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M&A in der Chemieindustrie

17.08.2016 -

(CHEManager 15-16/2016)     Zahl der Übernahmen auf Allzeithoch     Wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht, zählte das erste Halbjahr 2016 weltweit 89 Transaktionen ab 50 Mio. USD in der Chemieindustrie, die mit einem Gesamtvolumen von 136,7 Mrd. USD zu Buche schlugen. Dies ist das mit Abstand höchste bislang gemessene Transaktionsvolumen zur Jahresmitte: Schon jetzt liegen die M&A-Aktivitäten im laufenden Jahr über dem Niveau der Gesamtjahre 1998 bis 2014. Lediglich 2015 erreichte das Transaktionsvolumen mit 230 Mrd. USD zum Jahresende einen noch höheren Wert. Europa zeigte sich 2016 als ein Hotspot für Chemietransaktionen 2016 (vgl. Grafik).



Europa attraktiv für ausländische Investoren     Der Anteil der Transaktionen mit europäischer Beteiligung hat sich gegenüber dem Vorjahr von 6 % auf rund 16 % fast verdreifacht. Der europäische Beitrag zum globalen Übernahmevolumen liegt mit 80 % sogar noch deutlich höher. Die Gesamtzahl der Deals mit Beteiligungen aus der Eurozone überstieg im ersten Halbjahr 2016 mit 14 Transaktionen bereits den Wert für das Gesamtjahr 2015 (vgl. Grafik). Die Entwicklung in Europa lässt sich zum einen auf die gestiegenen Übernahmeaktivitäten europäischer Firmen und Investoren zurückführen, gleichzeitig sind europäische Unternehmen aber auch zunehmend attraktiv für ausländische Akteure.



Strategische Investoren dominieren    
Der Anteil der Deals, bei denen Finanzinvestoren auf der Käuferseite standen, stieg im Jahr 2016 wieder leicht an und betrug im ersten Halbjahr 2016 29 %. Dabei konzentrierten sich die Aktivitäten der Finanz­investoren bislang auf den Bereich Spezialchemikalien. Zwar ergibt sich im Vergleich zu den Vorjahren ein leichter Trend zu einer stärkeren Beteiligung der Finanzinvestoren, insgesamt zeigt sich jedoch bzgl. des Gesamtwerts der Chemiedeals eine klare Dominanz strategischer Investoren. Sie sind tendenziell an größeren Deals beteiligt und stellten auch die überwiegend Zahl der Käufer bei den Megadeals in den vergangenen Jahren.



Interesse an der Agrochemie steigt     Wie in den beiden Vorjahren entfielen auch im ersten Halbjahr 2016 die meisten Fusionen und Übernahmen in die Bereiche Spezial- und Basischemie. Auf die Spezialchemie entfielen 35 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 18,6 Mrd. USD. Die Basischemie zählte 22 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 7,1 Mrd. USD. Die Agrochemie zählte im ersten Halbjahr weltweit zwar nur 10 Transkationen, verbuchte aber mit Abstand das höchste Transaktionsvolumen von 99,1 Mrd. USD.  Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die Ankündigungen der Übernahmen von Mon­santo durch Bayer sowie von Syngenta durch ChemChina.