Elixir baut nachhaltige Wachstumsstrategie aus
Neue Produkte, neue Kooperation: Industrie- und Chemiepark Prahovo erweitert Leistungsportfolio
„Wir erweitern kontinuierlich unser Portfolio, etwa rund um die Produktion von Phosphorsäuren und mineralischen Düngemitteln. Gleichzeitig erhalten wir Anfragen von europäischen Unternehmen, die erfreut sind, in der Nähe einen zuverlässigen Partner und Lieferanten für Säuren und Dienstleistungen gefunden zu haben. Betriebe, die im Sinne der Nachhaltigkeit kurze Lieferwege schätzen und europäische Kooperationen unterstützen möchten, sind bei uns genau richtig“, sagt Matthias Predojevic, Elixir Vice President Corporate Development. Der Jahresumsatz 2022 der Unternehmensgruppe von 550 Mio. EUR spricht für sich. Aktuell beschäftigt die Elixir Group bereits rund 1.900 Mitarbeitende. Und es dürften bald einige mehr werden, denn das Angebot im ICPP wird erweitert.
Flexibilität für neue Bedürfnisse
Der bereits in den 1960er Jahren etablierte, strategisch günstig an der Donau gelegene Chemiestandort hat sich in den vergangenen Jahren nach deutschem Vorbild zu einem zeitgemäßen Industrie- und Chemiepark weiterentwickelt. Der ICPP bietet Unternehmen langfristige Ansiedlungsmöglichkeiten auf Basis modernster Infrastrukturen für die verschiedensten Geschäftsmodelle und geht individuell auf die Bedürfnisse der Partner ein. Insbesondere die geografische Lage, der eigene Hafen sowie Gleisanschluss, die Anbindung an ein Wasserkraftwerk in unmittelbarer Nähe sowie verschiedene Dienstleistungen vor Ort machen den Park für Unternehmen reizvoll. Auch eine Anbindung an die wichtigsten europäischen Straßen- und Verkehrsknotenpunkte ist gewährleistet. Der ICPP verantwortet alle standortübergreifenden Funktionen wie Energie- und Medienversorgung, Sicherheit, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Logistik. Durch diese Bündelung können Unternehmen Kosten sparen und sich auf das Wesentliche, ihre Produktion, konzentrieren.
„Wichtig für uns alle: Das Thema Nachhaltigkeit wird in sämtliche Prozesse eingebunden“, betont Matthias Predojevic. „Ob es um energiesparende Technik, den Einsatz von erneuerbaren Energien, umweltfreundliche Entsorgungsmöglichkeiten oder die Schonung von Ressourcen geht: Wir haben Lösungen für die aktuellen Anforderungen, möglichst umwelt- und klimaschonend zu produzieren bei gleichzeitig erstklassiger Produktqualität.“
Umweltschutz und Ressourcenschonung
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft innerhalb Europas steht auch beim Thema gebrauchte Säuren im Mittelpunkt. Die Elixir Group produziert in Sabac und Prahovo mineralische NPK-Düngemittel und ist verfahrenstechnisch in der Lage, gebrauchte Säuren und deren Gemische wie z.B. Beizlösungen ohne zusätzliche Vorbehandlung einzusetzen. „Unser Service, gebrauchte Schwefel-Phosphorsäuregemische von metallverarbeitenden Betrieben anzunehmen, wird mehr und mehr von europäischen Unternehmen genutzt. Wir freuen uns sehr über zahlreiche Kooperationen und sind unseren Kunden dankbar für das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen“, sagt Predojevic. Auch dieser Bereich entwickele sich bestens – schließlich biete er eine echte Win-win-Situation. Denn die Säuren werden direkt in den Anlagen der Elixir Group verwendet und damit weiter nutzbar gemacht.
Betriebe, die Phosphorsäure (H3PO4) nutzen, können dank der Kooperation mit Elixir dem eigenen Bestreben gerecht werden, gebrauchte Säuren nach dem Prinzip Rückgewinnung statt Entsorgung wieder in den Kreislauf zu bringen.
„Das Thema Nachhaltigkeit wird in sämtliche Prozesse eingebunden."
Matthias Predojevic, Vice President Corporate Development, Elixir Group
Produktion technischer Phosphorsäure
Darüber hinaus hat Elixir vor einem Jahr mit der Herstellung technischer 75- bzw. 85%iger Phosphorsäure in Prahovo begonnen. „Dieses für uns alle neue Produkt hat sämtliche Erwartungen deutlich übertroffen – die europäische Nachfrage war von Anfang an sehr hoch und wächst von Monat zu Monat weiter“, berichtet Predojevic. Technische Phosphorsäure sei gerade in der deutschen Industrie ein gefragtes Gut – um bspw. Metalloberflächen von Karosserien oder Aluminium per Säurebad Glanz zu verleihen und zugleich das Korrosionsrisiko zu vermeiden. Auch wenn es um die bestmögliche Haftung von Lacken gehe, sei technische Phosphorsäure im Einsatz. Das Qualitätsprodukt sei zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis erhältlich und aufgrund der in Europa angesiedelten Produktion auch kurzfristig lieferbar.
