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Leuna startet neues Versorgungssystem für Hochdruckdampf

08.12.2015 -

Mit der feierlichen Inbetriebnahme eines neuen Versorgungssystems für Hochdruckdampf wird das Energiekonzept "ProEnergie2014+" der InfraLeuna vollendet. "Wir verfügen jetzt über eine einzigartig flexible und effiziente Energieversorgung", freut sich Dr. Christof Günther, Geschäftsführer des Standortbetreibers. Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Hermann Onko Aeikens, lobte den Dienstleister anlässlich des Festaktes: "Mit der Umstellung der Dampferzeugung hat das Unternehmen bewiesen, dass in vermeintlich technologisch weit ausgereizten industriellen Prozessen immer noch große Energieeinsparpotenziale zu finden sind. Damit geht der Betreiber des größten Chemiestandortes in Deutschland einen beispielhaften Weg."

Im Rahmen des neuen Energiekonzeptes wurde die erdgasbasierte Dampferzeugung schrittweise weitestgehend durch Lieferungen aus Abhitzedampfquellen substituiert. Mit der Inbetriebnahme des neuen Mitteldruckdampfsystems im Jahr 2014 gelang der erste wichtige Schritt. Auch der zweite Schritt, der Aufbau des neuen Hochdruckdampfversorgungssystems, gelang planmäßig und ist damit der Abschluss dieses komplexen Energieprojekts am Chemiestandort Leuna.

Mit Hochdruck zur effizienten Energieversorgung

Durch das neue Versorgungssystem wird der wichtige Dampfkunde DOMO Chemicals zukünftig überwiegend mit Abhitzedampf aus einer Prozessanlage von Linde versorgt. "Wir erreichen ein neues Level in der eigenen Energieversorgung in puncto Zuverlässigkeit, Effizienz und Stabilität", betont Alex Segers, CEO des Polyamid Herstellers. Für den Transport des Abhitzedampfes wurde eine ca. 3,8 km lange Hochdruckdampfleitung in den Nennweiten 300/400 von Werkteil I nach Werkteil II auf Rohrbrücken verlegt und mit dem vorhandenen Dampfsystem gekoppelt. Damit wird der Hochdruckdampf insgesamt über eine Strecke von 4,8 km transportiert. Neben dem Bau der Hochdruckdampfleitung waren Modifikationen an der Prozessanlage und weit reichende Umbaumaßnahmen in einem Kraftwerk erforderlich. Witold Balczarczyk, beim Gasehersteller verantwortlich für die Produktion in Zentraleuropa, sagte dazu: "Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch nahtlose Zusammenarbeit der Partner große Synergien zum Nutzen aller erreicht werden können."

Umgesetzt wurde dieses Vorhaben mit einem Wertumfang von rund 7 Mio. EUR durch die Bereiche Ingenieurtechnik und Energie des Standortmanagers in enger Zusammenarbeit mit Linde, der Firma Triplan als Planer und Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau als Realisierungsfirma.

Der Transport von Dampf auf einer Druckstufe von 45 bar über diese große Entfernung war bereits in der Planung in Bezug auf Dimensionierung, Materialauswahl und Wärmedämmsystem eine technische Herausforderung und eine Premiere für den Chemiestandort Leuna. Über den Chemiestandort hinaus setzt dieses Projekt im Hinblick auf Effizienz, Versorgungszuverlässigkeit und Emissionsminderung Maßstäbe für die Chemische Industrie.

Für ihre unternehmensübergreifende energetische Optimierung des Mitteldruckdampfversorgungssystems erhielt der Standortbetreiber den 3. Preis beim diesjährigen "Energy Efficiency Award 2015", der Deutschen Energie-Agentur (dena). "Das ist eine großartige Würdigung unseres Energiekonzepts", meint Dr. Günther stolz.

Kontakt

InfraLeuna GmbH

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