Neues Online-Werkzeug erleichtert ökologischen Fingerabdruck
13.09.2010 -
Bei welchen Anwendungen ist der Einsatz biologisch abbaubarer Kunststoffe sinnvoll? Vor dieser Frage stehen Verpackungsindustrie, Verbraucher und Entscheider in der Politik rund um Klima- und Umweltdiskussionen immer häufiger. Wer seine Entscheidung auf eine valide Grundlage stellen wollte, war bisher auf umfangreiche Ökoeffizienzeinzelstudien oder andere Life Cycle-Analysen (LCA) angewiesen, die den Ressourcenverbrauch während der Herstellung, Nutzungsphase und Entsorgung eines Kunststoffprodukts im Detail betrachten. Ein neues Online-Werkzeug der BASF namens Ecovio Eco-Efficiency Compass (E³C) kann die Entscheidung künftig deutlich erleichtern.
Übersichtliche Benutzeroberfläche
Der Anwender dieses Instruments kann über eine web-basierte Benutzeroberfläche mit Eingabemaske eine Vielzahl von Parametern miteinander kombinieren, die für das ökologische Profil seines geplanten Produkts, wie z.B. eine Tragetasche, von Bedeutung sind. Dazu gehört neben der Wahl des Verpackungswerkstoffs - bei Bedarf bis auf die Monomer-Ebene hinab - auch das Beutelgewicht und die Art der Entsorgungstechnologie. So wird der gesamte Lebenszyklus des Produkts von der Rohstoffauswahl bis zur Entsorgung abgebildet.
Für die Berechnung greift die Software auf eine Reihe von Ökoeffizienz-Analysen und Steuerungsparameter hinsichtlich Materialien, Anwendungen und Entsorgungsszenarien zurück. Sie bleiben aber zur besseren Übersicht im Hintergrund. Auch sind einige Variablen auf sinnvolle Werte voreingestellt: So zeigt die Erfahrung z.B., dass der Energieverbrauch bei der Folienherstellung über die Lebensdauer des Produkts gesehen nur einen vergleichsweise geringen Einfluss auf die Ökoeffizienz eines Folienbeutels hat.
Einfache Darstellung komplexer Systeme
Als Resultat der Analyse erhält der Nutzer zunächst ein Netz- und ein Portfolio-Diagramm, das die Ökoeffizienz der verglichenen Lösungen übersichtlich und nachvollziehbar darstellt. Bereits hier zeigt sich, wo eine Produktvariante Vorteile oder Nachteile hat - etwa beim Ressourcenverbrauch oder bei den Emissionen.
Auf Wunsch können Kunden, unterstützt durch BASF-Experten, dann mit Hilfe von Einzeldiagrammen gültige und reproduzierbare Abschätzungen der bei Herstellung, Transport, Gebrauch und Entsorgung auftretenden Energie- und Materialflüsse erhalten. Auch die umweltrelevanten Auswirkungen der Werkstoffauswahl sowie natürlich die Kosten der gewählten Lösung werden beleuchtet.
Mehr zu den Hintergründen dieser Entwicklung der BASF lesen Sie im Kurzinterview mit Prof. Andreas Künkel .