Ab April 2024: Foodgrade-Säure
Um die Phosphat-Produktfamilie zu komplettieren, ist das Elixir-Team gerade dabei, die technischen Anlagen auch für die Produktion von Foodgrade-Säure auszubauen. Voraussichtlich ab April 2024 sei diese Säure im Highend-Level bei Elixir abrufbar. Foodgrade-Säure aus Prahovo werde allen strengen Anforderungen der Nahrungsmittelherstellung gerecht. „Die Technik und das Know-how stehen zur Verfügung, und aufgrund der hohen Nachfrage von zahlreichen Kunden war es für uns eine folgerichtige Entscheidung, in diesen Bereich zu investieren. Bald auch Foodgrade-Säure anbieten zu können, markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Historie und Entwicklung des Standorts, der mit seiner vertikal integrierten Produktionsvielfalt zugleich einzigartig in Europa ist“, so Predojevic.
Das Streben der Elixir Group nach höchster Qualität spiegelt sich in diversen Zertifizierungen wider: Mit der Zertifizierung im allgemeinen Management nach DIN EN ISO 9001:2015, der DIN EN ISO 14001:2015, dem weltweit akzeptierten und angewendeten Standard für Umweltmanagementsysteme, sowie der DIN EN ISO 45001:2018 im Bereich Arbeitsschutz ist das serbische Unternehmen anerkannter Partner für Industrie und Handel. Kontinuierliche interne und externe Audits gewährleisten, dass alle Vorgänge gemäß den internationalen Standards ablaufen.
Neue Kooperation mit K+S
Ein aktuelles Beispiel für die Entwicklung ist die Kooperation mit der K+S Gruppe rund um kristallines Monoammoniumphosphat (tMAP), einem hochkonzentrierten, wasserlöslichen Dünger. „Wir kamen ganz unkompliziert ins Gespräch, haben uns intensiv ausgetauscht, dann eine gemeinsame Marktanalyse durchgeführt“, blickt Predojevic zurück. „Die Zusammenarbeit war von Anfang an sehr partnerschaftlich, professionell und effizient, so dass wir das Projekt zügig entwickeln und schon Anfang November die Verträge unterzeichnen konnten.“
Was genau ist geplant? Elixir produziert und beliefert K+S mit technischem Monoammoniumphosphat, das aus Phosphorsäure und Ammoniak hergestellt wird und eine Grundchemikalie ist, die in vielen chemischen Prozessen zum Einsatz kommt. „tMAP ist aber vor allem der wichtigste wasserlösliche Phosphordünger und wird jüngst auch verstärkt in der Batterieproduktion benötigt“, sagt Josef Wiebel, K+S-Leiter Customer Segment Agriculture. Jährlich werden weltweit etwa 1,5 Mio. t tMAP produziert – davon mehr als 80 % in China. Durch die kontinuierlich steigende globale Nachfrage und den rasch wachsenden Eigenbedarf Chinas, nehmen die Versorgungsrisiken mit tMAP künftig zu. „tMAP ist aber eine wichtige Komponente unserer wasserlöslichen Düngemittel – bei K+S besser bekannt als soluMAP –, dessen Bedarf im Rahmen unserer Spezialitätenstrategie in Zukunft deutlich steigen wird“, ergänzt Wiebel.
„Wenn wir unsere Kräfte mit Partnern bündeln, können wir Ideen schneller in die Tat umsetzen."
Josef Wiebel, Leiter Customer Segment Agriculture, K+S
Produktion von 50.000 t/a tMAP in Prahovo
Mit Elixir habe man nun einen von nur sehr wenigen Produzenten in Europa als Partner gewonnen, „der uns ab 2026 zuverlässig mit der weltweit begehrten Düngemittelspezialität beliefern wird und damit unsere Versorgung mit tMAP aus einer europäischen Produktion nachhaltig sicherstellt“, betont Wiebel und ergänzt: „Wenn wir unsere Kräfte mit Partnern bündeln, können wir Ideen schneller in die Tat umsetzen. Das gilt für neue Produktentwicklungen genauso wie für den Zugang zu neuen Märkten.“
Elixir produziert und beliefert die K+S Gruppe, die das Produkt vor allem in Europa vertreiben wird. „Wir gehen von einer jährlichen Kapazität von 50.000 t aus“, überschlägt Predojevic die Größenordnung und weist auf Investitionen in Höhe von rund 35 Mio. EUR hin. Die Planungen rund um Fabrikgebäude, Produktion, Lager und Infrastruktur sind in vollem Gange. Start der Bauarbeiten soll im Frühjahr 2024 sein.
Mit der Partnerschaft von Elixir und K+S könne man in diesem Geschäftsbereich einen Meilenstein setzen – für beste Qualität, effiziente Transportkosten und gleichzeitig deutlich mehr Nachhaltigkeit innerhalb des eigenen Kontinents.
K+S ist der größte europäische Kaliproduzent und einer der bedeutendsten weltweit. Die strategische Kooperation, die sich an den Zielen einer modernen Landwirtschaft orientiert, ermöglicht es Elixir und K+S als führende Produzenten von Kali und Phosphor, ihre Aktivitäten auch in diesem Segment des Agrobusiness auszubauen.
„Gemeinsam nach vorne schauen – für besonders nachhaltige und damit zukunftsfähige Lösungen“, spricht sich Predojevic allgemein für mehr europäische Partnerschaften aus. „Wir sehen es in unserem Industrie- und Chemiepark in Prahovo: Es funktioniert wunderbar.“
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