MAxL in Martinsried: BioM eröffnet neuen Start-up-Inkubator
Dieser unterstützt innovative Gründende im Bereich der Lebenswissenschaften und Medizin. Rund 120 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft, Industrie und der Investorenbranche feierten die Eröffnung. Fokussiert auf die frühe Phase der Unternehmensgründung aus der Wissenschaft und Forschung heraus, setzt MAxL auf rund 900 m2 im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) mit seinem maßgeschneiderten Angebot neue Maßstäbe für die Biotechnologiebranche in Bayern. Gefördert wird der Inkubator durch das Bayerische Wirtschaftsministerium mit 8,5 Mio. EUR.
Der neue Frühphasen-Inkubator, geleitet von BioM, ist speziell auf die Förderung von Pre-Seed-und Early-Start-up-Teams im Bereich Life Sciences und Healthtech ausgerichtet und füllt eine wichtige Lücke im Ökosystem. Mit der Förderung des MAxL stärkt die Staatsregierung somit nachhaltig die Rolle von Martinsried als einen der führenden Biotechnologie-Standorte in Deutschland und Europa.
Die Biotechnologie bietet entscheidende Lösungen für die Gesundheitsversorgung. Bayern hat sich mit Bio M als Cluster Management Organisation in den letzten 25 Jahren zu einem führenden Start-up-Ökosystem für die Biotechnologie entwickelt. Um innovative Ideen aus der Forschung erfolgreich in reale Anwendungen umzusetzen, spielt die Förderung von Unternehmertum eine zentrale Rolle. MAxL fügt sich nun nahtlos in die lebendige Gründungslandschaft Bayerns ein und bietet Lösungen, die über die Möglichkeiten bestehender Programme hinausgehen.
Optimaler Start für junge Unternehmen
Die frühe Phase einer Biotech-Unternehmensgründung ist von großen Herausforderungen geprägt: Kapitalbeschaffung, Aufbau eines soliden Netzwerks, regulatorische Rahmenbedingungen und der Übergang von der Theorie zur praktischen Umsetzung stellen oftmals erhebliche Hürden dar. MAxL geht diese Probleme mit einem umfassenden und spezifischen Unterstützungsprogramm sowie einem Netzwerk erfahrener Industrie- und Finanzexperten an, um die Ideen der Start-ups erfolgreich zur Marktreife zu bringen. Pre-Seed-Teams können maximal drei Jahre die Räumlichkeiten von MAxL in Anspruch nehmen, frühe Start-ups bis zu zwei Jahre. Zum Angebot des Inkubators gehört auch die intensive Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit, die in der Biotechnologie als Schlüssel zum Erfolg gilt.
„Mit der Eröffnung unseres Start-up Inkubators MAxL setzen wir einen bedeutenden Meilenstein in der Förderung innovativer Ideen und junger Unternehmen im Bereich der Lebenswissenschaften und Medizin. Wir sind stolz darauf, die nächste Generation von Biotech-Pionieren auf ihrem Weg zu begleiten und somit die Zukunft der Medizin aktiv mitzugestalten“, erklärt Ralf Huss, Geschäftsführer von BioM.
Erste Mieter forschen an CRISPR-Plattform für Biomarker-Tests und RNA-Therapien für entzündliche Lungenerkrankungen
Die ersten Start-ups sind bereits ins MAxL eingezogen. Leopard Biosciences entwickelt eine proprietäre neue CRISPR-Plattform, mit der mehrere Biomarker in einem einfachen Point-of-Care-Test und damit nah am Patienten nachgewiesen werden können. Dies soll zu einer schnelleren und besseren Diagnose sowie Therapie von Patienten führen. Die Tests könnten etwa bei Infektionskrankheiten oder Genotypisierung einen entscheidenden Mehrwert liefern, aber auch bei Tuberkulose oder vernachlässigten Tropenkrankheiten in Regionen ohne Zugang zu klinischer Laborinfrastruktur verwendet werden.
Zweiter Mieter RNATICS hat einen RNA-basierten Inhibitor entwickelt, der bei Lungenentzündungen nach einem viralen Infekt spezifisch gegen die Überaktivierung des Immunsystems wirkt und eine dauerhafte Schädigung der Lunge verhindert. Der Wirkstoff ist unabhängig von den jeweils aktuellen Virusvarianten wirksam und soll dieses Jahr in einer klinischen Phase-I-Studie getestet werden.
Petra Burgstaller, Incubation & MAxL Co-Lead bei BioM, betont: „Unser Inkubator schafft optimale Bedingungen für angehende Gründende in den Bereichen Life Sciences und Healthtech. Mit hochmodernen Laborräumen und inspirierenden Co-Working-Bereichen bieten wir das ideale Umfeld, um visionäre Ideen zu verwirklichen.“
Investition in die Zukunft
Die Technologien und Lösungen, die im MAxL entwickelt werden, haben das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit Bayerns auf dem globalen Markt zu stärken. Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, sagt „Unsere Unterstützung für den Inkubator in Höhe von 8,5 Mio. EUR ist eine bestens angelegte Investition in den Standort Bayern. MAxL wird die Biotechnologiebranche in Bayern auf ein neues Level bringen. Ich bin gespannt auf die künftigen Entwicklungen und Impulse.“
Partnerschaften mit Industrie und Investoren
Der Erfolg von MAxL basiert auf der engen Zusammenarbeit zwischen Regierung, BioM, Wissenschaft, Investoren und Industrie. Diese Partnerschaften sind entscheidend, um ein dynamisches und innovatives Ökosystem zu schaffen, das Spitzenforschung und Unternehmergeist vereint. Von strategischen Kollaborationen zwischen MAxL und Big Pharma, Biotech, CROs, Investoren und weiteren Industriepartnern erhalten die MAxL Start-ups Zugang zu wertvollen Angeboten. Die global agierenden Unternehmen WuxiBiologics und Merck konnten hierfür bereits gewonnen werden und unterstützen mit Expertise im Bereich der Entdeckung, Entwicklung und Herstellung von biologischen Wirkstoffen von der Konzeptphase bis zur Kommerzialisierung. Auch Geräte- und Reagenzienhersteller Promega unterstützt MAxL mit Expertise und Zugang zu modernsten Instrumenten. Weitere Partner sollen zeitnah folgen.
Modernste Labor- und Kommunikationsräume
Innerhalb von 8 Monaten gelang es die vorhandenen Laborflächen mit modernster technischer Infrastruktur auszustatten, die Gründenden und Start-ups optimale Arbeitsbedingungen bieten. Der Laborbereich bietet 18 sofort nutzbare Laborarbeitsplätze und ein mit gemeinschaftlich genutzten Geräten ausgestattetes Gemeinschaftslabor sowie einen Zellkulturbereich. Die Gemeinschaftsflächen wurden in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Sweco in helle, moderne Büros und Kommunikationsbereiche umgewandelt, Die Gestaltung der Bereiche soll ein kreatives und produktives Arbeitsumfeld schaffen und so den Austausch von Ideen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Entstehung innovativer Lösungen fördern.