Logistik & Supply Chain

BVL: Merck erhält Deutschen Logistik-Preis 2012

22.10.2012 -

Der diesjährige Träger des Deutschen Logistik-Preises 2012 heißt Merck. Die Jury zeichnete das Unternehmen für das Projekt „Packmittellogistik at its best - Innovative Packmittelprozesse am Standort Darmstadt" aus. Der Preis, den die Bundesvereinigung Logistik (BVL) vergibt, wurde während des 29. Deutschen Logistik-Kongresses (17. bis 19. Oktober in Berlin) im Rahmen einer Gala-Veranstaltung verliehen.

In seiner Laudatio begründete der Juryvorsitzende Prof. Bernd Gottschalk die Entscheidung: „Es hat die Jury überzeugt, wie nachhaltig Merck die eigenen Abläufe und die seiner Lieferanten auf den Prüfstand gestellt und verändert hat. Es wurde Überzeugungsarbeit geleistet, und Strukturen wurden einvernehmlich verändert. Um das Ziel einer Effizienzsteigerung zu erreichen, wurde in Informationstechnologie und die Qualifizierung der Mitarbeiter investiert, die so die veränderten Aufgaben kompetent bewältigen können."

Hinsichtlich Analyse, Strategie, Kommunikation und der erforderlichen Investition sei das Projekt mustergültig aufgesetzt und realisiert worden. Es habe Vorbildcharakter für Handlungsfelder auch in anderen Unternehmen. Die Ausgangssituation am Standort Darmstadt war das Ergebnis eines historisch gewachsenen Prozesses, der von hohem Sicherheitsdenken geprägt war. Die internen Abläufe waren kompliziert und personalintensiv:


Effizientes Erneuerungs-Projekt

Am Anfang des Erneuerungs-Projektes stand die Gründung des zentralen Kompetenzzentrums Packmittelmanagement, das die Expertise der Packmitteleinkäufer, der Packmittelentwickler und der Qualitätsprüfer bündelt. In interdisziplinären Arbeitsteams wurden darüber hinaus die Funktionen Lager, Transport, IT, Produktion, der Einkauf und die externen Lieferanten einbezogen.

Die Bestell- und Lieferabwicklung wurde einvernehmlich mit diesen auf Electronic Data Interchange umgestellt. Hinzu kam der Abschluss von Qualitätssicherungsverträgen mit den Lieferanten. Diese regeln die Art und den Umfang der Musterziehungen, Qualitätssteuerung, Prozessfähigkeit, Auditierung und die Haftung bei reduzierter Wareneingangsprüfung. Dies ermöglichte es Merck, die eigenen Qualitätsprüfungen im Detail deutlich zu verringern.

Die Ergebnisse belegen den betriebswirtschaftlichen Erfolg des preisgekrönten Projekts:
- Die Packmittel werden bei Merck nicht mehr zwischengelagert, sondern sofort nach Anlieferung in den Produktions- und Abfüllbetrieben eingesetzt.
- Der Aufwand der Packmittelqualitätsprüfung wurde deutlich gesenkt.
- Das Packmittellager mit 4.500 Palettenplätzen sowie weitere 1.000 Palettenplätze konnten aufgelöst werden.
- Die permanenten Packmittelbestände wurden bei den in Frage kommenden Packmitteln um 80% reduziert.
- Die Frachtkosten wurden deutlich reduziert.

Das wirkt sich in Zeit und Geld aus: So reduzierte sich die Prozessdauer von drei Wochen auf 24 Stunden. Die Einsparung bzw. die Kostenvermeidung liegt nun pro Jahr im einstelligen Millionen-Euro-Bereich.

Der Weg zum Erfolg führte über die beiden Schritte erstens einer nachhaltigen Analyse und Veränderung der internen Abläufe und zweitens der konsequenten Einbeziehung der Packmittellieferanten in die Neugestaltung der Prozesse. Dazu der Juryvorsitzende: „Merck machte die Titel zweier Deutscher Logistik-Kongresse zu seiner Handlungsmaxime: „Erfolg kommt von innen" und „Exzellent vernetzt", das diesjährige Motto."

 

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