Macbeth-Projekt für effiziente Reaktoren macht gute Fortschritte
Baubeginn der Demonstrationsanlage am Evonik-Standort Marl
Kurz nach Baubeginn der geplanten Demonstrationsanlage in Marl hat diese den Projektfortschritt bewerten lassen. Die Prüfer zeigten sich sehr zufrieden mit dem im Jahr 2020 gestarteten Vorhaben, bei dem es sich um das größte von Evonik koordinierte EU-Förderprojekt handelt.
Ziel von Macbeth ist die Entwicklung von Reaktoren, die wichtige großtechnische chemische Reaktionen wie die Hydroformylierung deutlich energieeffizienter machen. Dabei spielen Membranen und Katalysatoren eine zentrale Rolle. „Das Projekt wird außergewöhnlich gut gemanagt. Es ist sehr groß und hat ehrgeizige Ziele, die von den Projektleitern und deren Partnern mit Enthusiasmus vorangetrieben werden“, sagt Gutachterin Annette Juhr, Professorin für Verfahrenstechnik an der Beuth-Hochschule in Berlin. Dementsprechend wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie nicht das weiterhin erwartete signifikante Ergebnis des Projektes zu gefährden.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist Nachhaltigkeit. Die Treibhausgas-Emissionen wichtiger großvolumiger industrieller Prozesse könnten um bis zu 35% reduziert werden, bei einer Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz um bis zu 70%. Damit leistet Macbeth einen besonderen Beitrag zum europäischen Green Deal. Dieses große Potenzial hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung anerkannt. In seinem Auftrag wurde Macbeth in eine Broschüre mit nur zehn Erfolgsprojekten aufgenommen, die im Rahmen des breiten EU-Rahmenprogramms Horizont 2020 gefördert werden.
„Mit dem Projekt ist es bereits gelungen, die Technologie der Katalytischen-Membran-Reaktoren der industriellen Umsetzung näher zu bringen“, erklärt Professor Robert Franke, Projektkoordinator des Gesamtprojekts Macbeth und Leiter der Hydroformylierungsforschung bei Evonik. Die mechanische Fertigstellung der Demonstrationsanlage ist für das 3. Quartal 2023 geplant.
Bei der Hydroformylierung werden ungesättigte Kohlenwasserstoffe, sogenannte Olefine, mit Synthesegas, einem Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, zu Aldehyden umgewandelt. Aldehyde wiederum sind wichtige Zwischenprodukte auf dem Weg zu höheren Alkoholen, organischen Säuren oder Estern, die dann beispielsweise als Weichmacher in Kunststoffen oder als Tenside eingesetzt werden.