Evonik schließt Verkauf des Methacrylat-Verbunds an Advent ab
Röhm wird wieder ein eigenständiges Unternehmen
Evonik hat den Verkauf des Methacrylat-Verbunds an Advent International abgeschlossen. Das Closing der Transaktion wurde am 31. Juli vollzogen, nachdem der Kaufvertrag am 4. März unterzeichnet worden war. Die zuständigen Kartellbehörden hatten ihre Einwilligung bereits ohne Auflagen erteilt.
Der Methacrylat-Verbund beschäftigt weltweit 3.900 Mitarbeiter und umfasst 15 Produktionsstätten und wird als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen des Firmengründers - der Chemiker Otto Röhm gilt als der Begründer der Methacrylat-Chemie - als Röhm GmbH geführt. Das Geschäft erwirtschaftete über den Zeitraum 2016-2018 im Durchschnitt ein jährliches EBITDA von rund 350 Mio. EUR bei einem Umsatz von etwa 1,8 Mrd. EUR pro Jahr.
„Mit dem Verkauf fokussieren wir unser Portfolio weiter in Richtung Spezialchemie und stellen uns damit weniger konjunkturabhängig auf“, sagte Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann. „Wie das erste Halbjahr 2019 belegt, ist unser Portfolio schon heute robuster gegenüber konjunkturellen Schwankungen als in der Vergangenheit.“
Der Kaufpreis (Enterprise Value) von 3 Mrd. EUR entspricht dem 8,5-fachen EBITDA des Geschäftes. Abzugspositionen ergeben sich im Wesentlichen durch die Übertragung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund 600 Mio. EUR an den Käufer sowie durch transaktionale Steuern in Höhe von rund 200 Mio. EUR.
Im Rahmen des Closing-Prozesses der Transaktion wurden außerdem einmalige Steuerbelastungen für Evonik in Höhe von rund 260 Mio. EUR ermittelt, die sich aus dem Carve-Out des Methacrylat-Verbunds ergeben und im Jahr 2019 anfallen. Dies führt aber gleichzeitig in den nächsten 15 Jahren zu höheren Abschreibungen und damit verbundenen zukünftigen Steuerentlastungen im Free Cash Flow von bis zu 20 Mio. EUR pro Jahr. Der Steuereffekt wird somit über den gesamten Zeitraum weitestgehend ausgeglichen.