Der effizienten Nutzung von Energie kommt aufgrund ihres Beitrags zum Klimaschutz eine wichtige gesellschaftliche und umweltpolitische Bedeutung zu. Um der Erderwärmung entgegenzutreten, haben zahlreiche Länder klare Klimaziele formuliert. So sollen beispielsweise bis 2020 in Deutschland 40 % weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als noch 1990. Der Primärenergiebedarf soll im gleichen Zeitraum um bis zu 20 % unter das Niveau von 2008 sinken.

Weltweit geht fast ein Drittel des Energieeinsatzes und der CO₂- Emissionen auf den industriellen Sektor zurück. Das ist in etwa genauso viel wie im weltweiten Verkehr. Auch in der Industrie lässt sich also ein wirksamer Hebel ansetzen, um die Klimaziele zu erreichen: Würden die besten verfügbaren Technologien eingesetzt, ließe sich der Energieverbrauch in der Industrie um 20 bis 30 % senken.

Im Großanlagengeschäft gut aufgestellt

Bosch Thermotechnik ist ein erfolgreicher Akteur im internationalen Markt für thermotechnische Industrie- und Großanlagen, der die erforderlichen Technologien im Portfolio hat. Dazu gehören unter anderem:

• Industriekessel als Großwasserraumkessel bis 38 MW bzw. 55 t Dampf pro Stunde. Eingesetzt werden diese vorwiegend zur Heiz- und Prozesswärmeerzeugung in Industrie- und Gewerbebetrieben, zur Beheizung von privaten und öffentlichen Einrichtungen und zur Nah- und Fernwärmerzeugung. Dieser Bereich firmierte früher unter Loos Industriekessel.
• Wasserrohrkessel bis zu einer maximalen Dampfleistung von 220 Tonnen pro Stunde. Einsatz finden diese vor allem in Kraftwerken zur Strom- oder Prozesswärmeerzeugung.
• Wärmepumpen mit einer Leistungsgröße bis 4,8 Megawatt zur Beheizung von Krankenhäusern, Schwimmbädern, Industriebetrieben, Nah- und Fernwärmeheizwerken.
• Blockheizkraftwerke als BHKW-Systeme mit Leistungen bis 2.145 kW elektrisch und als installationsfertige Module im Leistungsbereich von 19 KW bis 400 kW elektrisch. Als Strom- und Wärme-Erzeuger sind die BHKW, die früher unter der Marke Köhler & Ziegler verkauft wurden, z.B. in Industrie- und Fertigungsbetrieben, Deponien, Biogasanlagen, Kliniken oder Verwaltungsgebäuden individuell einsetzbar.
• ORC-Systeme zur Verstromung von Abwärme mit Leistungen von 40 bis 375 kW elektrisch. Ungenutzte Abfallwärme wird von diesen Systemen in elektrischen Strom gewandelt. ORC geht auf den Physiker Rankine zurück und steht für Organic Rankine Cycle. Dieser thermodynamische Kreisprozess ermöglicht es, auf Basis eines organischen Kältemittels bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen Strom zu gewinnen.

Daneben bietet Bosch Thermotechnik Module zur Systemkomplettierung an, zum Beispiel Gasreinigungsanlagen zur Nutzung biogener Gase oder Abgasreinigungsanlagen zur thermischen Nachverbrennung von Abgasen zwecks Verringerung der Emissionswerte.

Zukunftstechnologien sichern Erfolg

Die stetige Optimierung vorhandener sowie die Entwicklung neuer Lösungen zur effizienten Energieerzeugung hat für Bosch Thermotechnik hohe Priorität. Ein Beispiel aus dem Großanlagengeschäft sind die mittlerweile im Markt verfügbaren ORC-Anlagen zur Abwärmeverstromung. Ein wichtiges Entwicklungsthema für die Zukunft ist es, verschiedene Technologien und Systeme zu kombinieren und damit Energie noch effizienter bereitzustellen, beispielsweise bei der optimalen Integration von Großkessel und BHKW-Anlage.