Anlagenbau & Prozesstechnik

BIS: Anlagenkosten senken durch innovative Instandhaltungsstrategie

17.08.2012 -

BIS: Anlagenkosten senken durch innovative Instandhaltungsstrategie

Für die Prozessindustrie kann der Ausfall von Anlagenkomponenten weitreichende wirtschaftliche Folgen haben. Immer stärker rückt daher die Anlagenverfügbarkeit als Erfolgsfaktor ins Zentrum des Interesses. Bilfinger Berger Industrial Services (BIS) geht mit gezielten Instandhaltungsstrategien neue Wege, die Transparenz und Planbarkeit für ihre Kunden zu erhöhen und die Instandhaltung an wichtigen Kenngrößen erfahrbar und messbar zu machen. Die Verfügbarkeit nimmt dabei eine wichtige Schlüsselstellung ein.

Die Zeiten, in denen sich die Instandhaltung als reine Störungsbeseitigung verstanden hat, gehören der Vergangenheit an. Längst haben innovative Technologien, Diagnosegeräte und Instandhaltungsmethoden für die vorbeugende oder zustandsorientierte Instandhaltung (Condition Monitoring) ihren Siegeszug angetreten. Doch auch die neue Technik alleine macht noch keine Instandhaltungsstrategie. Am Beispiel Pumpen, Motoren und Antriebstechnik zeigt Frank Lothar Unger, Leiter der Maschinen und Antriebstechnik bei der BIS Prozesstechnik in Frankfurt, welches Potential in der Instandhaltung steckt, wenn Technik und Methodik eingebettet sind in ein strategisches Instandhaltungskonzept. „Maß aller Dinge ist bei uns der Kunde mit seinen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Produktivität und seine Anlage mit ihren prozesstechnischen Gegebenheiten. Davon ausgehend entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden eine individuelle Instandhaltungsstrategie, um die Kosten dauerhaft zu senken und die Verfügbarkeiten sowie die Produktionsqualität gleichzeitig zu erhöhen.“

In einer verfahrenstechnischen Anlage, in der heterogene Aggregate wie Motoren, Pumpen und Antriebe reibungslos zusammenarbeiten müssen, gehen oft wichtige Informationen über den Zustand der Systeme im Tagesgeschäft unter. Damit die Anlage läuft, wird oft mit hohem Einsatz gearbeitet. Maschinen werden gereinigt, repariert, ersetzt. Die Folge ist, die eigentlichen Schwachstellen werden nicht immer ausreichend identifiziert, den eigentlichen Ursachen von Störungen auf den Grund zu gehen, bleibt oft keine Zeit. Der meist unerwünschte Nebeneffekt dabei ist, dass die wirtschaftlichen Konsequenzen sich infolge dessen nur vage beziffern lassen. Genau hier setzt BIS mit seinen Instandhaltungskonzepten an.

Die Datenbasis ist wichtiges Kapital

Ziel ist es, das Wissen um die Prozessabläufe zu dokumentieren und daraus effektive Auswertungen für den Kunden abzuleiten. Dabei sind die Erfahrungen aus der Praxis ein unverzichtbares Element, um ein objektives Bild zu gewinnen. „Wir haben in unseren Systemen allein im mechanischen Bereich zu Rotating Equipment umfassende Informationen über einen Gerätebestand von rund 15.000 Aggregaten erfasst“, erklärt Unger. „Dies versetzt uns in die Lage, nach einer Analyse des Ist-Zustands der Pumpen oder Getriebe beim Kunden objektive Bewertungen abzugeben. Wir können die Daten durch die Übersicht, die wir über den Gesamtmarkt haben, in Relation zu realistischen Soll- Größen setzen.“ Konkret heißt das: Die bei BIS erfasste Datenbasis enthält alle technischen Stammdaten, Historiendaten mit sämtlichen Instandsetzungen sowie Wartungs- und Inspektionsplänen. Diese Datenbasis, die mit dem technischen Entwicklungen im Markt Schritt hält, stellt eine Art Benchmark dar, an der die Auswertungen beispielsweise hinsichtlich der Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Reparaturanfälligkeit oder Durchlaufgeschwindigkeiten beim Kunden gemessen werden können. Daraus lassen sich wichtige Informationen für Lebenszykluskosten von Aggregaten und Verbesserungspotenzial ableiten.

