Gründerwettbewerb Plan B startet in neue Runde
Biotech- und Bioökonomie-Start-ups können mit grünen Geschäftsideen punkten
In unsicheren Zeiten wie diesen müssen Start-ups mehr denn je ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen. Bleibt da noch Kapazität, um mit der eigenen Idee an einem Start-up-Wettbewerb teilzunehmen? Und macht es angesichts dieser Situation für Organisatoren von Gründerwettbewerben überhaupt Sinn, eine neue Runde zu starten?
Für die Veranstalter von „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern“, dem durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Gründerwettbewerb für grüne Geschäftsideen, ist die Antwort klar: Gerade jetzt brauchen junge Unternehmen Unterstützungsangebote und Ökosysteme für die Geschäftsentwicklung und sollten diese nutzen. Das gilt umso mehr in der Bioökonomie, einer Branche mit großem Wachstums
potenzial, aber gleichzeitig hoher Investitionsintensität.
Start-ups zu unterstützen bedeutet, Innovationskraft für die Zeit nach der Coronakrise zu erhalten und zu stärken, um Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Ressourcenwende zu begegnen. Hier setzt PlanB an: Bis zum 16. August 2020 können Start-ups aus der Bioökonomie und industriellen Biotechnologie, die mit ihrem eigenen PlanB den Krisen der Welt die Stirn bieten wollen, ihre Geschäftsidee online einreichen und von der PlanB-Community profitieren.
Branchenfokus und Vernetzung
PlanB setzt auch in der vierten Runde seit dem Start 2014 auf zwei Schwerpunkte: klarer Fokus auf Ideen der biobasierten Wirtschaft und ein Ökosystem aus Experten, Investoren und Partnern aus diesem Branchenkreis. So entstehen zielgerichtete Vernetzung und Unterstützung über die eigentliche Wettbewerbsphase hinaus. Kooperationen zwischen den teilnehmenden Start-ups und mit für sie relevanten Partnern wird vom Wettbewerbs-Veranstalter BioCampus Straubing durch verschiedene Formate stimuliert. Zahlreiche geknüpfte Partnerschaften aus den zurückliegenden drei Wettbewerbsrunden mit knapp 100 Teilnehmern belegen, dass besonders in der biobasierten Wirtschaft Kontakte über die eigene Branche hinaus bedeutend sind. So kam die LXP Group, ein Start-up aus Brandenburg, das mit seinem Aufschlussverfahren biobasierte Plattformchemikalien aus pflanzlichen Reststoffen herstellt, über die Wettbewerbsteilnahme in Kontakt mit einem Landwirt aus dem niederbayerischen Straubing, von wo aus PlanB organisiert wird. An der Biogasanlage dieses Landwirts steht nun die weltweit erste Demonstrator-Anlage des LX-Prozesses. Auch einen Investor konnte das Unternehmen über die Teilnahme am Wettbewerb finden.
„Gerade jetzt brauchen junge Unternehmen Unterstützungsangebote
und Ökosysteme für die Geschäftsentwicklung…“
Grüne Innovationen gesucht
Auch 2020 sucht PlanB wieder innovative Geschäftsideen für biobasierte, nachhaltige Lösungen in Industrie und Gesellschaft. Der Wettbewerb richtet sich international an Start-ups, die nicht älter als sieben Jahre sind und Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen aus dem Wertschöpfungsnetz der biobasierten Wirtschaft entwickeln.
Die Teilnahme in Phase 1 des Wettbewerbs erfolgt online auf der Website www.planb-wettbewerb.de anhand einer Ideenskizze. Alle eingereichten Ideen erhalten Experten-Feedback. Wer für Phase 2 zugelassen wird, erhält Zugang zum PlanB-Netzwerk, Coaching-Tools und weiteren Unterstützungsmaßnahmen. Im November 2020 reichen die Teilnehmer ein Pitch Deck ein. Die Jury wählt die besten Einreichungen aus, die dann im Februar 2021 vor Branchen- und Finanz
experten beim großen Prämierungsevent präsentiert werden und um die Preise im Gesamtwert von 25.000 EUR konkurrieren.
Neue Features, mehr Unterstützung
Die Gründe für Start-ups, an Wettbewerben teilzunehmen, sind vielfältig. Oft sind Preisgelder aber nicht die einzige Motivation. Gerade in der noch jungen, heterogenen biobasierten Wirtschaft sind Know-how und Kontakte zu Partnern und Investoren mindestens genauso wichtig. Um diesen Ansprüchen und den aktuell beherrschenden Herausforderungen noch stärker Rechnung zu tragen, wurde PlanB 2020 um neue Features ergänzt. Den Teilnehmern stehen erstmals eigene Mentoren aus verschiedenen Fachbereichen der biobasierten Wirtschaft als Sparringspartner zur Verfügung. Beim Coaching Bootcamp mit Start-up-Experten wie Holger Bengs von BCNP Consultants, Carsten Rudolph von Baystartup oder dem Business Angel des Newcomers Wisefood, Markus Hölzl, werden die Teilnehmer mit Workshops und Videotraining für erfolgreiches Pitchen fit gemacht – vorerst in Präsenz im Oktober 2020, eine digitale Alternative ist möglich. Mit einem Power Pitch Day und individuellen Business Talks wird es darüber hinaus die Chance geben, mit relevanten Partnern und namhaften Sponsoren des Wettbewerbs wie Clariant, Kelheim Fibres oder dem High-Tech Gründerfonds in Kontakt zu treten. Erstmals findet nach der Preisverleihung im Februar 2021 eine Phase 3 statt, in der mit spannenden Veranstaltungsformaten die Themen Finanzierung und Wachstum adressiert werden.