Konsignationslager weltweit verwalten und abrechnen
29.04.2015 -
Wer sein Unternehmen erfolgreich halten will, muss stetig Prozesse optimieren und die Produktivität steigern. Entlang der Lieferkette betrifft dies vor allem Lager, Bestände, Lieferfähigkeit und Transportlogistik, doch ebenso das Ordermanagement sowie Kapital- und Prozesskosten. Dank innovativer IT-Technologien und dem „Internet der Dinge" sind maßgeschneiderte Lösungen denkbar.
Moderne Konzepte der Benachschubung wie das elektronisch integrierte Vendor Managed Inventory (VMI) sind bereits heute erfolgreich im Einsatz. Sie lassen sich exakt an die Belange produzierender Betriebe anpassen. „Unsere eVMI-Lösung ist ein partnerschaftliches Konzept der Warenversorgung, bei dem die Steuerung des gesamten Belieferungsprozesses durch den Lieferanten erfolgt, es basiert auf dem elektronischen Austausch von Plan- und Bestandsdaten", sagt Dr.-Ing. Silvio Stephan, Geschäftsführer Orbit Logistics in Leverkusen. „Eine zusätzlich implementierte Verbrauchsmeldung ermöglicht ebenfalls die automatische Verwaltung und korrekte Abrechnung von Konsignationslägern."
Ein wichtiger Bestandteil von Optimierungsprozessen kann die Einführung bzw. Automatisierung von Konsignationslägern sein. Darunter versteht man Warenlager des Lieferanten auf dem Unternehmensgelände des Kunden. Die Ware bleibt solange Eigentum des Lieferanten, bis der Kunde diese aus dem Warenlager entnimmt. Der Lieferant berechnet nicht jede einzelne Lieferung, sondern man ermittelt den Verbrauch in einem bestimmten Abrechnungszeitraum.
Der Vorteil liegt im Wesentlichen in der Nutzbarkeit des kundeneigenen Lagers durch den Lieferanten. Die Verbrauchsmengen für die Konsignationslagerabrechnung werden aus der Differenz von Anfangsbestand zu Endbestand im Abrechnungszeitraum, zuzüglich aller gelieferten Mengen, ermittelt. Der Nachteil der Verbrauchsberechnung liegt in der Kumulierung der Bestandsmengen in den Warenwirtschaftssystemen (ERP) des Lieferanten. Hier fallen beim Lieferanten Kosten für die Verzinsung des Warenwerts über den Abrechnungszeitraum an.
Produktivität durch Prozessveränderung
Die tägliche Praxis zeigt jedoch, dass bei manuell verwalteten Konsignationslägern die Kapitalkosten um Größenordnungen unter den Prozess- und Schnittstellenkosten liegen. „Der erhebliche Aufwand für die Verwaltung und Abrechnung von Konsignationslägern lässt dieses Konzept als ein Relikt der Vergangenheit erscheinen", so Silvio Stephan. „Damit kann das klassische vom Kunden verwaltete Konsignationslager nicht Bestandteil einer wertschöpfenden Prozessoptimierung sein."
Durch die Integration in einen eVMI-Prozess lässt sich die Produktivität durch Prozessveränderungen steigern mit den Vorteilen:
- Automatisierung und Standardisierung von Prozessen
- Geringere Prozesskosten
- Optimierung von Schnittstellen - unternehmensübergreifend
- Abbau von Lagerflächen
- Reduktion von Lieferkosten - optimale Mengen, Losgrößen, keine Eillieferungen
- Erhöhte Versorgungssicherheit trotz Bestandsoptimierung
- Optimierung der Produktionsplanung
- „No Touch" Orders
Das damit verbundene automatische Ordermanagement integriert Bestellungen, Lagerbuchungen, Lieferscheine und Verbrauchsmeldungen. Elektronische Lieferscheine (ASN = Advanced Ship Notice) können zusätzlich in die eVM0I-Lösung zur elektronischen Vereinnahmung der Ware an der Entladestelle integriert werden. Nach erfolgter Lieferung werden die Daten automatisch an das lieferantengesteuerte Bestandsmanagement-System übergeben.
Bestandserhöhung und Verbrauch im Konsignationslager lassen sich von allen Prozessbeteiligten zusätzlich in einem Webportal einsehen. Entsprechend dem Bestand wird im Lieferantensystem bei Unterschreiten festgelegter Grenzwerte die Benachschubung angestoßen. So hat der Zulieferer die Chance, zeitnah und exakt auf den Bedarf zu reagieren und seine Lieferungen besser zu planen. Der Kunde auf der anderen Seite kann sich sicher sein, dass er immer gut mit Nachschub versorgt ist und die gelieferte Ware entsprechend dem Verbrauch exakt abgerechnet wird.
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