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EU plant Impfstoff-Deal mit US-Biotechfirma Novavax

12.02.2021 - Die EU scheint kurz vor der Unterzeichnung eines Liefervertrags für den Covid-19-Impfstoff NVX-CoV2373 mit dem US-Biotechunternehmen Novavax zu stehen.

In Vorverhandlungen, die im Dezember 2020 abgeschlossen wurden, stimmte Brüssel dem Kauf von 100 Mio. Dosen des proteinbasierten Impfstoffs von Novavax zu und unterzeichnete eine Option für weitere 100 Mio.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert zwei an den Verhandlungen beteiligte EU-Beamte mit der Aussage, ein Vertrag könnte nächste Woche, wenn nicht sogar schon Ende dieser Woche, unterzeichnet werden.

Sollte es so schnell gehen, wäre die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) der US-Gesundheitsbehörde (FDA) bei der Zulassung voraus, so wie es bei dem Impfstoff von AstraZeneca der Fall war, der noch keine FDA-Zulassung erhalten hat. Novavax erhält eine Förderung durch das US-Programm Operation Warp Speed.

Anfang Februar teilte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) mit, dass sie auf der Grundlage erster Ergebnisse von Laborversuchen und klinischen Studien von Novavax das Rolling-Review-Verfahren, eine Echtzeit-Prüfung des Impfstoffs, eingeleitet hat, um mögliche Zulassungen zu beschleunigen.

Das Vakzin von Novavax mit dem Namen NVX-CoV2373 ist ein proteinbasierter Impfstoff, der kleinste Partikel des im Labor gezüchteten Spike-Proteins des Coronavirus SARS-CoV-2 enthält, und befindet sich auch in Großbritannien und den USA in der laufenden Prüfung. Das Unternehmen hat damit begonnen, frühe Daten zu dem Programm bei den Behörden einzureichen, und die Überprüfungen sollen den Prozess für mögliche Notfallzulassungen beschleunigen. Der Impfstoff befindet sich in Großbritannien und den USA in der Phase 3 der Erprobung.

Vorläufige Daten aus klinischen Studien zeigten, dass der Impfstoff in einer in Großbritannien durchgeführten Studie zu 89,3 % wirksam bei der Vorbeugung von Covid-19 war, und fast ebenso wirksam beim Schutz gegen die hochansteckende Variante, die zuerst in Großbritannien entdeckt wurde. Gegen die neue südafrikanische Variante zeigten die Daten jedoch nur eine Wirksamkeit von etwa 50 %.

Der EU-Vertrag wäre der siebte, den die Europäische Kommission für Covid-Impfstoffe unterzeichnet, nach den Liefervereinbarungen mit AstraZeneca, Johnson & Johnson, Pfizer-Biontech, Curevac, Moderna und Sanofi-GSK für insgesamt etwa 2,3 Mrd. Dosen.