Heraeus Precious Metals investiert in den Ausbau des Edelmetallrecyclings in Hanau
Erweiterung als Teil eines weltweiten Expansionsprogramms der Recyclingstandorte
Am Hauptsitz in Hanau betreibt Heraeus Precious Metals bereits eine der weltweit größten Edelmetallscheideanstalten für das Recycling der so genannten Platingruppenmetalle (PGM). Hier entstehen bis 2026 mehrere zusätzliche Produktionslinien, die die Kapazitäten für das Edelmetallrecycling deutlich steigern. In den neuen Produktionslinien werden elektrolytische Verfahren eingesetzt, die den Chemikalieneinsatz reduzieren und die Ausbeute der Prozesse weiter erhöhen. Dank modernster Produktionsprozesse und durch effektive Batch-Management-Systeme werden Produktqualität und Betriebseffizienz gleichermaßen gesteigert.
Platingruppenmetalle, zu denen Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und Osmium gehören, sind aus unserer heutigen Welt nicht wegzudenken. Sie werden aufgrund ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften in vielen Bereichen, zum Beispiel als Katalysatoren zur Abgasreinigung, zur Herstellung von grünem Wasserstoff, zur Produktion von Düngemitteln oder als Medikament in der Krebstherapie eingesetzt. Angesichts ihrer begrenzten Verfügbarkeit und den hohen CO2-Emissionen bei der Gewinnung und Verarbeitung, ist es unerlässlich, Edelmetalle im Kreislauf zu halten und sie aus Altmaterialien zurückzugewinnen. Im Vergleich zu Primärmaterial aus Minen haben recycelte Platingruppenmetalle einen bis zu 98 % geringeren CO2-Fußabdruck. Darüber hinaus hat der nasschemische Prozess, der in Hanau zum Einsatz kommt, den niedrigsten CO2-Fußabdruck der Recyclingverfahren für Platingruppenmetalle.
Die Nachfrage nach recycelten Materialien und Kreislauflösungen nimmt ständig zu, nicht zuletzt getrieben von steigendem Umweltbewusstsein, welches Anwendungen wie grünem Wasserstoff Auftrieb gibt. Aber auch das Bestreben der EU, unabhängiger bei kritischen Rohstoffen zu werden, spielt eine große Rolle. „Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. Nur gemeinsam können Primärmaterial aus Minen und Sekundärmaterial aus dem Recycling den globalen Bedarf decken“, erklärt Marius Vigener, kommerzielle Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Unsere Anlagen sind auf dem höchsten Stand der Technik. Wir gewinnen Edelmetalle aus Altmaterialien quasi vollständig zurück“, ergänzt Christian Mock, technische Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Die Investition am Standort Hanau ermöglicht es uns, insbesondere der steigenden Nachfrage in Europa gerecht zu werden.“
In den vergangenen Jahren verzeichnete Heraeus Precious Metals ein starkes Wachstum an seinen acht Recyclingstandorten weltweit. Die Erweiterung in Hanau ist Teil eines weltweiten Expansionsprogramms in Höhe von rund 300 Mio. EUR. Im letzten Jahr begann der Ausbau der Recyclingkapazitäten in Wartburg, Tennessee/USA und Santa Fe Springs, Kalifornien/USA. Auch in China wird kontinuierlich investiert: Im Jahr 2018 eröffnete das Unternehmen in Nanjing die modernste Edelmetallfabrik weltweit. Im Februar 2022 gründete Heraeus Precious Metals gemeinsam mit BASF ein Joint Venture, das Edelmetalle aus verbrauchten Fahrzeugkatalysatoren zurückgewinnen wird. Das neue Unternehmen wird derzeit im chinesischen Pinghu errichtet.
Das Thema Nachhaltigkeit hat für Heraeus Precious Metals nicht nur mit Blick auf das Edelmetallrecycling eine besondere Bedeutung: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 CO2-neutral zu arbeiten und ab 2033 vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Schon heute stammen 63% des weltweiten Strombedarfes aus erneuerbaren Quellen. Bis 2025 soll dieser Wert auf 100% ansteigen. Die neuen Recycling-Anlagen in Hanau werden ebenfalls zukünftig mit grünem Strom betrieben.