Standorte & Services

Gemeinschaftsaufgabe: Dekarbonisierung

Nachhaltige grüne Wertschöpfungsketten statt Einzellösungen

23.03.2022 - Viele Unternehmen planen, ihre Produktion zu dekarbonisieren. Eine gute Idee, denn zwei Drittel ihrer Emissionen sind energiegetrieben.

Die Bewältigung der damit einhergehenden wachsenden Herausforderungen erfordert sowohl Ehrgeiz als auch einen evolutionären Ansatz – nicht nur bei den großen Energieversorgern, sondern bei jedem einzelnen Betrieb.
Die Aufgabenstellung ist klar: Industrieunternehmen müssen von einzelnen Produkten und Lösungen zu nachhaltigen grünen Wertschö­pfungsketten übergehen. Doch es gibt Fallstricke, wie die steigenden Gaspreise, das europäische Emissionshandelssystem sowie die zunehmende Volatilität der Rohstoffpreise. Noch dazu gehört Energie selten zum Kerngeschäft. So stehen ambitionierten Zielen fehlendes energiewirtschaftliches Know-how und Umsetzungswissen gegenüber.

Eine Überlegung: Elektrifizierung zur Dekarbonisierung

Alle Zeichen stehen auf Dekarbonisierung. Doch wie ist dieses Ziel zu erreichen? Ein Ansatzpunkt ist Strom: Die Preise für elektrische Bauteile und Geräte sinken, daher liegt es nahe, Kosten und Emissionen durch Elektrifizierung zu senken. Hinzu kommt, dass elektrisch betriebene Geräte für viele industrielle Anwendungen kostengünstiger und zuverlässiger sind. Außerdem geht mit der Elektrifizierung die Möglichkeit einher, gegen einen Marktpreis mit einer anderen Struktur als Gas zu optimieren. Allerdings muss man, um diese zu nutzen, nicht nur die Marktmechanismen von Strom verstehen, sondern auch Speicherkapazitäten in Betracht ziehen.

Eine andere Herausforderung stellt sich, wenn Anwendungen benötigt werden, bspw. Hochtemperaturwärme, die nicht durch Elektrifizierung bereitgestellt werden können. Welche Alternativen zu Erdgas gibt es? Wasserstoff ist eine Option, sofern ein Anschluss an das Wasserstoffnetz besteht und Unternehmen bzw. Standorte über eine Langzeitspeicherung verfügen. Biomasse und Biokohle könnten ein, wenn auch umstrittener, Weg sein. Bei beiden kämen zudem Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Frage, wenn sich in der Nähe eine Infrastruktur befindet, die das ermöglicht.
Die skizzierten Optionen verdeutlichen, dass es nicht den einen Königsweg zur Dekarbonisierung gibt. Vielmehr müssen in der Praxis verschiedene Ansätze miteinander kombiniert werden. Dies gilt für das Beispiel Elektrifizierung, aber auch für andere Möglichkeiten, wie bspw. die Diversifizierung der Brennstoffe oder die Verwertung von Abfallströmen.

 

 „Neben Fachwissen und Geduld benötigt die Energiewende Geld.“

 

Decarb-Roadmap:Kompass auf dem Weg zur Klimaneutralität

Vor dem Hintergrund dieser Komplexität fragen Unternehmen nach Gesamtkonzepten. Hier kann die Erfahrung von Energieversorgern und deren Fachwissen von Nutzen sein. Bei Uniper setzen wir dieses Know-how im Rahmen der Decarb-Roadmap bereits für unsere Kunden ein. Unter dieser Roadmap ist ein individuell erstellter Fahrplan zu verstehen, der ganzheitliche Lösungen zur Umsetzung mitanbietet.

Die Basis für die Decarb-Roadmap sind die Analyse des Energieverbrauchs und die Erarbeitung von Maßnahmen, diesen zu reduzieren bzw. zu optimieren, bspw. durch Energieeffizienzmaßnahmen, Nachfragesteuerung, Flexibilitätsdienste und eine Reihe von Überwachungs- und Diagnoseinstrumenten. Zudem umfasst die Decarb-Roadmap, wenn gewünscht, bspw. auch Schritte zur Umstellung auf kohlenstoffärmere Energiequellen wie Biomasse und Wasserstoff und betrachtet Möglichkeiten, um weitere Einspareffekte zu erzielen, wie z.B. die Abfallverwertung.

Hinsichtlich der Versorgungssicherheit werden verschiedene Optionen berücksichtigt. Denn um diese zu gewährleisten, werden nicht nur erneuerbare Energien, sondern auch zunehmend sauberes Gas, Energiespeicherung und andere flexible Lösungen gebraucht. So eignen sich neben Windkraftanlagen und Solarkollektoren insbesondere gasbetriebene, hocheffiziente Blockheizkraftwerke, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen und dabei Wirkungsgrade von bis zu 90 % erzielen können, zur Ergänzung der unternehmenseigenen Energieversorgung sowie zur effektiven Reduktion der CO2-Emissionen.

Bleibt die Finanzierungfrage: Denn neben Fachwissen und Geduld benötigt die Energiewende Geld. Daher agiert Uniper auch als Investor und Entwickler, der gemeinsam mit der Industrie kohlenstoffarme bzw. kohlenstofffreie Energiesysteme implementiert und betreibt.

Mit so vielen Überschneidungen von Wissen und Kompetenzen in Bezug auf die Lösungsbereiche der Dekarbonisierung, ist Uniper gut positioniert, um Unternehmen auf ihrer Reise in Richtung Null-Kohlenstoff zu unterstützen. Denn ein gemeinsamer Weg erhöht die Erfolgsaussichten.

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„Industrieunternehmen müssen von einzelnen Produkten und Lösungen zu nachhaltigen grünen Wertschöpfungsketten übergehen.“

 

Maasvlakte: Gemeinsam zum Ziel

Der Energieknotenpunkt Maasvlakte bei Rotterdam ist für die großtechnische Anwendung von grünem Wasserstoff der strategisch am besten gelegene Produktionsstandort in Nordwesteuropa. Nicht nur wegen der infrastrukturellen Anbindung an die gesamten Niederlande, sondern insbesondere auch wegen der Anbindung an das Ruhrgebiet. Uniper ist hier Energieerzeuger und -versorger und arbeitet eng mit der umliegenden Industrie zusammen, um den eigenen CO2-Fußabdruck und den der Kunden zu reduzieren.

So versorgt Uniper gemeinsam mit dem niederländischen Energieversorger Eneco u.a. die Stadt Den Haag mit Wärme. Beide Unternehmen planen, bis 2035 CO2-neutral zu sein. Hierfür wurde eine enge Zusammenarbeit für mehr Nachhaltigkeit in der Fernwärmeversorgung vereinbart. In diesem Rahmen werden nachhaltigere Produktionsmittel, wie Wasserstoff, Biogas und geothermische Energie, erprobt.

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