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Der weltweite Gesundheitsmarkt bietet viele Chancen

Mit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Unternehmen dabe

31.08.2012 -

Hierzulande ist die pharmazeutische Industrie einer der Eckpfeiler der Gesundheitswirtschaft. Im internationalen Wettbewerb ist ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Rund um den Globus boomt die Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten. Mit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Unternehmen dabei, die gebotenen Wachstumschancen auch zu nutzen.

Im internationalen Vergleich ist Deutschland eines der führenden Exportländer pharmazeutischer Produkte. Dabei konzentrieren sich die Unternehmen auf Länder der Europäischen Union. Enormes Potenzial bergen vor allem die bevölkerungsreichen Wachstumsmärkte der Schwellenländer - etwa Indien, China und Russland, aber auch die lateinamerikanischen Staaten Brasilien und Argentinien.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt deutsche Unternehmen der Gesundheitswirtschaft ganz gezielt, um in diesen Märkten Fuß zu fassen. Dazu hat das Ministerium die „Exportinitiative Gesundheitswirtschaft" ins Leben gerufen. Sie richtet sich an den konkreten Bedürfnissen der Wirtschaft aus. Strategisches Ziel ist es, die Exportinitiative langfristig als zentrale Anlaufstelle aufzubauen. Dazu vernetzt sie alle Aktivitäten der Außenwirtschaftsförderung. Umgesetzt wird die Initiative von Germany Trade & Invest (GTAI), der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing der Bundesregierung.

Informationen und Service satt
Vielfältige Informations- und Serviceangebote hat die Exportinitiative auf ihrer eigenen Internetseite gebündelt. Marktstudien zu den Zielmärkten weltweit beleuchten politisch-rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Zugleich informiert das Portal über Ausschreibungen, Projekte und Förderprogramme. Unternehmer finden Terminübersichten und einen Veranstaltungskalender mit Messen, Kongressen, Geschäfts- und Delegationsreisen. Kontaktdaten der Akteure in Ministerien, Verbänden, Initiativen oder Auslandshandelskammern bieten zusätzliche Hilfe. Flyer, Studien oder Firmenverzeichnisse stehen zum Download bereit.
Interessierte aus dem Ausland finden auf einer englischsprachigen Website (www.health-made-in-germany.com) umfangreiche Informationen. Dort stellen sich die deutschen Unternehmen ausführlich vor. Über das Außenwirtschaftsportal iXPOS können sowohl deutsche als auch ausländische Unternehmer nach neuen Geschäftspartnern recherchieren.

Erste Projekte
Seit kurzem bietet die Initiative einen zusätzlichen Service: Um ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland besser zu vermarkten, können Unternehmen jetzt auch das Logo der Exportinitiative nutzen. Die Dachmarke „Health - Made in Germany" unterstreicht Seriosität und staatlichen Impuls.
Konkrete Projekte der Exportinitiative setzen vier Arbeitskreise um. In ihnen sind 14 Verbände vertreten aus den Branchen Pharmaindustrie, Medizintechnik, Medizinische Biotechnologie, Telemedizin und Gesundheitsdienstleistungen.
Im Arbeitskreis Arzneimittel sind drei Verbände aktiv: der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA).

Zwei Schwerpunktprojekte hat der Arbeitskreis bereits gestartet: Mit Unterstützung eines russischen Marktforschungsunternehmens hat der Arbeitskreis ein „Frühwarnsystem" eingerichtet, damit sich deutsche Unternehmen schnell auf gesetzliche Änderungen in Russland einstellen können. Denn in den letzten Jahren überraschte die russische Verwaltung oft mit kurzfristig erlassenen Verordnungen. Ein regelmäßig erscheinender Newsletter in russischer und deutscher Sprache erklärt nunmehr die wichtigsten neuen Regelungen im russischen Arzneimittelgroßhandel sowie im Zulassungs- und Erstattungswesen. Der Newsletter erläutert beispielsweise, welche konkreten Konsequenzen sich aus Regierungsbeschlüssen oder Verordnungen ergeben. In Kürze können die Unternehmen den Newsletter „PharmaUpdate" direkt auf der Website der Exportinitiative mit wenigen Klicks abonnieren.

Im Fokus des zweiten Projektes steht der indische Markt. Ein langfristig angelegter deutsch-indischer Pharmadialog soll den Zugang zur indischen Zielgruppe herstellen. In vielen Gesprächen mit Industrie- und Fachverbänden, Regierungseinrichtungen und Krankenhäusern geht es darum, wie beide Länder in Entwicklung, Forschung, Vertrieb und Innovationsschutz stärker zusammenarbeiten können. In Kooperation mit den Auslandsvertretungen sowie indischen und deutschen Industrievertretern hält der Arbeitskreis zudem in Mumbai und Bangalore Seminare zu deutsch-indischen Pharmathemen ab.

Umfangreiche Aktivitäten
Die Aktivitäten des Arbeitskreises Arzneimittel stimmt die Exportinitiative laufend mit denen des Arbeitskreises Medizinische Biotechnologie ab. Zu den Branchenvertretern zählen dort die Fachverbände Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland. (BIO Deutschland), Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen (VBU) und Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB).

Schwerpunkt des Arbeitskreises war im Jahr 2011die Auftragsherstellung von Biopharmazeutika. Mit einer Fermenterkapazität von 675.000 Litern ist Deutschland größter Hersteller in Europa. Um erstmals alle deutschen Biomanufacturer und ihre Fermenterkapazitäten abzubilden, hat die Exportinitiative das Unternehmensverzeichnis „German Biomanufacturing Guide" erstellt und vermarktet es auf Messen in Australien und Israel. In diesen beiden Staaten wächst die Biotechnologie-Industrie zurzeit rasant.

In diesem Jahr wurde der Fokus um das Thema Auftragsforschung erweitert. Dazu hat der Arbeitskreis ein Verzeichnis der in der Auftragsforschung aktiven Unternehmen erstellt. Die englischsprachige Publikation „Biotechnology and Pharmaceutical Industry: Guide to Contract Research" fasst erstmals all jene deutschen Biotech-Unternehmen zusammen, die Dienstleistungen in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung anbieten.

Darüber hinaus plant die Exportinitiative im Herbst diesen Jahres Aktivitäten auf den Kongressen „BioPharm America" in Boston und „BioJapan" in Yokohama, um die Präsenz der deutschen Biotechnologie-Unternehmen in den internationalen Märkten zu erhöhen und Kooperationen mit lokalen Geschäftspartnern zu fördern.