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Evotec und Sanofi verhandeln über F&E-Plattform im Bereich Infektionskrankheiten

11.03.2018 -

Evotec und Sanofi wollen gemeinsam eine von Evotec geführte „Open Innovation“-Plattform zur beschleunigten Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten aufbauen, die in der Nähe von Lyon, Frankreich ansässig sein wird.

Zur Unterstützung der Plattform wird Sanofi ihr Portfolio an frühphasigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie ihr Expertenteam im Bereich Infektionskrankheiten an Evotec transferieren. Die Impfstoff-Forschungs- und Entwicklungseinheit sowie die dazugehörigen Projekte sind von der Transaktion ausgenommen. Evotec wird ihre eigene Forschungs- und Entwicklungsexpertise mit diesen neuen Programmen und Experten kombinieren, um die Wirkstoffforschung und -entwicklung im Bereich Antiinfektiva durch offene Zusammenarbeit mit pharmazeutischen und Biotechnologieunternehmen, Stiftungen, akademischen Einrichtungen sowie Regierungsinstitutionen zu erweitern und zu beschleunigen. Mehr als 150 Wissenschaftler werden innerhalb des Unternehmens im Bereich der Infektionskrankheiten forschen.

Evotec erhält eine einmalige Vorabzahlung in Höhe von 60 Mio. EUR sowie eine signifikante langfristige finanzielle Unterstützung, um die Entwicklung des Portfolios zu gewährleisten. Sanofi behält bestimmte Optionsrechte an der Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung der Antiinfektiva-Projekte und wird weiterhin durch ihre Impfstoff-Forschung und Entwicklung sowie ihre globalen Gesundheitsprogramme im Antiinfektiva-Bereich aktiv sein.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Evotec über 100 Mitarbeiter sowie die dazugehörige Forschungseinheit im Bereich der Infektionskrankheiten in ihr globales Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk integrieren. Es besteht die Verpflichtung die übernommenen Mitarbeiter für fünf Jahre zu beschäftigen. Sie werden in den nächsten Jahren weiterhin nahe Lyon ansässig sein, um auch zukünftig von allen Vorteilen des örtlichen wissenschaftlichen und medizinischen Ökosystems profitieren zu können.

Außerdem wird das Unternehmen seine bestehenden, langfristigen Initiativen, die auf Innovationen im Kampf gegen Infektionskrankheiten ausgerichtet sind, ausweiten. Darunter befinden sich auch Projekte, die auf Krankheiten in Entwicklungsländern ausgerichtet sind. Der Fokus der Wirkstoffforschung wird zu Beginn auf antimikrobiellen Substanzen mit neuen Wirkmechanismen liegen.

CEO Werner Lanthaler kommentierte: „Mit der Übernahme von Euprotec (UK) im Jahr 2014 hat Evotec bereits ihr strategisches Interesse im Bereich der Infektionskrankheiten gezeigt und verfügt über eine große Expertise auf diesem Forschungsgebiet. Das Ziel ist es, zu wachsen und gemeinsam mit unseren Partnern die führende Position in der Wirkstoffforschung im Kampf gegen Infektionskrankheiten zu erreichen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die Ausweitung der strategischen Beziehung mit Sanofi, die über langjährige Erfahrung in der weltweiten Bereitstellung neuartiger Antiinfektiva verfügt. Einen Weg zu finden, vermehrt öffentliche Fördermittel einzuwerben sowie akademische Initiativen dazu zu motivieren, neuartige Antiinfektiva mithilfe von Evotecs Plattform voranzutreiben, wird maßgeblich für den Erfolg dieses Vorhabens sein.“

„Sanofi blickt auf eine lange und etablierte Vergangenheit im Kampf gegen Infektionskrankheiten zurück und wir werden uns auch künftig mit unseren Entwicklungsaufwänden und Impfstoffen bedeutenden globalen Gesundheitsherausforderungen stellen“, sagte Elias Zerhouni, President Global R&D von Sanofi. „Bei der Forschung im Bereich der Antiinfektiva ist eine kritische Masse durch Partnerschaften besonders wichtig. Das neue „Open Innovation“-Zentrum in Frankreich wird von dem hervorragenden wissenschaftlichen Ökosystem vor Ort profitieren.“

Es wird erwartet, dass die Transaktion in der ersten Jahreshälfte 2018 unterzeichnet wird, vorbehaltlich des Abschlusses der endgültigen Verträge und der Umsetzung der notwendigen personalrelevanten Prozesse. Die Ausführung des Projekts unterliegt der uneingeschränkten Wahrung des sozialen Dialogs mit den Vertretern der Belegschaft.