Der richtige Handschuh für den Job
Die Wahl des richtigen Handschuhs
Einweghandschuhe, aus Natur- oder synthetischem Kautschuk, schützen den Träger vor schädlichen Umwelteinflüssen und/oder Pflegekräfte im Gesundheitsbereich sowie ihre Patienten vor Infektionen.
Das VWR Sortiment bietet eine breite Auswahl an Einweghandschuhen, gemäß der Richtlinie 89/686/EWG über persönliche Schutzausrüstung und der Richtlinie 93/42/EWG über Medizinprodukte. Wie schon der Name sagt, sind Einweghandschuhe zur einmaligen Verwendung vorgesehen und sollten nach der Verwendung sofort entsorgt werden. Die Wahl des richtigen Handschuhs kann verwirrend sein; Abb. 1 fasst als allgemeiner Leitfaden die Eigenschaften verschiedener Handschuhmaterialien zusammen.
Welchen Schutz brauchen Sie?
Die Wahl des Handschuhs ist abhängig von der möglichen Gefahr, die von den Substanzen ausgehen könnte, mit denen gearbeitet wird. Im Prinzip können Tests und Zertifikate ausschließlich als allgemeine Empfehlung angesehen werden und befreien den Benutzer nicht davon, vor der Verwendung sicherzustellen, dass der Handschuh den Schutzanforderungen für den vorgesehenen Zweck erfüllt. Es ist zudem ratsam, den Handschuh vor der Arbeit mit gefährlichen Stoffen auf Mängel zu prüfen. In Situationen, in denen durch beschädigte Handschuhe erhöhte Gefahr drohen könnte, z. B. beim Umgang mit aggressiven Chemikalien oder Hochrisikopatienten, wird eine doppelte Behandschuhung empfohlen.
Die vorgesehene Verwendung von Untersuchungs- oder Schutzhandschuhen für den Einmalgebrauch schließt die Desinfektion des Handschuhs nicht ein, da die Desinfektionsmittel je nach Art und Formulierung wesentliche Auswirkungen auf die physikalischen Eigenschaften des Handschuhs haben können und ein intakter Handschuhfilm nach einer Desinfektion nicht mehr gewährleistet werden kann.
Handschuhe für die Handhabung von Chemikalien
Dünne Einweghandschuhe sind für den versehentlichen Kontakt mit Chemikalien vorgesehen und bieten Grundbarriere und Chemikalienschutz in Kombination mit gutem Tastgefühl und Tragekomfort. VWR Schutzhandschuhe für den Einmalgebrauch wurden in Übereinstimmung mit EN 374-3 „Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien“ getestet. Beachten Sie bitte, dass die Produkteigenschaften in direkter Abhängigkeit von den Nutzungsbedingungen und der Reinheit der betreffenden Chemikalien stehen.
Bitte prüfen Sie die Verwendung sorgfältig, da die Empfehlungen zur Chemikalienbeständigkeit nicht Teil der Spezifikationen sind. Ein Nichtbeachten dieser Informationen, insbesondere bezüglich der (Chemikalien-)Beständigkeit, Nutzungshäufigkeit und Verträglichkeit der Handschuhe, kann zu Personen- und/oder Sachschäden führen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall vor der Verwendung von einer Fachperson beraten. Eine Übersicht mit Empfehlungen zur Chemikalienbeständigkeit erhalten Sie im VWR Collection Leitfaden.
Handschuhe für die Handhabung von Zytotoxika
Von ihrer Art her sind Zytotoxika hochgradig toxisch und ein angemessener Handschutz gegen die Exposition mit Chemotherapeutika ist unerlässlich. Die Handschuhe sollten entsprechend der spezifischen Art der Chemikalie, die verwendet wird, ausgewählt werden.
Die Verwendung eines Nitril-Untersuchungshandschuhs kann eine gute Alternative für die Handhabung von Zytotoxika darstellen, während für die Vorbereitung von Chemotherapeutika ein Operationshandschuh aus Naturkautschuklatex oder synthetischem Polyisoprenlatex empfohlen wird. Auf jeden Fall sollten Handschuhe gewählt werden, die nach ASTM D-6978-05 auf Beständigkeit gegenüber Chemotherapeutika getestet wurden. Die Handschuhe sollten vor Gebrauch stets auf Beschädigungen untersucht werden. Zur Erhöhung des Schutzes wird eine doppelte Behandschuhung empfohlen. Eine Übersicht mit Empfehlungen zur Chemikalienbeständigkeit – Zytokine – erhalten Sie im VWR Collection Leitfaden.
Umfassende Prüfung schafft Sicherheit
VWR Einweghandschuhe wurden von unabhängigen akkreditierten Prüfinstituten getestet. Gemäß ASTM F 739 „Standard Test Method for Resistance of Protective Clothing Materials to Permeation by Liquids or Gases under Conditions of Continuous Contact“ (Standard-Testmethode für den Widerstand von Schutzkleidungsmaterialien gegen Permeation von Flüssigkeiten und Gasen unter kontinuierlichem Kontakt), EN 374- 3 „Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen – Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien“ oder ASTM D 6978 „Assessment of Resistance of Medical Gloves to Permeation by Chemotherapy Drugs“ (Bestimmung des Widerstandes von medizinischen Handschuhen gegen Permeation von Chemotherapeutika).
Die Werte für die Permeationsstufen basieren auf Tests, die in einem Labor unter festen Bedingungen durchgeführt wurden, und können nicht alle tatsächlichen Bedingungen widerspiegeln. In der Regel können Tests und Zertifikate nur als allgemeine Angaben angesehen werden und befreien den Benutzer nicht davon, sicherzustellen, dass der Handschuh die tatsächlichen Schutzanforderungen erfüllt.
Gut zu wissen ... Qualitätsindikatoren
Garantiert ohne Löcher – AQL Wert
AQL ist ein durch Stichproben ermittelter statistischer Messwert zur Anzahl beschädigter Einheiten in einer Charge. Je niedriger der AQL-Wert, desto höher das angenommene Qualitätsniveau und der persönliche Schutz. Für Schutzhandschuhe, die komplexen Risiken ausgesetzt sind (EN 374) und für medizinische Handschuhe (EN 455) ist in Europa standardmäßig ein maximaler AQL-Wert von 1,5 für Löcher vorgeschrieben.
Zugfestigkeitseigenschaften – Reißkraft
Die Zugfestigkeit ist definiert als die Kraft (oder Belastung), die unter Berücksichtigung der Dicke und Breite auf eine vorgegebene Probe angewandt wird, bis diese bricht bzw. reißt. Das Ergebnis wird in Newton(N)/mm² oder Megapascal (MPa) angegeben, was den Leistungsparametern des verwendeten Materials in ASTM-Normen entspricht. Europäische Normen geben die Reißkraft in Newton an. Im Allgemeinen gilt: Je niedriger die Zugfestigkeit, desto leichter reißen Handschuhe gleicher Dicke, wenn sie Druck ausgesetzt sind oder eingeklemmt werden. Die Europäische Norm für medizinische Handschuhe (EN 455) schreibt eine Reißkraft mit einem Mittelwert von ≥ 6 N vor.
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