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Fresenius trotzt der Krise

12.11.2011 -

Fresenius trotzt der Krise. Fresenius hat der Wirtschafts- und Finanzkrise getrotzt und im vergangenen Jahr erneut Umsatz und Ergebnis gesteigert. Der im M-DAX notierte Konzern hat seinen Umsatz um 9 % auf den Rekordwert von 12,3 Mrd. € gesteigert, wie Vorstandschef Ulf M. Schneider berichtete.

Der Jahresüberschuss stieg um 10 % auf 450 Mio. €, der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 7 % auf 1,7 Mrd. €. Die Dividende soll zum 16. Mal in Folge steigen: Dieses Mal um 6 % auf 0,70 € pro Aktie. Schneider hob die Integration des US-Generikaherstellers APP Pharmaceuticals hervor.

Die Finanzierung sei mitten in der Finanzkrise erfolgreich abgeschlossen worden. Mit dem etwa 4,5 Mrd. € teuren Zukauf erfüllt sich Fresenius einen „alten Traum“ des exzellenten Marktzugangs für Pharmaprodukte in den USA, erklärte der Fresenius-Chef. Es handelt sich um den größten Zukauf der Firmengeschichte. Im laufenden Geschäftsjahr will Fresenius den Umsatz und den währungsbereinigten Jahresüberschuss jeweils um rund 10 % steigern.

Die wichtigste Fresenius-Beteiligung, der im DAX notierte Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC), erhöhte seinen Umsatz um 9 % auf 10,6 Mrd. US-$, der Jahresüberschuss stieg um 14 % auf 818 Mio. US-$, wie der Vorstandschef Ben Lipps erklärte. Er soll nach den Planungen im laufenden Jahr auf bis zu 890 Mio. US-$ steigen. Zum Jahresende 2008 versorgte FMC nach eigenen Angaben weltweit rund 184.000 Nierenkranke, 6 % mehr als im Vorjahr.

Für seinen Krankenhausbetreiber Helios sieht der Konzern weiter sehr gute Wachstumschancen in Deutschland. Die wirtschaftliche Notlage werde in den kommenden Jahren viele Kommunen dazu bringen, über die Privatisierung ihrer Krankenhäuser nachzudenken, sagte Schneider. Im vergangenen Jahr hatte Helios Kliniken in Krefeld, Hamburg, dem niedersächsischen Northeim und Manfeld in Sachsen-Anhalt gekauft. Der Gewinn stieg um 25 % auf 80 Mio. € bei einem Umsatz von 2,12 Mrd. € (+15 %).

Auch der Krankenhausdienstleister Vamed legte bei Umsatz (+28 %) und Gewinn (+13 % auf 26 Mio. €) deutlich zu. Equinet-Analyst Martin Possienke sprach bei FMC von „soliden Zahlen“ für das vierte Quartal, die aber leicht von der jüngsten Stärke des US-Dollar belastet worden seien. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass der Ausblick des Anbieters von Dialyse-Produkten etwas unter der Markterwartung liege.

Zum Mutterkonzern Fresenius äußerte sich Analyst Volker Braun von der Commerzbank positiv. Der Gesundheitskonzern „hat wegen einer besser als erwarteten Profitabilität von Kabi unsere vorsichtigen Erwartungen übertroffen“, schrieb er. Der Umsatz der zugekauften APP habe seiner Prognose entsprochen, und das offensichtlich bei höheren Margen.