Merck legt Seed-Fonds für Startups in China auf
19.10.2019 -
Merck hat einen Seed-Fonds im Volumen von 100 Mio. RMB (13 Mio. EUR) ins Leben gerufen, der sich gezielt an die Finanzierung von Startup-Unternehmen in China richtet. Das Unternehmen eröffnete außerdem seinen Innovation Hub in Schanghai und gab Pläne zur Eröffnung eines weiteren Innovation Hub in Guangzhou bekannt, die im November erfolgen soll.
„Mit unserem 100 Millionen RMB umfassenden Seed-Fonds bekräftigen wir unser Bekenntnis zu Investitionen in den chinesischen Markt“, sagte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, im Rahmen der heutigen Eröffnungsfeier in Schanghai. „Unsere Innovation Hubs in China werden unsere Innovationsentwicklung landesweit beschleunigen. Gemeinsam mit lokalen Partnern wollen wir Innovationen voranbringen – in China, für China und darüber hinaus.“
Im Rahmen des 300 Mio. EUR starken strategischen Corporate-Venture-Fonds M Ventures soll der neue 13 Mio. EUR umfassende Seed-Fonds relevante Innovationen aus China fördern und Merck angesichts der verstärkten Fokussierung des Landes auf Innovationen näher an die chinesische Startup-Szene bringen.
M Ventures beabsichtigt die Investition in junge chinesische Startups in der Seed-Phase. Die einzelnen Investments sollen sich dabei in einer Größenordnung von 500.000 bis 1 Mio. EUR bewegen. Mithilfe der Seed-Investitionen sollen die Startups innerhalb von 18 bis 24 Monaten das nächste Etappenziel in ihrer Wertsteigerung, einen sogenannten „Value Inflection Point“, erreichen. Durch die Initiative sollen gezielt Innovationen im frühen Entwicklungsstadium aus dem chinesischen Innovationsökosystem gefördert werden, die einen Bezug zu den Bereichen Healthcare, Life Science, Performance Materials oder neuen Geschäften haben. M Ventures und die Innovation Hubs von Merck in China führen die Aktivitäten zur Seed-Finanzierung gemeinsam durch. Die beiden Innovationszentren des Unternehmens in Schanghai und Guangzhou sind in Regionen mit einer hohen Aktivität im Bereich der Frühphasenfinanzierung angesiedelt.
„Dies ist die erste Aktivität unseres strategischen Corporate-Venture-Fonds in China“, so Oschmann weiter. „Durch unseren Seed-Fonds erhoffen wir uns einen strategischen Mehrwert. Zugleich unterstreichen wir unsere Position als Innovator in China und stärken unsere Verbindungen zum dynamischen chinesischen Innovationsökosystem.“
Der heute neu eröffnete 1.000 m2 umfassende Innovation Hub in Schanghai befindet sich im New Bund World Trade Center. Merck wird dorthin Startups, akademische Einrichtungen und andere Branchenakteure zur Teilnahme an gemeinsamen Innovationsprojekten einladen. Das Zentrum wurde von einem speziellen Innovationsteam ab Februar 2018 aufgebaut und ist bereits erste Partnerschaften eingegangen. Diese erstrecken sich nicht nur über die drei Innovationsfelder von Merck, sondern umfassen in China auch KI-basierte Gesundheitslösungen. Bislang haben insgesamt sechs Startup-Unternehmen aus China und weiteren asiatischen Ländern erfolgreich an der ersten Runde des Merck Accelerator in China teilgenommen. Das Accelerator-Programm eröffnet Startups in China Zugang zu globalen Innovationsnetzwerken und unterstützt China damit bei seiner Entwicklung hin zu einer innovationsgetriebenen Wirtschaft.
Pläne für ein zweites Innovationszentrum in Guangdong im Süden Chinas gab Merck erstmals Ende 2018 bekannt. Laut dem von der Lokalregierung in diesem Jahr veröffentlichten „Development Plan for the Guangdong-Hong Kong-Macao Greater Bay Area“ sollen dort Innovationen unter anderem in den Bereichen neue Materialien, Life Science und Gesundheit gefördert werden. Die offizielle Eröffnung des 700 m2 großen Zentrums soll im November 2019 erfolgen.
Das starke Engagement von Merck in China spiegelt sich nicht nur in den heute bekannt gegebenen Neuigkeiten wider. So unterzeichneten die Unternehmensbereiche Healthcare im Juni 2018 und Life Science im September 2019 jeweils Vereinbarungen mit Alibaba. Zudem eröffnete das Unternehmen im vergangenen Jahr in Schanghai ein neues Technologiezentrum für seine OLED-Kunden. Darüber hinaus hat das Unternehmen bisher 250 Mio. EUR in seine beiden Produktionsstandorte im chinesischen Nantong investiert. Der Konzern beschäftigt in seinen drei Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials in China insgesamt rund 4.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt einen globalen F&E-Hub von Healthcare in Peking sowie F&E-Zentren von Performance Materials und Labore von Life Science in Schanghai.