Bürkert Massendurchflussmessgeräte mit integriertem Webserver
Ethernet ermöglicht Zugriff auf Gerätedaten
Ethernet hat in der Prozess- und Verfahrenstechnik Einzug gehalten und sowohl Endanwender als auch Maschinen- und Anlagenbauer wünschen sich bei den Feldgeräten Webserver-Funktionalität, um direkt über die Ethernet-Verbindung auf diese Geräte zugreifen zu können. Bei Massendurchflussmessgeräten und -reglern, wie sie in den unterschiedlichsten Branchen für Gase eingesetzt werden, ist das jetzt möglich.
Die Integration von Webservern in Feldgeräten bietet gleich mehrere Vorteile: Sie erleichtert die Inbetriebnahme, vereinfacht im laufenden Betrieb den Zugriff auf Geräte- und Prozessdaten und im Fall einer Störung ist zudem eine Erstdiagnose schnell und im Prinzip von überall aus möglich. Bürkert Fluid Control Systems bietet deshalb – zusätzlich zum herkömmlichen Gerätezugriff über das Softwaretool Communicator – eine Webserver-Funktionalität für alle Massendurchflussregler (MFC) und Massendurchflussmesser (MFM) mit Industrial Ethernet-Schnittstelle an.
Zugriff auf Geräte-, Prozess- und Diagnosedaten
Der integrierte Webserver ermöglicht es, über die IP-Adresse des Feldgerätes mit allen gängigen Webbrowsern auf Geräte-, Prozess- und Diagnosedaten der MFC und MFM zuzugreifen. Dazu muss sich das jeweilige Gerät lediglich im Netzwerk befinden, weitere Software Tools mit entsprechendem Zubehör sind nicht notwendig. Die Ethernet-Verbindung reicht, um Daten auszulesen oder, nachdem sich der Nutzer eingeloggt hat, auch zu verändern. Alle Geräte- und Diagnosedaten stellt der Webserver im Browser grafisch und funktional dar.
Der Webserver ist bei Neugeräten seit Juli 2019 in der Gerätesoftware integriert und auch für Bestandsgeräte durch ein nachträgliches Software-Update verfügbar. Dazu muss der Anwender einen PC oder Laptop mit der CAN-Schnittstelle des Gerätes über ein Interface verbinden. Hierüber kann dann der Webserver aktiviert bzw. deaktiviert werden und es lässt sich ein Passwort für den Schreibzugriff auf das Gerät festlegen bzw. zurücksetzen. Im Communicator hinterlegte Release Notes bieten Informationen über die Weiterentwicklungen der Geräte-Software.
Weltweite Zugriffsmöglichkeiten
In der Anwendung bringt der integrierte Webserver gleich mehrere Vorteile: So vereinfacht sich die Inbetriebnahme durch die Parametrierung über den Browser. Diese kann entweder vom PC vor Ort erfolgen, in der Zentrale der Anlage oder bei Bedarf auch aus der Ferne, wenn das lokale Netz der Anwendung mit dem Internet verbunden und die Zugriffsmöglichkeit entsprechend gesichert ist. Auch während des Betriebs ist der Zugriff einfach möglich, ebenso das Abrufen von Status- und Diagnosemeldungen. Da der Servicetechniker nicht zwangsläufig vor Ort sein muss, sinken bei weltweit installierten Anlagen die Reisekosten deutlich. Aber auch bei kleineren Entfernungen können sich Fernwartungskonzepte lohnen.
Konfiguration, Parametrierung und Diagnose
Trotz des Webservers ist die für alle Kunden kostenlose Communicator Software sinnvoll, vor allem, wenn viele MFC/MFM im Einsatz sind. Das praxisgerechte Tool für die Geräte auf Basis der Plattform EDIP (Efficient Device Integration Platform) bietet dem Anwender einen vollständigen Überblick über alle zyklischen Prozesswerte und azyklischen Diagnosedaten. Gerätekonfigurationen lassen sich sichern und wiederherstellen und die integrierte, grafische Programmierumgebung ermöglicht es, Steuerungsfunktionen für dezentrale Subsysteme zu erstellen. Alle Geräte auf Basis der EDIP-Plattform können dazu untereinander über den Bürkert-Systembus – in diesem Fall übernimmt ein Gateway die Anbindung an die überlagerte Steuerung – oder via Ethernet oder Profibus kommunizieren. Auch in Zeiten der Digitalisierung kann es schließlich sinnvoll sein, die Automatisierung direkt vor Ort zu optimieren. Die individuelle Anpassung von Teilprozessen, ohne zwingend ins Leitsystem einzugreifen, kann die Anlageneffizienz steigern sowie Zeit und Kosten sparen.
Präzise Regelung
Die MFC und MFM eignen sich in unterschiedlichen Ausführungen für Durchflussmengen von 0,1-1.500 l pro Minute bei einem maximalen Betriebsdruck von 10-25 bar. Die eingesetzten Sensoren bieten eine hohe Mess- und Wiederholgenauigkeit. Da die Sensoren direkt im Gasstrom messen, haben die MFC/MFM sehr kurze Reaktionszeiten und bieten dadurch eine exakte Regelung bzw. Messung. Das thermische Messprinzip arbeitet unabhängig von Druck- und Temperaturschwankungen. Sensor, Proportionalventile und PI-Regler sind bewährte Eigenentwicklungen von Bürkert und perfekt aufeinander abgestimmt.