Es gab Zeiten, da suchten die Menschen die Antworten nach wichtigen Zukunftsfragen in einer Glaskugel oder in Handlinien. Die Zukunftsforschung im dritten Jahrtausend arbeitet dagegen professionell und systematisch. Sie nutzt ausgefeilte wissenschaftliche Methoden und hilft Unternehmen dabei, für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein.

Dabei ist die Zahl der Herausforderungen in Transport und Logistik besonders groß. Denn Deutschlands drittgrößte Branche ist nicht nur komplex, sondern auch von weltweiten Entwicklungen abhängig. Umso wichtiger ist es, zielgerichtete Zukunftsfragen zu stellen und praxistaugliche Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

So wird der demografische Wandel in den nächsten Jahrzehnten einen erheblichen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften zur Folge haben. Schon heute suchen vor allem mittelständische Logistik-Dienstleister intensiv nach Auszubildenden, den Fachkräften von morgen und übermorgen.

Spannende Berufsfelder alleine, wie sie beispielsweise in der Chemielogistik zu finden sind, reichen nicht aus, um die besten Köpfe zu gewinnen und zu halten. Das Image der gesamten Logistikbranche muss verbessert werden - genauso wie die individuellen Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten. Das ist eine wesentliche Erkenntnis aus dem 152-seitigen „Zukunftsreport" der System Alliance, der anlässlich der Messe „transport logistic" in München vorgestellt worden ist.

Mit dem demografischen Wandel vollzieht sich gleichzeitig ein Wertewandel in der Gesellschaft. Die Bedürfnisse der Menschen werden individueller und die Ansprüche der Konsumenten an die Vielfalt und Verfügbarkeit von Angeboten werden größer. Das verändert die logistischen Prozesse. Außerdem gewinnen Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens weiter an Bedeutung. Die Verknappung der Ressourcen beschleunigt diesen Trend.

Wer diesen Entwicklungen nicht hinterherlaufen will, muss tragfähige Konzepte entwickeln und die Zukunft aktiv gestalten. Dazu braucht es eine offene Diskussion und die Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen. Gerade mittelständische Unternehmen hängen viel zu oft an liebgewordenen Gewohnheiten, die sie ungern aufgeben möchten. Wer hingegen die Ideen und Potentiale seiner Mitarbeiter abruft, wird die Herausforderungen der (logistischen) Zukunft meistern.