Chemie-Arbeitgeber: Branche im Umbruch muss investieren statt verteilen
03.02.2022 - Auf die heute veröffentlichte Forderung der Chemie-Gewerkschaft IG BCE Baden-Württemberg hat der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg (agvChemie) mit einer Gegenforderung reagiert.
„Wir wollen einen Abschluss, der sich an der vielschichtigen Realität in den Unternehmen orientiert“, so Andreas Schmitz, Vorsitzender der Tarifkommission und Verhandlungsführer des agvChemie. „Dafür brauchen wir einen Tarifvertrag, der eine Basis für die Entgelte und Arbeitsbedingungen schafft“. Auch Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten brauchten diese Stabilität, die der Flächentarif in der chemischen Industrie biete. Dabei sei allerdings auch wichtig, dass Tarifverträge unbürokratischer und einfacher in der Umsetzung werden: „Wir müssen allgemein zu Mindestbedingungen zurückkommen“, erläuterte Schmitz. „Denn die Branche soll auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben!“
„Die wirtschaftliche Erholung der vergangenen Monate hat zwar die Umsätze erhöht, aber die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten haben an den Erträgen gezehrt“, so Schmitz weiter. Die Branche sei dabei, große Umbrüche aufgrund des Weges zur Klimaneutralität, in die Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt wegen der Transformation des Arbeitsmarktes zu bewältigen. Schmitz: „Wir wollen in Forschung, Entwicklung, Produktion und damit in Arbeitsplätze investieren. Wir dürfen nicht einseitig die Arbeitskosten über Gebühr erhöhen!“
Zur Chemie-Tarifrunde 2022
Die Chemie-Tarifrunde 2022 startet in Baden-Württemberg am 9. März 2022. In Karlsruhe verhandelt die Tarifkommission des agvChemie mit der der baden-württembergischen Chemie-Gewerkschaft. Die Tarife und Arbeitsbedingungen in der Chemie- und Pharmaindustrie gelten in den mehr als zweihundert tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen des Verbandes. Weitere Verhandlungen sind ab Ende März auf Bundesebene geplant.
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