Wenn Waren in größeren Gebinden transportiert werden, sind sie aus Gründen der besseren Handhabbarkeit meist auf Paletten zusammengefasst, die in der Regel aus Holz gefertigt sind. Die Holzpaletten haben jedoch eine ganze Reihe von Nachteilen. Eine neue Generation von Transportpaletten aus Kunststoff, die die österreichische Hirsch-Gruppe derzeit auf den Markt bringt, weist demgegenüber Vorteile auf: Sie sind einfacher zu reinigen, sehr robust und vor allem erheblich leichter als Paletten aus Holz.

Wesentlichen Anteil an der Innovation hat Styroflex 2G66, ein hochelastisches Styrol-Butadien-(SB-)-Copolymer der BASF. Um das Gewicht ihrer neuen Kunststoffpalette zu minimieren, haben die Konstrukteure für den Warenträger einen biegesteifen und tragfähigen Kern aus expandiertem Polystyrol entwickelt. Um ihn im rauen Logistikalltag vor Beschädigungen zu schützen, wird er durch eine robuste Haut geschützt. Dazu wird eine zweischichtige Folie aus schlagfestem Polystyrol verwendet, deren Lagen mit einem Zusatz von Styroflex als Zähigkeitsmodifikator versehen werden. Diese 1-2 mm dicken Folien ummanteln die Palette eng.
Im Vergleich zu 20-40 kg schweren konventionellen Holzpaletten oder auch neueren, metallverstärkten Polyethylenpaletten bieten die neuartigen Produkte zunächst den Vorteil des deutlich geringeren Gewichts: Sie sind 50-75 % leichter als Holz- oder Massivkunststoffpaletten. Wie viele Europaletten in den globalen Warenströmen mitfließen, ist schwer zu ermitteln. Spezialisierte Logistikanbieter haben einige 100 Mio. im Einsatz und stellen Jahr für Jahr einige Dutzend Millionen dieser vielseitigen Warenträger her. Insgesamt dürfte die Zahl der weltweit verstreuten Paletten bei einigen Milliarden liegen.
Im Sinne niedriger Transportkosten und geringer CO₂-Emissionen stellt eine leichte Palette einen erheblichen Umweltvorteil dar, auch wenn nur ein kleiner Teil der ungeheuren Menge an Paletten auf die neuartige, leichte Lösung umgestellt würde. Selbst die mit 5 kg leichteste der Paletten bewältigt Nutzlasten, die eine Tonne, also das Zweihundertfache ihres Eigengewichts betragen.
Die Paletten sind gegen wechselnde Witterungseinflüsse deutlich beständiger als Holz und absorbieren auch kein Wasser. Das macht sich nicht nur im Gefrierguttransport bemerkbar, wo aufgenommene Feuchtigkeit unnötig Kühlkapazitäten beansprucht: Kunststoffpaletten müssen auch nicht mehr aufwändig vor Schimmel und Fäulnis geschützt werden. Zugleich sind Beschädigungen und Arbeitsunfälle durch Splitter oder hervortretende Nägel ausgeschlossen. Dazu kommen Hygienegesichtspunkte: Die Paletten sind mit üblichen Hochdruckstrahlern leicht zu reinigen; zusammen mit den nötigen Zulassungen für den Lebensmittelkontakt wird aus den neuen Paletten so auch ein sicheres Transportwerkzeug für Lebensmittel. Auch RFID-Sender können problemlos unter einer schützenden Folie angebracht werden; der Weg damit ausgerüsteter Warenträger lässt sich weltweit lückenlos verfolgen. Dass alle beteiligten Werkstoffe aus der Polystyrol-Familie stammen, erleichtert darüber hinaus das Recycling der Paletten, wenn sie nach vielfachem Umlauf ausgedient haben.