Chemspec Europe - Konkurrenz durch Informex
06.06.2012 -
Chemspec Europe - Konkurrenz durch Informex
Die Chemspec Europe hat sich nunmehr seit 21 Jahren als eine führende Messe für die Hersteller von Fein- und Spezialchemikalien behaupten können. In diesem Jahr findet sie vom 27. – 28. Juni in Amsterdam statt. Nach Angaben des Veranstalters dmg world media werden rund 6.000 Besucher und mehr als 400 Aussteller erwartet. Die diesjährige Messe steht jedoch vor einer schweren Aufgabe, wenn man sie im Kontext aller entsprechenden Branchenveranstaltungen der Feinchemie- und Spezialchemikalien-Hersteller betrachtet. Mit dem bedrohlich aufziehenden Wettbewerb durch die Informex Europe, die 2008 an den Start gehen soll, werden die Chemspec Europe-Aussteller den Messeverlauf kritisch verfolgen und die Qualität und Quantität der Besucher unter die Lupe nehmen.
Die Informex, eine gut etablierte Messe in den USA und mit einem Ableger in China, will auch in Europa Fuß fassen. Dagegen müssen sich die Veranstalter der Chemspec Europe seit mehreren Jahren mit Kritik seitens vieler Aussteller befassen, die das Messekonzept bzw. die Messe als zu stark pharma-lastig bezeichnen und dadurch die Wahrnehmung der anderen Segmente der Spezialchemikalien zu kurz komme. Die Messeorganisatoren stehen dagegen zu ihrer Aussage, dass die Aussteller und Messebesucher das gesamte Spektrum der Fein- und Spezialchemikalien bedienen: Pharma-, Agro- und Biotechchemikalien, Auftragsproduktionen aller Art, kosmetische Zusatzstoffe, Eletronikchemikalien, Chemikalien für Farben und Lacke, Biozide, oberflächenaktive Stoffe und Wasserbehandlungschemikalien.
Die Chemspec Europe präsentiert außerdem einige Spezialveranstaltungen einschließlich der „Chemsource“, einer Veranstaltung über das Outsouring von Dienstleistungen, die RSC-Konferenz, das „Colours Village“, die „Biozone Village“ und nationale Pavilions für China, Indien, USA, Korea, Russland und Großbritannien.
Zweifel an der Qualität der Messebesucher erlaubt der Veranstalter nicht, obwohl er auch selbst sagt, dass es generell schwieriger werde, mit Messen neue Geschäfte anzukurbeln. Nach Angaben des Veranstalters sind 84 % der befragten Besucher der letzten Messe direkt für Kaufentscheidungen zuständig und 66 % gaben an, dass sie definitiv nach der Messe Kaufentscheidungen treffen wollen.
Das ist, neben allem anderen, der Grund, warum die Aussteller zur Messe kommen. Und einige wenige entscheidende Käufer machen den Unterschied aus zwischen einer erfolgreichen und einer missglückten Messe. Deshalb führt die Chemspec Europe erneut eine spezielle Veranstaltung durch, „Meet the Buyer“ genannt, die ein integraler Bestandteil der Tagung sein soll. Dazu lassen die Organisatoren eine sorgsam ausgesuchte Zahl von Käufern (mit einem großen Budget und Verantwortung für den Einkauf) einfliegen und platzieren diese in speziellen Besprechungsräumen auf der Messe. Die Käufer haben sich verpflichtet, ein bestimmtes Minimum solcher Besprechungen mit den Ausstellern durchzuführen, aber sie haben auch Zeit, auf der Messe die Aussteller direkt zu besuchen. Gegen eine geringe Gebühr können sich die Aussteller diese halbstündigen Gespräche mit den Käufern unter vier Augen sichern. Wie erfolgreich diese zugegebenermaßen interessante Idee ist, werden wir nach der Chemspec Europe wissen.