Mit Full Service maximale Kosteneinsparungen erzielen

Es ist Teil der Unternehmensstrategie von BIS langfristige Service-Partnerschaften aufzubauen, um nachhaltige Verbesserungen in den Instandhaltungsabläufen zu erzielen. „Eine wichtige Komponente unseres Servicekonzeptes ist die Analyse und Beratung. Maximale Kostensenkungen können wir erreichen, wenn wir über Full Service eine Gesamtbetrachtung der eingesetzten Aggregate durchführen können“, meint Unger. In der Erfassungsphase unterzieht BIS alle Einflussfaktoren einer genauen Prüfung. Betrachtet werden dabei auf Ebene der Aggregate der Standardisierungsgrad der eingesetzten Maschinen und Anlagen, die Mengengerüste, der konkrete betriebliche Einsatz im Chargenbetrieb oder kontinuierlichen Betrieb mit gleich bleibenden Mengenströmen, Volumina und Druckverhältnissen und nicht zuletzt auch die Auslegung der Maschine. „Gerade hier zeigen sich in der Praxis oft Schwachstellen.

Motoren oder Pumpen werden im Laufe der Zeit aufgrund der notwendigen Veränderungen in den Produktionsbedingungen anders genutzt als ursprünglich ausgelegt. Dies kann zu frühzeitigen Verschleißerscheinungen führen, mit denen die Betreiber meist nicht rechnen.“ BIS bezieht daher in der Analysephase auch die Auslegung und die Bedingungen bei Realeinsatz in die Untersuchung mit ein. Daraus ergibt sich im Einzelfall eine auf detailliertem Daten- und Zahlenmaterial basierende Potentialanalyse mit konkreten Vorschlägen für Verbesserungen und Kosteneinsparungen.

Garantierte Verfügbarkeit bei sinkendem Instandhaltungsbudget

Das Neue an diesem Modell des Full Services ist die Art der Zusammenarbeit mit dem Kunden. Die Verfügbarkeit der Anlage wird garantiert und zur messbaren Größe. Gleichzeitig wird ein festes Instandhaltungsbudget festgelegt, das aufgrund des definierten Optimierungspotentials Jahr für Jahr um bestimmte Prozentsätze gesenkt wird. Dadurch entsteht eine Win-win-Situation mit dem Kunden. Die Interessen des Dienstleisters sind damit darauf ausgerichtet, den Lebenszyklus der Anlagen zu verlängern und alle Potentiale der Optimierung von Instandhaltungsabläufen auszuschöpfen. „Um beim Beispiel Pumpen zu bleiben: Mit unseren Erfahrungen und auf der Basis der uns zur Verfügung stehenden großen Datenmengen über Pumpen aller Bauarten definieren wir für jede Anlage spezifische Key Performance Indicators (KPI), wie z. B. die Zeiträume, in denen Reparaturen fällig werden (meantime between repair) und die Gesamtkostenbetrachtung für jede installierte Pumpe (total cost per installed pump).

Diese ermittelten Kennzahlen werden als Zielgrößen vertraglich fixiert und bilden die Basis für ein individuelles Full-Service- Modell mit einer Laufzeit von fünf Jahren“, erklärt Unger. Im Anschluss an die Aufnahme der Bestandsdaten, lassen sich in Zusammenarbeit mit dem Kunden meist sehr schnell Antworten auf Fragen geben und die so genannten „bad actors“ einer Anlage identifizieren und entsprechende Maßnahmen vorschlagen. Dies kann bis hin zum Austausch von Aggregaten, zu Anlaufüberwachungen oder auch Schulungen von Personal gehen.

Der Erfolg des Konzepts, der auch in vielen anderen technischen Bereichen und Branchen der Prozessindustrie von BIS analog abgebildet wird, ist eindrucksvoll. „Das Full-Service- Konzept, das die Verfügbarkeit als kritische Größe in den Mittelpunkt stellt, kommt bei unseren Kunden in der Chemie- und Pharmaindustrie, aber auch in der Wasserwirtschaft und Lebensmittelindustrie hervorragend an. Aufgrund unserer präzisen Analysen bewegen wir uns gemeinsam mit dem Kunden in einem Klima des gegenseitigen Vertrauens auf festem Boden, denn wir erreichen maximale Transparenz über den Zustand der Anlagen und eine hohe Planbarkeit der Kosten und durchzuführenden Instandhaltungsaktivitäten. Dies ist letztlich die Basis für die Garantie der Verfügbarkeiten“, erklärt Unger.

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