Misst innen – von draußen
Nicht-invasiver Temperatursensor für flüssige Medien in Metallrohren
Bei vielen Prozessen in Industrieanlagen muss die Temperatur gemessen werden. In der Regel wird dafür in das zu messende Medium ein Temperaturfühler mit Schutzrohr eingebracht. Die Nachteile: Rohrleitungen müssen durchbohrt werden, chemische Substanzen können das Schutzrohr schädigen, ein unterdimensioniertes Schutzrohr kann brechen. Um diese Risiken und damit mögliche Schäden für Mensch, Anlage und Umwelt zu senken, ist bereits bei der Anlagenplanung und auch danach im Betrieb ein teilweise hoher Aufwand erforderlich. Es sind regelmäßige Kontrollen notwendig, bei denen gegebenenfalls die Schutzrohre ausgetauscht werden müssen.
Mit dem neuen nicht-invasiven Temperaturfühler ist es wesentlich einfacher, kostengünstiger und sicherer, etwas zu messen. Das Gerät wird außerhalb des Prozesses, an der Oberfläche, montiert. Der Betreiber einer Anlage muss diese nicht mehr herunterfahren, er muss keine Schutzrohre installieren und muss nicht in den Prozess eingreifen. Der Fühler kann jederzeit nachträglich oder für zusätzliche Messungen auch vorübergehend installiert werden, ohne dass die Anlage modifiziert werden muss. Das sorgt für mehr Flexibilität. Da für die Installation und den Service die Anlage nicht heruntergefahren werden muss, verbessert sich die Anlagenverfügbarkeit. Die System- und Investitionskosten reduzieren sich um bis zu 75 %.
Test und Feedback
Direkte Tests und Feedback von Schlüsselkunden aus der Öl- und Gasindustrie, der chemischen Industrie sowie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unterstützten die ABB-Ingenieure bei der Entwicklung des Geräts. Es ist für verschiedene Medien und Rohrdurchmesser geeignet und kann in allen Bereichen der Prozessindustrie und Energieerzeugung eingesetzt werden. Zudem verfügt es über weltweite Zulassungen für den Explosionsschutz bis Zone 0. Besonders eignet sich der Temperaturfühler für flüssige Medien mit niedriger Viskosität, mit hoher Wärmeleitfähigkeit oder mit turbulenter Strömung in Metallrohren. Die Anwendungen reichen von Prozessen mit gefährlichen Medien über Prozesse mit besonderen Hygieneanforderungen und großem Reinigungsbedarf bis hin zu Hochdruckprozessen mit hohen Biegebelastungen oder dem Einsatz bei abrasiven Medien.
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