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Brasilianischer Lebensstil

05.12.2013 -

Er wiegt knapp 440 g, geht ab sofort über den Ladentisch, dürfte sicher bald unter so manchem Christbaum liegen, wird aber erst am 12. Juni offiziell zum ersten Mal mit Füßen getreten: „Brazuca" heißt das Spielgerät für die Fußball-WM 2014 in Brasilien. „Brazuca" ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der die brasilianische Lebensfreude beschreibt. Diese drückt auch das farbenfrohe Design des Balls aus, der wie all seine Vorgänger seit 1986 komplett aus Kunststoff gefertigt ist.

Rund zweieinhalb Jahre hat die Entwicklung des neuen, ungewohnt bunten „Brazuca" gedauert. Er muss strenge Regeln erfüllen: Der Ball muss konstant rund bleiben, der Umfang 69 cm betragen. Als Abweichung nach oben und unten erlaubt sind maximal 5 mm. Das Gewicht von Ball zu Ball darf nur im Grammbereich differieren. Auch bei Regen darf er sich nicht mit Wasser vollsaugen. All dies auch, damit der Ball beim Spiel schnell ausgetauscht werden kann. Denn es wird zwar immer nur mit einem Ball gespielt, aber in jedem Spiel kommen zahlreiche Bälle zum Einsatz. Ein auf die Tribüne gekickter Ball kann dank Serienfertigung schnell gegen einen anderen ausgetauscht werden, denn ein Ball spielt sich wie der andere. Damit wird die Partie insgesamt schneller, die Nettospielzeit nimmt zu.

Wenn am 12. Juni 2014 die WM endlich startet, dominiert Kunststoff nicht nur beim Ball. Egal ob Tornetze oder Eckfahnen, rote und gelbe Karten, die Trillerpfeife des Schiedsrichters, Trikots, Fußballschuhe, Schienbeinschoner, Tribünensitze oder Drainagerohre unter dem Rasen, überall vertraut man auf Polymere.