Janssen erweitert Wirkstoffproduktion mit Anlagen von Syntegon
Mit Fachwissen und reichlich Kreativität lassen sich selbst knifflige Herausforderungen meistern – wie Janssen und Syntegon eindrücklich zeigen.
Als Teil der Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson verfolgt die Janssen Vaccines Corporation ein besonders ambitioniertes Ziel: einige der komplexesten Krankheiten unserer Zeit zu behandeln, zu heilen und zu verhindern – darunter Diabetes, HIV, Covid-19 und Krebs. Pharmatec, ein Tochterunternehmen von Syntegon, hat am südkoreanischen Standort in Incheon seit 2009 mehrere anspruchsvolle Projekte realisiert. So auch 2020: Damals stand ein wichtiger strategischer Schritt an. Um die Produktionskapazitäten auf mehrere neue Wirkstoffe auszuweiten, musste Janssen Prozesse von einem europäischen an den koreanischen Standort transferieren.
Ein hochindividuelles System
Den Auftakt der erneuten Zusammenarbeit machte die Installation einer kundenspezifischen Anlage durch Pharmatec. Die Anlage erstreckt sich auf zwei Stockwerke und besteht aus einem Formulierungssystem im zweiten, das die Produkte mischt und einem Lagertank im ersten zuführt. Dieser speist eine Fülllmaschine für Vials von Syntegon. Auch zwei Cleaning-in-Place (CIP) Systeme, ein Reinstwasserspeicher- und -verteilungssystem, eine Destillationseinheit und ein Reinstdampferzeuger stammen von Pharmatec.
Vor einigen Jahren musste Janssen den veralteten Tank im ersten Stock ersetzen. Nachdem das Patent für einen pädiatrischen Impfstoff ausgelaufen war, hatte das Unternehmen seine Produktion neu ausgerichtet und sein Portfolio um Impfstoffe und monoklonale Antikörper zur Krebsbehandlung erweitert. Dieser Schritt erforderte jedoch eine zunehmend flexiblere Produktion.
Dauerhafte Flexibilisierung der Produktion
Die Expert:innen von Pharmatec entwickelten deshalb eine Lösung, dank der Janssen die Produktion aufrechterhalten und gleichzeitig problemlos zwischen verschiedenen Formulierungsmengen wechseln konnte. Anstelle eines einzigen Tanks im ersten Stock entschied Janssen sich für zwei, die sich je nach gewünschter Produktionsleistung flexibel nutzen lassen: einen 600-Liter-Tank für große Chargen und eine 150-Liter-Variante für kleinere Produktionsläufe. Beide Behälter lassen sich problemlos mit der Vial-Füllmaschine von Syntegon koppeln.
Zwei Behälter in die Höhe zu heben, erwies sich für die Pharmatec-Ingenieur:innen als ein anspruchsvolles, aber lohnendes Projekt. „Manche Kundenwünsche erscheinen zunächst ungewöhnlich oder sogar unlösbar. Aber mit Kreativität, Spontaneität und technischem Wissen kann man sie letztlich umsetzen“, sagt Martin Jäger, Senior Manager Sales Engineering und Projektleiter für den Modernisierungsprozess bei Pharmatec. Was als Modernisierung begann, wurde so zu einer großen Chance für die Projektpartner:innen. „Für uns war dies der richtige Zeitpunkt, um unsere Produktion dauerhaft zu flexibilisieren“, sagt Hae Eun Jeong, Project Engineer bei Janssen.
Fortsetzung folgt
Das Ergebnis der engen Zusammenarbeit kann sich sehen lassen: Janssen verfügt heute nicht nur über die gewünschten zwei Tanks und eine einfach zu bedienende Hebevorrichtung. Dank des optimierten Gesamtsystems kann der Pharmahersteller nun verschiedene Chargen gleichzeitig verarbeiten – und erzielt so eine höhere Ausbringung pro Schicht. „Dank Pharmatec haben wir unser Portfolio diversifiziert und können dadurch besser in einem volatilen Markt bestehen“, sagt Hae Eun Jeong.
Dass die Arbeit nie ruht, versteht sich fast von selbst: Janssen und Syntegon planen bereits die nächsten Schritte. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) soll modernisiert und die Mitarbeitenden an den neuen Systemkomponenten geschult werden, damit die Produktion von Anfang an reibungslos läuft.
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Dr. Martin Jäger, Project Manager
Pharmatec GmbH, a Syntegon Technology Company
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