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Elektronische Zugangssysteme sorgen im Chemiepark Knapsack für mehr Sicherheit

Standortbetreiber Yncoris hat eine Lösung geschaffen, mit denen Rettungskräfte immer auf dem aktuellen Stand sind

08.12.2021 - Elektronische Zugangssysteme bieten im Evakuierungsfall viele Vorteile.

Elektronische Zugangssysteme gehören heute in Industrie und Verwaltung zum Standard. Gerade in Produktionsbetrieben wird der Aufenthalt von Besuchern und Mitarbeitern innerhalb eines Betriebsgeländes oder Chemieparks aber häufig immer noch mit einfachen Steckkarten gelöst. Dabei bieten elektronische Zugangssysteme im Evakuierungsfall viele Vorteile. Der Standortbetreiber Yncoris hat im Chemiepark Knapsack eine Lösung geschaffen, mit denen Verantwortliche und Rettungskräfte immer auf dem aktuellen Stand sind.

Tritt in einer Chemieanlage ein Stoff aus oder kommt es zu einem Brand, müssen Gebäude schnell geräumt werden. Dann sollten sowohl der Arbeitgeber also auch die Rettungskräfte wissen, ob und welche Personen sich noch in einem Gebäude aufhalten. Viele Unternehmen nutzen dazu noch immer Steckkarten, mit denen sich Mitarbeiter und Besucher eintragen, wenn sie eine Anlage oder eine Messwarte betreten. Bei einer Evakuierung hält ein Mitarbeiter meist anhand einer ausgedruckten Liste am Sammelplatz nach, ob alle Personen das Gebäude geräumt haben. Das Problem: Nicht immer denken Mitarbeiter daran, ihre Karten nach dem Verlassen auch wieder umzustecken, weil z.B. das Telefon klingelt oder sie wegen anderer dringender Aufgaben abgelenkt sind. Das Risiko des Vergessens steigt noch einmal, wenn sich der An- und Abmeldeort nicht direkt am besuchten Ort befinden. „Im schlimmsten Fall riskieren Rettungskräfte auf der Suche nach einem Vermissten ihr Leben, während sich die Person schon längst auf der heimischen Couch befindet“, sagt Ronald Rafalski, der für die Einführung von elektronischen Zugangssystemen im Chemiepark Knapsack verantwortlich ist. „Hinzu kommt: Solange noch Menschen im Gebäude vermutet werden, sind meist keine Löschmaßnahmen möglich, was den Schaden an einer Anlage vergrößern kann.“

Störfallbetriebe besonders in der Pflicht

Gerade Unternehmen, die der Störfallverordnung unterliegen, müssen über Alarm- und Gefahrenabwehrpläne für den Notfall gerüstet sein. Teil solcher Pläne ist daher unter anderem ein umfassendes Konzept, mit der sich Anlagenbetreiber im Notfall ein möglichst vollständiges Bild der Lage verschaffen. Dazu gehört auch, die Notfall- und Evakuierungsmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen und üben. Elektronische Systeme sind auch hier gegenüber konventionellen Lösungen im Vorteil. Denn auch Evakuierungs­übungen können sehr zeitaufwändig sein, häufig dauert es, bis alle Mitarbeiter per Liste ermittelt sind. Zeit, in der alle anderen Mitarbeiter warten müssen.

Realistische Angaben – ständig aktualisiert

Mit der elektronischen Zugangslösung sind Verantwortliche und Rettungskräfte jederzeit über die Anwesenheit der Mitarbeiter in den einzelnen Bereichen informiert. Dazu halten die Beschäftigten ihren Werksausweis oder einen Chip in bestimmten Bereichen an ein Lesegerät und werden so elektronisch erfasst. Zusätzliche Wege entfallen. Auch Besucher und Fremdfirmenmitarbeiter können sich an neuralgischen Punkten mit einem Ausweis ein- und austragen. Diese Daten werden in der Messwarte automatisch aktualisiert – auf Wunsch auch mit Namen.

Die Lösung liefert Vorgesetzten und Rettungskräften jederzeit realistische Daten, welche Beschäftigten, Fremdfirmenmitarbeiter und Besucher sich in welchen Gebäuden aufhalten – und zwar selbst dann, wenn sich die Personen bei einer Evakuierung an verschiedenen Sammelplätzen einfinden.

Denn an den Sammelplätzen befinden sich ebenfalls Lesegeräte, an denen die Mitarbeiter ihre Anwesenheit bei einer Übung oder im Ernstfall bestätigen. „Das spart Zeit und gibt Sicherheit“, so Rafalski. „Selbst wenn doch einmal jemand vergessen sollte, sich an einer Stelle auszuloggen, erfolgt dies spätestens bei der Ausfahrt aus dem Werksgelände automatisch.“

Individuell anpassbar

Die Experten des Standortbetreibers passen die Lösung individuell an – sowohl technisch als auch optisch. Rafalski: „Für einen Kunden haben wir beispielsweise einen Notfallknopf installiert. Durch Drücken wird im Ereignisfall eine aktuelle Anwesenheitsliste ausgedruckt.“ Ein anderer Chemieparkpartner nutzt ein Tablet, damit die Sicherheitsfachkräfte auch am Sammelplatz immer auf die aktuellen Zutritts­daten zugreifen können.

Die Erfassung und Speicherung der Daten erfolgen konform der Informationssicherheit und des Datenschutzes. „Vielen Unternehmen ist wichtig, dass die Daten der Mitarbeiter nicht mit der Zeiterfassung verbunden sind oder durch Vorgesetzte ausgelesen werden können“, erklärt Rafalski. „Auf der anderen Seite sind auch Anwendungsfälle für die Überprüfung von Leistungsnachweisen durch Fremdfirmenmitarbeiter denkbar.“

Nutzt auch die Feuerwehr am Einsatzort Tablets, ist es außerdem möglich, das System des Kunden und mit den Tablets der Feuerwehr zu verbinden. Dadurch entfiele ein weiterer Abstimmungsschritt, weil die Rettungskräfte immer über alle Zu- und Abgänge aus dem jeweiligen Gebäude informiert wären.

Eine solche Zugangslösung lässt sich bei fast allen Unternehmen realisieren, die einen elektronischen Zugangsschutz besitzen. Sie bietet Unternehmen ein deutliches Plus an Sicherheit – bei vergleichsweise geringem Aufwand. Im Chemiepark Knapsack ist das elektronischen Zugangssystem bereits fünf Mal im Einsatz.

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