Merck schließt sich mit Project Data Sphere zusammen
Big-Data-Plattform soll Entdeckung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Ansätze zur Krebstherapie beschleunigen
Merck will eine strategische Kooperation mit Project Data Sphere schließen, einer unabhängigen, gemeinnützigen Initiative des Life Sciences Consortium des CEO Roundtable on Cancer. Ziel ist es, gemeinsam die Global Oncology Big Data Alliance (GOBDA / Globale Allianz zu Big Data in der Onkologie) zu führen. Dies gaben beide Seiten anlässlich der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekannt, die zeitgleich mit der Verleihung von Mercks Förderpreis „Grant for Oncology Innovation“ (GOI) im Rahmen der Jahrestagung 2017 der European Society for Medical Oncology in Madrid stattfand.
„Das ultimative Ziel unserer Kollaboration mit Project Data Sphere ist es, das Potenzial von Big Data zum Nutzen von Patienten freizusetzen“, sagte Belén Garijo, CEO Healthcare und Mitglied der Geschäftsleitung. „Merck zeigt außerordentliches Engagement in Initiativen zu investieren, die die Grenzen der Krebsforschung neu definieren. Das, so hoffen wir, wird die Entdeckung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Krebstherapieansätze für alle, die es benötigen, beschleunigen.“
Die GOBDA-Initiative wurde gegründet, um den freien Zugang zu anonymisierten Patientendatenreihen auszubauen und kontinuierlich analytische Fähigkeiten zu verbessern, indem auf die bestehende PDS-Datenplattform aufgebaut wird. Die Plattform umfasst zur Zeit Daten historischer klinischer Studien mit fast 100.000 Patienten, die von zahlreichen Organisationen zur Verfügung gestellt wurden. Der Zugang zu diesen Informationen hat bereits zu neuen und möglicherweise die Praxis verändernden Ergebnissen geführt. GOBDA wird diese Plattform um klinische Studien zu seltenen Tumoren, Versuchsarmen und realen Patientendaten erweitern. Die Ausschöpfung des vollen Potenzials dieser Daten durch Big-Data-Analysen wird zur Verbesserung klinischer Studien, dem Aufbau eines Datenregisters und zu einem besseren Verständnis der Krebsbehandlung weltweit beitragen, um die signifikanten ungedeckten Bedürfnisse auf diesem Gebiet zu adressieren. Auch wird durch die Verfügbarkeit analytischen Potentials und Big Data zum Untersuchen und besseren Management von seltenen aber schwerwiegenden immunvermittelten unerwünschten Ereignissen für Institute und Industrie eine Voraussetzung geschaffen, besser mit Zulassungsbehörden zusammenarbeiten zu können, um diese neuen Erkenntnisse in Therapieleitlinien aufzunehmen und Modelle abzuleiten, die es ermöglichen, früh schwerwiegende unerwünschte Ereignisse zu identifizieren und die Aussicht der Patienten auf Heilung zu verbessern.
„Big Data verändert das Gesicht der Gesundheitsversorgung wie wir sie kennen. Die Fortschritte in unserer Fähigkeit, Daten zu sammeln, zu teilen und zu analysieren hat bereits zu bahnbrechenden Leistungen geführt“, sagte Dr. Martin J. Murphy, CEO von Project Data Sphere. „Die vereinten Kräfte von Merck und Project Data Sphere zielen darauf ab, eine durch und durch globale Onkologie-Gesellschaft mit Hilfe von Big Data und Analyseleistungen zu vernetzen und zu stärken. Wir freuen uns über die GOBDA-Initiative und auf das fortwährende Engagement einer vielfältigen Gesellschaft, der sich darauf konzentriert, Lösungen für Krebspatienten zu finden.“
Die Investition in die Initiative baut auf das Engagement von Merck auf, Innovationen und neue Denkansätze, die das Gebiet der Medizin weiter voranbringen, zu belohnen. Sie öffnet auch ein neues Kapitel für den „Grant for Oncology Innovation Award“ (GOI). Seit 2014 hat das Unternehmen GOI Förderungen in Höhe von insgesamt 4 Mio. EUR bereitgestellt, um die Krebsforschung voranzutreiben. Der jährliche Förderpreis hat bislang zu einem weltweiten Engagement von über 1.000 Forschern geführt, 12 Gewinnerprojekte aus renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen und sieben Manuskripte mit hoher wissenschaftlicher Relevanz hervorgebracht.