Meilenstein für die Medizin von Morgen
04.09.2023 - Es ist ein Projekt der Superlative: Die Ratiopharm-Mutter Teva investiert am Standort Ulm rund 1 Mrd. USD in die biotechnologische Produktion.
Ab 2025 sollen im Ulmer Donautal in riesigen Bioreaktoren Biopharmazeutika produziert werden. Diese Medikamente werden bei komplexen, teils lebensbedrohlichen Erkrankungen eingesetzt, etwa zur Behandlung von Krebs- oder Tumorerkrankungen oder bei Schmerzpatienten. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer unterstützt Teva während der anspruchsvollen Bau- und Inbetriebnahmephase. Von außen sieht das Gebäude mit dem Projekt-Namen „Genesis“ schon ziemlich fertig aus. Im Inneren laufen aber die letzten Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren, um die Anlagen abzunehmen und die Beschäftigten einzuarbeiten. Hier wird auch schnell klar, warum Planung und Bau so herausfordernd sind: „Die Herstellung von Biopharmazeutika ist sehr komplex und technologisch anspruchsvoll“, so Stefan Fügenschuh, der bei Teva Deutschland die Biotechnologiesparte verantwortet. „In der neuen Anlage ist alles perfekt aufeinander abgestimmt, das gesamte Gebäude ist nahezu vollständig digitalisiert und automatisiert“, so Bernd Hägele, Vice President Global Engineering Business Partner Teva. Genesis dient damit als Vorreiter und Blaupause für die nächste Stufe der Automatisierung bei Teva. Über 26.000 Messgeräte überwachen den Betrieb aufs Genaueste, insgesamt 16 km Edelstahl-Leitungen und rund 300 km Kabel ziehen sich durch die acht Stockwerke. Die Medien-Hauptversorgung befindet sich in einem zentralen Technikschacht, der sich wie ein Gebäude im Gebäude über sämtliche Geschosse von Genesis erstreckt. Von dort zweigen Versorgungsarme auf jedem Stockwerk ab. Der Vorteil: Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Technik können außerhalb der Reinräume und damit ohne Unterbrechung der Produktion durchgeführt werden. Auch die schwarz funkelnde Fassade birgt eine technische Raffinesse. Es handelt sich um elektrochromes Glas, das verschiedene Tönungsstufen annehmen kann. Durch seine Adaption je nach Temperatur und Witterung begrenzt es den Wärme- und Kälteeintritt, macht Verschattungsvorrichtungen überflüssig und ist Teil des Energiekonzeptes.