Morphosys-Aktien stabilisieren sich nach Kurssturz
27.03.2015 -
Das Ende einer Entwicklungs-Partnerschaft mit dem US-Biotechkonzern Celgene hat die Anleger von Morphosys massiv verunsichert. Die Papiere der in Martinsried bei München ansässigen Firma lagen am Freitag zwar 2,8% im Plus, die Anleger waren jedoch nach dem Scheitern der Kooperation am Donnerstag in Scharen aus der Aktie geflohen. Die im Technologieindex TecDax notierten Papiere rauschten um knapp 20% in die Tiefe. Börsianer sehen das Ende der Zusammenarbeit von Morphosys mit Celgene bei der Erforschung eines speziellen Antikörpers gegen Knochenmarkkrebs skeptisch. "Dies könnte als Rückschlag empfunden werden", sagte Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff. Es sei schwer zu sagen, ob Morphosys sich einen neuen Partner suchen könne. Die Analysten von Oddo Seydler bezeichneten die Aktienreaktion vom Donnerstag als übertrieben. Doch auch bei ihnen hieß es, dass die Beendigung der Kooperation ein "großer Rückschlag" ist. MOR202 wird bereits klinisch erprobt.
Morphosys finanziert die eigenen Forschungsprojekte durch Kooperationen mit Pharmakonzernen wie Roche, Bayer, Merck & Co und Astellas Pharma. Warum es letztlich mit Celgene nicht klappte, ließ die Biotechfirma offen. Finanziell bekommt das Unternehmen nun mehr Spielraum, da Einmalzahlungen der Amerikaner im laufenden Jahr verbucht werden können. Der Umsatz wird Bisher wurde ein Betriebsverlust prognostiziert. Firmenangaben zufolge 101 bis 106 Mio. EUR erreichen. Dies ist fast doppelt so viel wie bisher erwartet. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird zwischen 9 bis 16 Mio. EUR veranschlagt.