Borealis meldet starkes Ergebnis für 2018
Nettogewinn bei 906 Mio. EUR
Borealis meldet einen Nettogewinn von 94 Mio. EUR im vierten Quartal 2018, im Vergleich zu 247 Mio. EUR im Vergleichszeitraum 2017. Das Ergebnis des vierten Quartals spiegelt das schwächere Wirtschafts- und Branchenumfeld im integrierten Polyolefin(PO)-Geschäft wider und umfasst zudem eine Wertberichtigung in der Höhe von 92 Mio. EUR für das Pflanzennährstoffgeschäft. Für das Gesamtjahr 2018 verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 906 Mio. EUR, im Vergleich zu 1.095 Mio. EUR im Jahr 2017. Das Jahresergebnis 2018 war geprägt von schwächeren integrierten PO-Margen als im Vorjahr und einem verbesserten Gewinnbeitrag von Borouge. Der Beitrag des Basischemikalienbereichs lag unter dem des Jahres 2017, bedingt durch das schwächere Ergebnis im Pflanzennährstoffgeschäft.
Die Nettoverschuldung sank im vierten Quartal um 151 Mio. EUR. Im gesamten Jahresverlauf 2018 stieg die Nettoverschuldung um 515 Mio. EUR an, was größtenteils auf das hohe Investitionsniveau in Verbindung mit Wachstumsprojekten und Turnarounds sowie auf die Zahlung einer Dividende von 700 Mio. EUR für das Jahr 2017 und einer Zwischendividende von 300 Mio. EUR für das Jahr 2018 an die Aktionäre von Borealis zurückzuführen war. Nach Erhalt eines BBB+ Ratings mit stabilem Ausblick von S&P Global Ratings im November begab Borealis zum ersten Mal eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 300 Mio. EUR und einer Laufzeit von sieben Jahren. Aufgrund des Mittelzuflusses aus dem soliden Geschäftsergebnis und der Dividenden von Borouge ist Borealis mit einer Verschuldungsquote von 20% zum Jahresende 2018 weiterhin stark aufgestellt.
Sicherheit
Borealis meldete im Jahr 2018 eine TRI-Häufigkeit von 1,3 pro Million Arbeitsstunden, im Vergleich zu einer TRI-Rate von 1,1 im Jahr 2017. Ein TRI-Wert von unter zwei gilt in der Branche als Weltklasse. Die im Jahr 2018 gesetzten Schritte, um die Anlagensicherheit zu verbessern und ein unfallfreies Arbeitsumfeld für Mitarbeiter und Subunternehmer sicherzustellen, zeigten in der zweiten Jahreshälfte 2018 Wirkung, was sich in einer verbesserten TRI-Rate niederschlug. Sicherheit hat stets höchste Priorität. Das Managementteam wird weiterhin gemeinsam mit Mitarbeitern und Subunternehmern Initiativen setzen, um das Ziel von null Verletzungen zu erreichen.
Borouge
Borouge, Borealis 'Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), startete den Bau seiner fünften Polypropylenanlage (PP5) im Borouge 3-Komplex in Ruwais, VAE. Dies wird Borouges Polypropylenkapazität um mehr als 25% auf 2,24 Mio. t/a erhöhen und neue Chancen zur Förderung der regionalen Wirtschaft eröffnen. Die PP5-Anlage trägt dazu bei, Borouges Polymergesamtproduktionskapazität um fast 11% auf 5 Mio. t/a zu steigern und stellt einen wichtigen Schritt dar, um die steigenden Anforderungen von Kunden auf der ganzen Welt zu erfüllen, insbesondere im Bereich der Haushaltsverpackungen, wie leichte, steife, transparente Lebensmittelbehälter und -folien, die verwendet, wiederverwendet und recycelt werden können. Borouges PP5-Anlage wird die zehnte Anlage in Ruwais sein, die Borealis‘ unternehmenseigene Borstar-Technologie nutzt.
Borealis verstärkt Kundenorientierung und setzt nachhaltige globale Wachstumsreise fort
Im Jahr 2018 bekräftigte das Unternehmen sein Bekenntnis, das Wachstum seiner europäischen Kunden zu unterstützen, und traf die endgültige Investitionsentscheidung über die Errichtung einer neuen Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) im Weltmaßstab in Kallo (Antwerpen), Belgien, nachdem die FEED-Studie („Front End Engineering & Design“) im Juni 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Anlage soll in der ersten Jahreshälfte 2022 in Betrieb gehen und über eine Produktionskapazität von 750.000 t/a verfügen, womit sie zu den größten und effizientesten Anlagen der Welt zählen wird. Der Borealis-Standort Kallo wurde aufgrund seiner hervorragenden logistischen Lage, seiner Erfahrung mit der Propylenproduktion sowie dem Materialumschlag und der Synergien mit der bestehenden PDH-Anlage ausgewählt.
