Covestro: Dekarbonisierung der chemischen Lieferkette
Pilotprogramm für nachhaltigere Logistik mit Partnern in China
Ein solcher CO₂-Ausstoß aus der Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen), der aus Lieferketten, dem Transport von Materialien oder der Verarbeitung von Rohstoffen während der Produktion stammen kann, ist jedoch in der Regel schwer zu erfassen. Vor diesem Hintergrund startet Covestro gemeinsam mit Partnern in China ein Pilotprogramm für grüne Logistik als Teil der Bemühungen um die Dekarbonisierung der chemischen Lieferkette.
Gemäß einer Absichtserklärung, die am Stand von Covestro auf der China International Import Expo in Shanghai unterzeichnet wurde, wird das Unternehmen mit Kunden wie Sherwin-Williams und Changzhou Changtu Chemical, Logistiklösungs- und Infrastrukturpartnern wie Sinotrans Chemical International Logistics und Harbour New Energy Technology Shenzhen sowie mit Branchenorganisationen wie dem Smart Freight Center China zusammenarbeiten, um neue grüne Logistiklösungen zu entwickeln, die die Treibhausgasemissionen im gesamten Ökosystem der Branche weiter reduzieren.
Im Fokus steht der Lkw-Transport
Im asiatisch-pazifischen Raum werden etwa 70% des Güterverkehrs von Covestro per Lkw getätigt, während in Europa und Nordamerika nur jeweils rund ein Drittel über die Straße transportiert wird und ansonsten häufiger Binnenschiffe und Eisenbahnen zum Einsatz kommen.
Die neue Partnerschaft wird sich deshalb auf die Entwicklung nachhaltigerer Lkw-Transportmittel konzentrieren und die Realisierbarkeit bestimmter Lösungen in spezifischen Szenarien bewerten. Dazu gehört das Experiment, Elektro-Lkw, die nach chinesischem und europäischem Recht für den Straßentransport gefährlicher Güter verboten sind, für den Kurzstreckentransport ungefährlicher Chemikalien einzusetzen – ohne Einschränkungen hinsichtlich der Reichweite.
Das Team testet auch Biodiesel, dessen Preis in Shanghai subventioniert wird, für den Langstreckentransport von Gefahrgut. Weitere Lösungen, die im Rahmen des Programms untersucht werden, sind mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Lastwagen. Einige der Experimente werden im Rahmen der Partnerschaft in der ersten Hälfte des Jahres 2023 in realen Fällen mit Kosten- und Nutzenabschätzung eingesetzt.
Standardisierung für bessere Transparenz
Im Rahmen der Partnerschaft werden auch Anstrengungen unternommen, um die Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen zu standardisieren. Durch diese Bemühungen hoffen Covestro und seine Partner, einen transparenten und zuverlässigen Zertifizierungsmechanismus zu schaffen, der die grüne Logistik als breit anwendbares Geschäftsmodell in der Branche fördert.
Schlüssel zum Scope-3-Emissionsziel
Anfang dieses Jahres gab Covestro bekannt, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden, d.h., sowohl die direkten Emissionen aus dem eigenen Betrieb (Scope 1) als auch die indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) auf null zu reduzieren. Das Unternehmen will im kommenden Jahr Ziele für seine Scope-3-Emissionen veröffentlichen.
„Die Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt für die von Covestro geplante Bekanntgabe der Scope-3-Emissionsziele im Jahr 2023", sagt Zhong Xiaobin, Senior Vice President des Segments Coatings and Adhesives von Covestro in der Region Asien-Pazifik. „Wir erwarten, dass wir ein integriertes Angebot anbieten können, das nachhaltigere Produkte und Logistikdienstleistungen kombiniert und so unsere Kunden dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeits- und Klimaneutralitätsziele zu erreichen und sich in Richtung Kreislaufwirtschaft zu bewegen."