EYDC: Frankfurter Entscheid beim Europäischen Jugend-Debattierwettbewerb
Jugendliche aus ganz Deutschland debattierten zu Umdenken, Wiederverwenden, Recyceln
Eine spannende Debatte lieferten sich am 4. Mai 2019 52 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland, die im Frankfurter Literaturhaus zum Thema „Umdenken, Wiederverwenden, Recyceln: Wie lässt sich eine nachhaltige Zukunft mit Kunststoff und Petrochemie gestalten?“ diskutierten. Anlass dafür war der deutsche Entscheid des Europäischen Jugend-Debattierwettbewerbs (European Youth Debating Competition, kurz: EYDC), der zum mittlerweile vierten Mal in Folge vom Petrochemieverband EPCA und dem Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope organisiert wird. Im Fokus standen Nachhaltigkeitsversprechen der Industrie wie die vergangenes Jahr beschlossene Selbstverpflichtung der Kunststofferzeuger für mehr Kreislaufwirtschaft, das Potenzial zur Ressourcenschonung bei petrochemischen Erzeugnissen wie etwa Kunststoffverpackungen sowie unsere Konsum- und Wegwerfgesellschaft als Ursache des Littering-Problems. Wichtig zum Erreichen des Debattenziels war es, einen Bezug zur Petrochemie und zum Werkstoff Kunststoff herzustellen. Am besten gelang dies in Frankfurt letztlich Lilli Armbrust (Glückstadt), Johann Davies (Kassel) und Carla Marie Süling (Hamburg).
Um zu gewinnen, mussten die Schüler möglichst frei vortragen und fundierte sowie überzeugende Argumente liefern. In die Beurteilung floss zudem ein, wie gut die TeilnehmerInnen auf die Positionen anderer Debattanten reagierten. Eine siebenköpfige Jury aus Vertretern von Industrie (Dow Deutsch-land, Vynova Group), Medien (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kunststoff Information), Politik (Hessische Landtagsabgeordnete Miriam Dahlke, Bündnis 90/Die Grünen), EPCA und PlasticsEurope hatte schließlich die schwierige Aufgabe, die Argumente und das Auftreten der TeilnehmerInnen zu bewerten und die Entscheidung über die Tagessieger zu fällen. Die drei Besten fahren nun zum Finale des EYDC am 7. Oktober in Berlin beim 53. EPCA Jahreskongress, wo sich die GewinnerInnen aller sieben nationalen Endausscheide der diesjährigen Debattenreihe miteinander messen. Bis es soweit ist, folgen auf Frankfurt demnächst noch fünf weitere Wettbewerbe in Belgien, für ein gemeinsames Benelux-Finale, in Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen – der spanische Endausscheid fand zum Auftakt bereits im März statt.
Stefan Sommer, Steering Board member PlasticsEurope, Vice Chairman PlasticsEurope Deutschland und President Vynova Group, Teil der Jury und einleitender Pro-Sprecher beim deutschen EYDC, lobte den Wettbewerb als gute Gelegenheit, um einerseits Debattieren und faires Streiten zu lernen, und andererseits, um von Seiten der Industrie mehr zu den Schwerpunkten und Stimmungen bei Jugendlichen rund um Nachhaltigkeits- und Branchenthemen zu erfahren. „Debattenqualität bedeutet, Positionen gut zu erklären; gerade bei komplexen Fragestellungen und vielschichtigen Problemen kann dies äußerst herausfordernd sein“, sagte Sommer zu Beginn der Veranstaltung. „Toll, dass sich die Schülerinnen und Schüler darin üben. Die Erfahrungen, die sie in diesem Wettbewerb sammeln, werden sie, aber auch unsere Industrie weiterbringen.“
Nathalie Debuyst, Communication & Education Manager bei EPCA, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Wir freuen uns, dass EPCA zum vierten Mal zusammen mit PlasticsEurope den EYDC organisiert, der den Jugendlichen eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch und zum Diskutieren bietet, und unsere Branche mit der jungen Generation verbindet und dabei hilft, ihre Ansichten kennenzulernen.“
Ziel von EPCA und PlasticsEurope ist es, mit dem Wettbewerb Themenfelder wie Naturwissenschaften und Technik greifbarer und zugänglicher zu machen und eine direkte Verbindung zwischen den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und der Alltagswelt der jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen. Wichtiger Nebeneffekt ist zudem das Stärken und Erweitern von Sozialkompetenzen („soft skills“) bei den Schülerinnen und Schülern, also trotz widerstreitender Positionen und Ideen rücksichtsvoll und klar miteinander umzugehen – und so die Jugendlichen als künftige Treiber innovativer und nachhaltiger Lösungen in Richtung von mehr Kreislaufwirtschaft zu gewinnen.