Monsanto-Übernahme: Bayer mit letzter Eigenkapitalmaßnahme
04.06.2018 -
Der Vorstand von Bayer hat am Sonntag mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit Bezugsrechten für die Bestandsaktionäre von Bayer aus genehmigtem Kapital beschlossen. Hierzu sollen von Bayer 74.604.156 neue auf den Namen lautende Aktien (Stückaktien) mit Gewinnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2018 ausgegeben werden. „Das ist ein bedeutender Baustein für die Finanzierung der Übernahme von Monsanto und die letzte damit verbundene Eigenkapitalmaßnahme“, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann. Darüber hinaus sind Anleiheplatzierungen in US-Dollar und Euro geplant, deren Gesamtvolumen sich auf bis zu 20 Mrd. EUR belaufen soll.
Die neuen Aktien sollen den Aktionären von Bayer zu einem Bezugspreis von 81,00 EUR je neuer Aktie im Wege eines mittelbaren Bezugsrechts angeboten werden. Die Aktionäre können für je 23 gehaltene Aktien zwei neue Aktien erwerben. Das Unternehmen erwartet aus der Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös in Höhe von 6,0 Mrd. EUR. Man beabsichtigt, die Nettoemissionserlöse aus dieser Transaktion und den Anleiheplatzierungen dazu zu verwenden, gezogene Beträge aus der syndizierten Kreditlinie für die Übernahme von Monsanto zurückzuzahlen.
Die Kapitalerhöhung ist Teil der im September 2016 angekündigten Eigenkapitalkomponente zur Finanzierung der Übernahme von Monsanto.
Die Bezugsfrist für die Bezugsrechtskapitalerhöhung soll – vorbehaltlich der Billigung des Prospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Veröffentlichung des gebilligten Prospekts – am 6. Juni 2018 beginnen und voraussichtlich am 19. Juni 2018 enden. Etwaige nicht bezogene Aktien sollen nach Ablauf der Bezugsfrist im Rahmen einer Privatplatzierung zu einem Preis, der mindestens dem Bezugspreis entspricht, qualifizierten institutionellen Anlegern zum Kauf angeboten werden.
Das Angebot erfolgt auf Grundlage eines am Sonntag zwischen Bayer und einem Konsortium von 20 Banken mit den globalen Koordinatoren BofA Merrill Lynch und Credit Suisse unterzeichneten Aktienübernahmevertrags, der eine feste Zusage zur Übernahme aller neuen Aktien zum Bezugspreis vorsieht.
Es wird erwartet, dass die Durchführung der Kapitalerhöhung bis zum 20. Juni 2018 in das Handelsregister des Amtsgerichts Köln eingetragen wird und die Aufnahme des Börsenhandels und die Einbeziehung der neuen Aktien in die bestehende Notierung an den deutschen Wertpapierbörsen am oder um den 22. Juni 2018 erfolgen werden.