Das Unternehmen traf die endgültige Investitionsentscheidung über die Erweiterung der Kapazitäten seiner Polypropylen(PP)-Anlage in Kallo, Belgien, um 80 kt. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen ab Mitte 2020 zur Verfügung stehen. Darüber hinaus genehmigte Borealis den Start der FEED-Phase für die Erweiterung seiner PP-Anlage in Beringen, Belgien. Die endgültige Investitionsentscheidung in Verbindung mit dieser Expansion um 250 bis 300 kt soll bis Ende 2019 erfolgen.
Borealis, Total und NOVA Chemicals kündigten die Gründung ihres Petrochemie-Joint Ventures an der US-Golfküste an. Das Unternehmen, das den Namen Bayport Polymers (Baystar) trägt, steht zu je 50% im Eigentum von TPRI und Novealis Holdings, einem Joint Venture von Borealis und NOVA Chemicals. Das Joint Venture umfasst einen im Bau befindlichen Ethan-Dampfcracker in Port Arthur, Texas, mit einer Kapazität von 1 Mt pro Jahr sowie Totals bestehende Polyethylenanlage in Bayport, Texas, mit einer Kapazität von 400 kt pro Jahr. Im September 2018 kündigte das Joint Venture außerdem die endgültige Investitionsentscheidung zur Errichtung einer Borstar Polyethylenanlage mit einer Jahreskapazität von 625 kt an seinem Produktionsstandort in Bayport an. Die neue Anlage, die im Jahr 2021 in Betrieb gehen soll, wird die Polyethylenkapazität des Standorts auf 1,1 Mt pro Jahr steigern und damit mehr als verdoppeln. Sie wird die Kundenbasis in den nordamerikanischen Märkten mit Borstar-Polyethylen beliefern.
Das Unternehmen verstärkte sein Bekenntnis zum Recycling von Kunststoffen und zur Kreislaufwirtschaft mit der Übernahme des österreichischen Unternehmens Ecoplast Kunststoffrecycling. Das in Wildon, Österreich, ansässige Unternehmen Ecoplast verarbeitet jährlich rund 35.000 t an Post-Consumer-Kunststoffabfällen aus Haushalten und von Industriekunden zu hochwertigen Rezyklaten mit geringer (LDPE) und hoher (HDPE) Dichte, die primär, aber nicht ausschließlich, für den Kunststofffolienmarkt bestimmt sind. Zudem startete Borealis seine neue Kommunikationsplattform EverMinds, eine neue Dachmarke, die dazu beitragen soll, die Kreislauforientierung von Kunststoffen stärker ins Rampenlicht zu rücken und eine kreislauforientierte Denkweise in der Polyolefinbranche zu fördern. Mithilfe der EverMinds-Plattform kann man gemeinsam mit seinen Partnern entlang der Wertschöpfungskette sowie mit seinen Kunden konkrete Maßnahmen setzen, um die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in größerem Maßstab in der Industrie zu implementieren. Die Plattform ermöglicht eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Borealis und seinen Partnern, um auf Grundlage der Prinzipien „Reduzierung, Wiederverwendung, Recycling und kreislauforientiertes Design“ innovative und nachhaltige Polyolefinlösungen zu entwickeln. EverMinds erstreckt sich weiters auf wegweisende Unternehmensprogramme wie das Projekt STOP sowie auf Aktivitäten im Rahmen von Brancheninitiativen wie der Polyolefins Circular Economy Platform (PCEP) oder dem Projekt CEFLEX.
Ausblick
„2018 war ein weiteres Jahr mit einer starken Finanzperformance für das Unternehmen. Aufgrund des globalen Wirtschaftsabschwungs und des höheren geopolitischen Risikos erwarten wir für das Jahr 2019 weniger günstige Marktbedingungen. Wir sind überzeugt, dass das Managementteam des Pflanzennährstoff- und Melamingeschäfts innerhalb kürzester Zeit maßgeblich verbesserte Geschäftsergebnisse erzielen wird. Daher gehen wir davon aus, dass 2019 ein weiteres gutes Jahr wird“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Alfred Stern. „Im Laufe des Jahres 2019 werden wir durch Fortschritte bei unseren laufenden Wachstumsprojekten den Mehrwert für unsere Kunden weiter steigern, die Spitzenleistungen in unseren Kerngeschäftsbereichen vorantreiben und weitere Schritte in Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft setzen.“