Chemie-Tarifrunde 2012: Stellungnahme der Chemie-Sozialpartner
24.05.2012 -
Chemie-Tarifrunde 2012 - Stellungnahme der Chemie-Sozialpartner zum neuen Chemie-Tarifpaket:
IG BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis: „Wir haben für eine kräftige Entgelterhöhung und für eine zeitliche Entlastung insbesondere der älteren Beschäftigten gesorgt. Das ist ein gutes Ergebnis für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der chemischen Industrie. Unsere IG BCE gestaltet den demografischen Wandel so, dass sich die Arbeits- und Lebensbedingungen für alle verbessern."
BAVC-Präsident Eggert Voscherau wertete den Abschluss als "wichtiges Signal über die Branche hinaus. In einer äußerst unruhigen Zeit sorgen wir für Ruhe, Berechenbarkeit und Planungssicherheit in den Betrieben. Von der aufgeheizten tarifpolitischen Atmosphäre mit starkem Gegenwind aus der Politik haben wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir haben Kurs gehalten und einen chemiespezifischen Abschluss ausgehandelt. Das ist wichtig für unsere Branche, das ist wichtig für Deutschland und Europa."
"Mit diesem Tarifabschluss werden wir unserer gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft der Branche gerecht: Einerseits werden die Mitarbeiter angemessen am wirtschaftlichen Erfolg der Branche beteiligt. Auch im Wettbewerb um knappe Fachkräfte ist das ein Pluspunkt. Andererseits sorgen wir vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft zusammen für den dringend notwendigen Mentalitätswandel bei der Arbeitszeit. Das ist starke Tarifpolitik von starken Sozialpartnern", sagte Eggert Voscherau abschließend.
IG-BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann: „4,5% - das kann sich sehen lassen. Nach außerordentlich schwierigen Verhandlungen ist es erneut gelungen, für die Beschäftigten einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung in der chemischen Industrie zu erreichen. Heute setzen wir einen neuen tarifpolitischen Meilenstein auf dem Weg zu einer altersgerechten Arbeitswelt. Der neue Demo-Vertrag wirkt über den Tag hinaus, er bietet viele Anknüpfungspunkte und eröffnet neue tarifpolitische Spielräume."
BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen zum Tarifabschluss: "Die Verhandlungen waren hart, aber sie waren fair und konstruktiv. Unter dem Strich haben wir unsere Ziele erreicht: einen realistischen Entgeltkompromiss und mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit. Dabei sind wir beim Entgelt ans äußerste Limit gegangen. Allerdings konnten wir die Kostenbelastung durch die lange Laufzeit, den Leermonat und den variablen Beginn der Tariferhöhung begrenzen. Damit haben wir insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sowie für zahlreiche weiterverarbeitende Betriebe den dringend notwendigen Spielraum herausgeholt."
Hans-Carsten Hansen weiter: "Beim Thema „Demografie und Arbeitszeit" haben wir einen substanziellen Schritt nach vorne gemacht. Mit dem Demografie-Korridor schaffen wir mehr Flexibilität für Unternehmen und Beschäftigte. Durch die Option "reduzierte Vollzeit 80" können die Unternehmen zunächst mehr Arbeitszeitkapazität erhalten und bieten Älteren dafür später mehr Entlastung. Damit ermöglichen wir, künftig länger und flexibler zu arbeiten. Das ist ein intelligenter Umbau im Bereich der Arbeitszeit. Zudem wollen wir nach der Tarifrunde einen neuen Bebauungsplan für lebensphasengerechte Arbeitszeitgestaltung entwickeln. Demografie ist eine Daueraufgabe für die Tarifparteien."
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