Der Gewinner von PlanB 2017 heißt GreenSurvey
Staatssekretär Pschierer zeichnet Gewinner des Businessplanwettbewerbs aus
Eine gute Geschäftsidee für eine Zukunft ohne Erdöl und eine Portion Motivation, diese in einen Geschäftsplan zu gießen – das sind die Hauptzutaten für Erfolg beim Businessplanwettbewerb „PlanB – Biomasse.Business.Bayern“. Der von der BioCampus Straubing zum zweiten Mal ausgerichtete Wettbewerb suchte nach den besten Geschäftsideen für eine biobasierte Zukunft. Die drei Gründer, die die PlanB-Jury mit ihrem Businessplan von ihrem grünen Erfolgsrezept überzeugen konnten, wurden am Montagabend im Rahmen eines großen Prämierungsevents vor 200 geladenen Gästen in der Sennebogen Akademie im Hafen Straubing-Sand ausgezeichnet.
Bei PlanB dreht sich alles um Ideen, die auf nachwachsende Rohstoffe als die Rohstoffe der Zukunft setzen. „Von der energetischen Bioabfallverwertung über Designartikel aus Holz und innovativen Einsatzmöglichkeiten für Fasern bis hin zur kompostierbaren Plastikflasche auf Zuckerbasis – mit PlanB möchten wir Gründern aus der Bioökonomie die Chance geben, ihre Geschäftsideen zu entwickeln, Branchenkontakte zu knüpfen und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren“, so Andreas Löffert, Geschäftsführer der BioCampus Straubing zur Eröffnung des Prämierungsevents.
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär und PlanB-Schirmherr Franz Josef Pschierer betonte die Bedeutung von Unternehmensgründern für Bayern: „Straubing ist international anerkannter Top-Standort beim Thema ‚Nachwachsende Rohstoffe‘. Mit dem Businnessplanwettbewerb PlanB bieten wir auch dem unternehmerischen Nachwuchs ein hervorragendes Sprungbrett für neue Geschäftsideen und Ausgründungen vor Ort. Die eingereichten Businesspläne zeugen vom enormen innovativen Potenzial nachwachsender Rohstoffe. Ich gratuliere den Gewinnern und wünsche allen Teilnehmern eine erfolgreiche Zukunft.“
Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr zog Parallelen zwischen den Teilnehmern und der Region Straubing: „Wie wir in der Region der nachwachsenden Rohstoffe, setzen Sie ganz auf das Innovationspotential der Natur. Ich wünsche Ihnen für heute Abend, aber vor allem für den Aufbau Ihrer Unternehmen alles Gute. Wenn Sie einen perfekten Standort zum Wachsen suchen – sprechen Sie mit uns!“
Inspiration bekamen die PlanB-Finalisten, die noch am Anfang ihrer Unternehmerkarriere stehen, von Zweien, die es bereits geschafft haben. Im Tandem-Interview berichteten Starkoch Ralf Jakumeit, der sich mit seinem Kochkonzept „Rocking Chefs“ selbstständig gemacht hat, und Daniel Birkhofer, der mit seinem „Tütle“ mittlerweile in ganz Deutschland erfolgreich eine nachhaltige und kreative Alternative zu Plastiktüten anbietet, von ihren Anfängen als Unternehmensgründer.
