Ergebnisschub bei Merck durch Zukauf
04.03.2015 -
Die Übernahme der Chemiefirma AZ Electronic hat sich für Merck im vergangenen Jahr ausgezahlt. "2014 war ein strategisch aber auch operativ erfolgreiches Jahr für Merck", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, am Dienstag. Im Geschäft mit Spezialchemikalien profitierte der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern neben dem AZ-Zukauf vor allem von einer hohen Nachfrage nach Flüssigkristallen, die etwa in Flachbildfernseher zum Einsatz kommen. Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (EBITDA) kletterte 2014 um gut 4% auf 3,4 Mrd. EUR. Die Gesamterlöse legten um 3,7% auf 11,5 Mrd. EUR zu. Die Aktionäre sollen eine um fünf Cent höhere Dividende von 1,00 EUR je Aktie erhalten.
Für das laufende Geschäftsjahr stellte Kley eine leichte Steigerung der organischen Umsatzerlöse in Aussicht. Das EBITDA vor Sondereinflüssen solle leicht zulegen, zumindest aber das Vorjahresniveau erreichen. „Mit dem Zukauf von AZ, dem Angebot zur Übernahme von Sigma-Aldrich und der Allianz mit Pfizer in der Immunonkologie haben wir die Grundlage für das Wachstum von morgen gelegt", erklärte er. Merck hatte den rund 13 Mrd. EUR teuren Zukauf von Sigma-Aldrich im September angeschoben - der bislang größte in der Firmengeschichte. Die britische AZ hatte Merck für rund 2 Mrd. EUR übernommen.
Im Chemiebereich sorgte die Akquisition 2014 für einen Ergebnissprung von fast 15% auf 895 Mio. EUR. In der Pharmasparte Merck Serono fiel der bereinigte Betriebsgewinn auch wegen höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 1,3% auf 1,8 Mrd. EUR. Schwächer lief das Geschäft mit dem Top-Medikament Rebif gegen Multiple Sklerose, dessen Erlöse leicht auf 1,8 Mrd. EUR nachgaben. Das zu spritzende Medikament steht inzwischen im harten Wettbewerb mit Präparaten von Novartis, Sanofi und Biogen, die als Tablette eingenommen werden. Die Umsätze mit dem Krebsmittel Erbitux legten dagegen knapp 6% zu.