Linde trotz zunehmender Konjunkturrisiken zuversichtlich
30.10.2011 -
Linde befindet sich vor allem dank des anhaltenden Booms in Asien auf der Zielgeraden zu einem neuen Spitzenjahr. Dabei half dem Industriegasehersteller und Anlagenbauer auch das Sparprogramm. Umsatz und Ergebnisse zogen im 3. Qu. wie bereits im 1. Hj. kräftig an. Dabei übertraf die im Dax notierte Gesellschaft überwiegend die Schätzungen der Analysten. "Wir sind weiterhin gut unterwegs und können deshalb unseren bisherigen Ausblick bestätigen", sagte Unternehmenschef Prof. Dr. Wolfgang Reitzle. Trotz der zunehmenden Konjunkturrisiken zeigte sich Reitzle weiter zuversichtlich: "Selbst wenn sich die konjunkturelle Dynamik etwas abschwächen sollte, sehen wir für unser Geschäft - insbesondere in den Bereichen Energie und Umwelt sowie in den aufstrebenden
Volkswirtschaften - nach wie vor gute Wachstumschancen." Im laufenden Jahr peilt der Konzern einen Zuwachs bei Umsatz und operativem Ergebnis an. Auch an den mittelfristigen Zielen hält Linde fest. 2014 wird ein operatives Konzernergebnis von mindestens 4. Mrd. € erwartet.
Deutliche Zuwächse
Im 3. Qu. des laufenden Geschäftsjahres zog das operative Konzernergebnis (EBITDA) um 7,3 % auf 804 Mio. € an. Zum Zuwachs beigetragen hätte vor allem das Sparprogramm HPO (High Performance Organisation). Linde hatte das Programm bereits 2008 aufgelegt. Bis 2012 sollen die Kosten um insgesamt 650 bis 800 Mio. € sinken. Unter dem Strich blieb ein Gewinn nach Minderheiten von 290 Mio. € nach 253 Mio. € im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um gut 4. Qu. auf 3,301 Mrd. €. Ähnlich gute Zahlen für das Qu. hatten erst jüngst die US-Konkurrenten Air Products & Chemicals und Praxair veröffentlicht. Die Amerikaner hatten in diesem Zeitraum kräftige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnissen erzielt. Die französische Air Liquide konnte ebenfalls seinen Umsatz steigern.
Asien-Geschäfte brummen
Die größten Zuwächse verzeichnete Linde erneut mit der Sparte Gase: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 6 % auf 2,8 Mrd. € - bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte gab es ein Plus von 7,4 %. Das operative Ergebnis legte um rund 7 % zu. Zum Wachstum trugen fast alle Regionen bei. Die größten Zuwächse verzeichnete Linde wie bereits in den vergangenen Quartalen in Asien, insbesondere China. Dort ist Linde der größte Gase-Anbieter. Auch in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika gab es ein deutliches Plus. Linde profitiert dabei unter anderem von Abnehmerindustrien wie Energie, Stahl und Chemie. In der kleineren Sparte Anlagenbau stieg im 3. Qu. der operative Gewinn bei einem leichten Umsatzrückgang dank profitabler Projekte um fast ein Fünftel.