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Kein messbarerer Einfluss der Corona-Pandemie auf den Berufseinstieg

07.07.2021 - Die Corona-Pandemie hat den Berufseintritt von Chemikerinnen und Chemikern 2020 im Vergleich zu den Vorjahren nicht merklich beeinflusst. Das zeigt die jährliche Statistik für Chemiestudiengänge der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

Die Daten von stellensuchenden und befristet beschäftigten Absolventinnen und Absolventen mit Promotion entsprechen den stabilen Werten der letzten Jahre. Im Allgemeinen entschieden sich im letzten Jahr mit 9384 Personen etwas weniger Studienanfänger/-innen für einen Chemiestudiengang als im Jahr 2019 (9422 Personen). Auch die Anzahl der Studierenden, die einen Chemiestudiengang abgeschlossen haben, sank von 3905 Personen im Vorjahr auf 3363 im Jahr 2020, ebenso wie die Zahl der Promotionen. Sie ging von 2181 im Jahr 2019 auf 2104 im Berichtsjahr zurück.

Ergebnisse der einzelnen Studiengänge

Im Bereich Chemie/Wirtschaftschemie meldeten die Hochschulen 5671 Studienanfänger/-innen (2019: 5746). 2037 Studierende (2019: 2605) schlossen ihr Bachelorstudium erfolgreich ab, 1956 erhielten ihren Masterabschluss (2019: 2348). Die Studiendauer betrug im Median 6,9 Semester bis zum Bachelorabschluss (2019: 6,7) und 5,0 Semester bis zum Masterabschluss (2019: 4,8). Im Jahr 2020 haben 1838 Personen in Chemie/Wirtschaftschemie promoviert (2019: 1921). Die Promotionsdauer lag im Median bei 8,2 Semestern (2019: 8,3).

In Biochemie und Life Sciences begannen 1852 Personen ihr Studium (2019: 1702). Die Zahl der Bachelorabschlüsse sank auf 745 (2019: 942) und die der Masterabschlüsse auf 732 (2019: 834). Die Zahl der Promotionen erhöhte sich 2020 auf 214 (2019: 195). Die Studiendauer stieg leicht an, der Median betrug 6,6 Semester für Bachelorabschlüsse (2019: 6,5), 4,9 Semester für Masterabschlüsse (2019: 4,7) und 8,6 Semester für Promotionen (2019: 8,5).

In der Lebensmittelchemie stieg die Zahl der Studienanfänger/-innen, von 405 im Vorjahr auf 466. Insgesamt 148 Studierende bestanden die Hauptprüfung A (1.Staatsexamen) oder die Diplomprüfung (2019: 164) sowie 145 Personen die Hauptprüfung B (2. Staatsexamen) (2019: 165). Zusätzlich meldeten die Universitäten 144 Bachelor- und 110 Masterabschlüsse (2019: 169 bzw. 115). Die Zahl der Promotionen sank auf 52 (2019: 65).

An Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) begannen mit 1395 Personen deutlich weniger als im vergangenen Jahr einen Chemiestudiengang (2019: 1569). Gleichzeitig meldeten die HAW mit 731 Bachelor- und 408 Masterabschlüssen relativ gleichbleibende Zahlen zum Vorjahr (2019: 743 bzw. 421).

In der Summe der Chemiestudiengänge blieben die Zahlen von Anfängerinnen und Anfängern mit 9384 nahezu unverändert (2019: 9422).

98% aller Bachelorabsolventinnen und -absolventen an Universitäten und 74% an HAW schlossen ein Masterstudium an. Rund 87% der Masterabsolventinnen und -absolventen an Universitäten begannen eine Promotion. Dieser Wert ist weiterhin geringer als im langjährigen Mittel (90%).

Von 46% der promovierten Absolventinnen und Absolventen in Chemie ist der erste Schritt ins Berufsleben bekannt. Nach Daten der Hochschulen traten etwa 38% eine Stelle in der chemischen und pharmazeutischen Industrie (2019: 36%) an, 19,7% (2019: 18%) nahmen eine befristete Stelle im Inland an (inkl. Postdoc). 12% waren nach dem Abschluss in der übrigen Wirtschaft tätig (2019: 14%) und 11% nahmen nach dem Abschluss eine Stelle im Ausland an (2019: 11%). Rund 4% der Absolventinnen und Absolventen hatten eine Stelle im öffentlichen Dienst inne (2019: 6%). Zum Zeitpunkt der Erhebung galten 10% als stellensuchend (2019: 11%).

Die reale Zahl an Stellensuchenden dürfte etwas niedriger liegen: Aufgrund des Stichtags der Erhebung am 31.12. werden Absolventinnen und Absolventen, die im Januar oder Februar ihre neue Stelle antreten, noch als stellensuchend erfasst. Die stabilen Werte von stellensuchenden und befristet beschäftigten Absolventinnen und Absolventen in den letzten Jahren zeigen, dass die Corona-Pandemie nach den vorliegenden Daten den Berufseintritt im Vergleich zu den Vorjahren nicht stark beeinflusst hat.

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