Evonik legt Grundstein für neue Wasserstoffperoxid-Anlage in Jilin
24.04.2012 -
Bei einer offiziellen Feierstunde ist der Grundstein für die neue Wasserstoffperoxid-Anlage von Evonik in China gelegt worden. Bereits Ende 2013 soll die Anlage mit einer Jahreskapazität von 230.000 t in Betrieb gehen. Evonik will damit seine aktuelle Jahreskapazität von rund 600.000 t für H2O2 um fast 40 % steigern. Für die neue Produktionsstätte hat der Konzern vor kurzem die Evonik Specialty Chemicals (Jilin) gegründet. Das H2O2 aus Jilin wird Evonik über eine Pipeline direkt in die künftige benachbarte Propylenoxid-Anlage der Jishen Chemical Industry liefern. Dafür ist ein langfristiger Liefervertrag abgeschlossen worden. Jishen wird aus dem Wasserstoffperoxid nach dem HPPO-Verfahren Propylenoxid herstellen. Propylenoxid wird vor allem für die Herstellung von Polyurethan-Vorprodukten verwendet. Aus den Polyurethanen entstehen dann beispielsweise Polster für Autositze oder Möbel. Das HPPO-Verfahren hat Evonik mit ThyssenKrupp Uhde entwickelt. „Unser Investment in Jilin ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie wir mit der Entwicklung innovativer Technologien neue Absatzmärkte für Wasserstoffperoxid erschließen wollen", erklärte Jan Van den Bergh, Geschäftsbereisleiter Advanced Intermediates. „Dieser Schritt ist zugleich Teil unserer Wachstumsstrategie, mit der wir gezielt in Asien investieren und wachsen wollen."
Die HPPO-Anlage in China nach dem Evonik-Uhde-Verfahren wird die zweite ihrer Art sein. Bereits 2008 hatten Evonik, ThyssenKrupp Uhde und als Lizenznehmer ein koreanisches Chemieunternehmen gemeinsam als erste weltweit das HPPO-Verfahren großtechnisch in Ulsan, Korea, umgesetzt. Bislang wurde Wasserstoffperoxid vor allem als Bleichmittel für die Textil- und Zellstoffindustrie genutzt. Mit dem HPPO-Verfahren kann das umweltfreundliche Oxidationsmittel nun auch zur chemischen Direktsynthese von Propylenoxid verwendet werden. Die Vorteile des HPPO-Verfahrens liegen in einem deutlich niedrigeren Investitionsvolumen und in seiner hohen Produktions-effizienz sowie in der sehr guten Umweltverträglichkeit.