Für die drei Finalisten des Businessplanwettbewerbs, Heimo Adamski von „4Gene“, Dr. Thomas Decker von der „GreenSurvey“ und Dr. Friedrich Streffer von der „LXP Group“, galt es, Jury und Publikum in drei Minuten von ihrer Idee zu überzeugen. Das 4Gene-Team von der TU München präsentierte sein Biotech-Verfahren, mit dem natürliche Duft- und Farbstoffe zu Frühwarnsystemen für Verunreinigungen in biobasierten Flüssigkeiten wie Ölen und Schmierstoffen umgebaut werden. Das Ziel: Ausschuss minimieren und Produktionsprozesse verbessern. Thomas Decker und sein Straubinger Team bieten mit den Services von GreenSurvey gezielte Marktforschung für die grüne Branche. Mit ihren Tools ermöglichen sie Firmen von der Landwirtschaft bis zur Biotechnologie tiefen Einblick in das, was der Markt nachfragt. Als letztes stellte Dr. Friedrich Streffer seine LXP Group vor. Kern des Unternehmens ist ein neuartiges, mildes Aufschlussverfahren für nicht als Lebensmittel geeignete Biomasse wie zum Beispiel Stroh. Durch das Verfahren werden wertvolle Pflanzenbestandteile wie Zucker und Lignin voneinander getrennt und können in innovativen Produkten wie biobasierter 3D-Drucktinte oder Bioplastikflaschen eingesetzt werden.
Vor der Bekanntgabe des Juryergebnisses durfte das Publikum per Applaus seinen Liebling wählen. Landrat Josef Laumer überreichte GreenSurvey den Publikumspreis und freute sich über die anschauliche Präsentation des Teams. Jurysprecherin Dr. Mirja Wehner, Innovationsmanagerin bei den Bayerischen Chemieverbänden, verkündete im Anschluss zusammen mit Schirmherr Pschierer und den PlanB-Sponsoren die Rangfolge der drei Finalisten. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und die drei Gewinner seien auch Stellvertreter für viele andere tolle Geschäftsideen, die es nicht ins Finale geschafft hatten – beispielsweise eine neuartige Methode zur Beschichtung von Holz und anderen Werkstoffen, Beschäftigungsmaterial für Hühner aus Dinkelspelzen oder in einem Stück aus Haselnusssträuchern gewachsene Designermöbel, so Wehner.
Über den mit 2.000 EUR dotierten dritten Platz darf sich das Team von 4Gene freuen. Platz Zwei und 3.000 EUR sicherte sich Dr. Streffer mit seiner LXP Group. Der Gewinner von PlanB 2017 heißt GreenSurvey. Zusätzlich zum Preisgeld in Höhe von 5.000 EUR erhalten Herr Decker und sein Team für ein Jahr Mietfreiheit in einer Startereinheit des BioCubators im Hafen Straubing-Sand. Alle drei bekommen außerdem ein Jahr Businesscoaching bei der Hans-Lindner-Stiftung und, wie alle anderen PlanB-Teilnehmer auch, Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihres Unternehmens.
Neu bei der zweiten Auflage von PlanB war dieses Jahr der angedockte Ideenwettbewerb „100% Cellulosefasern neu gedacht“. Dort suchte die Kelheim Fibres gemeinsam mit dem BioCampus nach Menschen mit kreativen Ideen für ungewöhnliche Einsatzmöglichkeiten von Cellulosefasern, also holzbasierten Fasern, die zu Viskose versponnen beispielsweise als Tampons auf dem Markt sind. Walter Roggenstein, Forschungsleiter bei der Kelheim Fibres, stellte zusammen mit PlanB-Projektleiterin Claudia Kirchmair die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs vor. „Uns hat das Konzept von PlanB sehr gefallen und wir freuen uns, dass auch wir als Traditionsunternehmen über PlanB in Kontakt mit innovativen Köpfen aus Bayern in Kontakt kommen durften“, so Roggenstein. Den mit 2.500 EUR dotierten Sieg im Ideenwettbewerb sicherte sich Dr. Jürgen Pettrak mit seiner Idee, hormonell wirksame Stoffe, die durch Medikamente ins Abwasser geraten durch neuartige Faserfilter abzuscheiden. Der zweite Platz und 1.000 EUR ging an Dr. Albert Solleder mit seiner Idee, den Markt für medizinische Wundauflagen für Cellulosefasern zu erschließen. Platz Drei und 500 EUR sicherte sich Sebastian Kehrer, der Cellulosefasern als Alternative zu Obst- und Gemüsenetzen aus Plastik einsetzen möchte.