IO-Link deckt den letzten Meter ab
12.03.2013 -
IO-Link deckt den letzten Meter ab. Zum Thema IO-Link führten wir ein Gespräch mit Eckhard Sommer, Hauptabteilungsleiter Positionssensorik bei der ifm electronic und Mitglied im Marketing-Arbeitskreis IO-Link bei der PNO.
Herr Sommer, zurzeit ist IO-Link in aller Munde. Gibt es auf dem Markt nicht schon genügend Schnittstellen? Warum definieren Sie in Ihrem Arbeitskreis schon wieder eine neue?
Eckhard Sommer: Zunächst stand der Wunsch nach mehr Diagnose und Parametriermöglichkeiten seitens unserer Kunden im Vordergrund. Da inzwischen selbst Näherungsschalter auf Mikroprozessorbasis aufgebaut sind, können diese auch Zusatzinformationen wie „Objekt im unsicheren Bereich“ an die Steuerung übertragen. Hierfür wurden bislang proprietäre Schnittstellen entwickelt, die keine Akzeptanz am Markt gefunden haben. Der Ansatz von IO-Link ist nun, einen einheitlichen, firmenübergreifenden Standard für Sensor- und Aktuatorschnittstellen zu definieren und somit einen höheren Kundennutzen durch einheitliche Servicegeräte zu erreichen.
Bei welchen Geräten sehen Sie die größten Marktchancen?
Eckhard Sommer: IO-Link ist natürlich ideal für alle dezentral im Feld verteilten Automatisierungskomponenten mit hoher Schutzart, da die Energie und die Kommunikation über vorhandene 3-Leiter-Verbindungsleitungen übertragen werden. Aber auch im Schaltschrank gibt es sinnvolle Anwendungen, z.B. bei Leistungselektroniken, Motorstartern sowie Bedien- und Schaltgeräten. Die hier notwendige parallele Verdrahtung wird mit geringem Aufwand zur Systemverkabelung mit integriertem Kommunikationsinterface.
Wird die Akzeptanz von IO-Link Ihrer Meinung nach auf Europa beschränkt bleiben?
Eckhard Sommer: Wir starten sicherlich mit dem Fokus auf europäische Hersteller. Allerdings ist es unser Wunsch, mit IO-Link einen feldbusneutralen Weltstandard für die Kommunikation mit Sensoren und Aktuatoren zu schaffen. Durch die bereits gestartete Integration in die weltweit verbreiteten Bussysteme AS-Interface, Profibus, Profinet, Interbus, Ethernet IP und Devicenet ist sichergestellt, dass IO-Link-Geräte mit allen etablierten Steuerungen zusammenarbeiten. Ein weiterer Schritt hin zu einer weltweiten Akzeptanz sind unsere Standardisierungsaktivitäten in Richtung einer IEC-Normung.
Ab wann wird es IO-Link-Produkte auf dem Markt geben?
Eckhard Sommer: Neben ifm haben auch weitere Mitgliedsfirmen bereits erste Produktideen auf der Hannovermesse 2006 gezeigt. Wir rechnen damit, dass erste Produkte zur nächsten Hannovermesse lieferbar sein werden. Ziel der ifm electronic ist es, zur HMI 2007 AS-i Module und intelligente Sensoren mit IO-Link-Schnittstelle vorzustellen. Mittelfristig planen wir, alle existenten Sensoren mit proprietärer Schnittstelle auf IO-Link umzustellen.