Bilfinger: Gut gefülltes Auftragsbuch sorgte 2018 für profitables Wachstum
Ausblick 2019: Weiteres organisches Auftrags- und Umsatzwachstum
Der Industriedienstleister Bilfinger setzt im Geschäftsjahr 2018 seinen Wachstumskurs fort. Über alle Geschäftsbereiche hinweg verbesserten sich die relevanten Kennzahlen. Der Konzern erfüllte oder übertraf teilweise die zu Jahresbeginn 2018 abgegebenen Prognosen. Die Stabilisierungsphase der Strategie 2020 wurde abgeschlossen und die gesetzten Meilensteine erreicht: Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis entwickelten sich positiv, auch Cashflow und Kapitalrendite lagen über dem Niveau des Vorjahres.
CEO Tom Blades: „Wir haben unsere Strategie 2020 erfolgreich vorangetrieben und unsere Zusagen gegenüber internen wie externen Stakeholdern verlässlich erfüllt. Ich freue mich besonders, dass wir das DPA abschließen konnten und vom Compliance-Monitor zertifiziert worden sind. Dies bestätigt unseren klaren, irreversiblen Weg in diesem Bereich. Wir können selbstbewusst sagen: für Bilfinger war 2018 ein gelungenes Jahr.“
In den sechs Kernindustrien, in denen Bilfinger mit seinen Geschäftsbereichen tätig ist, blieb das wirtschaftliche Umfeld stabil, insbesondere in den Branchen Chemie & Petrochemie, Öl & Gas sowie Pharma & Biopharma. Die Nachfrage nach Leistungen für Engineering und Instandhaltung wächst, vor allem für Stahlkonstruktionen in den USA.
Das Selbstverständnis stärken
Um die Kunden besser bedienen zu können und die Margen zu verbessern, entwickelt Bilfinger seine 2-4-6 Struktur weiter. Das Ingenieursgeschäft, das Projektmanagement Consulting und Maintenance Engineering betreibt, wurde komplett in die Regionen integriert. Damit verbessern sich die end-to-end Fähigkeiten für EMC-Leistungen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 wird der Geschäftsbereich entsprechend in Engineering & Maintenance (E&M) umbenannt.
Der Auftragseingang ist im Geschäftsjahr 2018 um 10% auf 4.459 (Vorjahr: 4.055) Mio. EUR gewachsen, organisch betrug der Zuwachs 12%. Der Auftragsbestand zum Jahresende belief sich auf 2.818 (Vorjahr: 2.531) Mio. EUR und lag damit um 11% über dem Wert des Vorjahres (organisch: 12%). Der Umsatz stieg um 3% auf 4.153 (Vorjahr: 4.044) Mio. EUR, organisch nahm er um 6% zu.
Im Geschäftsbereich Engineering & Technologies ist der Auftragseingang deutlich auf 1.479 (Vorjahr: 1.119) Mio. EUR gestiegen, auch im Geschäftsbereich Maintenance, Modifications & Operations wuchs der Auftragseingang auf 2.854 (Vorjahr: 2.664) Mio. EUR.
Die Umsatzerlöse im Segment Engineering & Technologies legten auf 1.235 (Vorjahr: 1.157) Mio. EUR zu, bei Maintenance, Modifications & Operations stiegen sie auf 2.758 (Vorjahr: 2.628) Mio. EUR.
Das bereinigte EBITA lag mit 65 (Vorjahr: 3) Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert, der allerdings durch Risikovorsorgen für Altprojekte in den USA belastet war. Bezogen auf die Umsatzerlöse betrug die bereinigte EBITA-Marge 1,6 (Vorjahr: 0,1)%. Im Geschäftsbereich Engineering & Technologies hat sich das bereinigte EBITA erheblich verbessert und erreichte mit 27 (Vorjahr: -24) Mio. EUR die Gewinnzone. Die bereinigte EBITA-Marge belief sich auf 2,2%. Im Geschäftsbereich Maintenance, Modifications & Operations ist das bereinigte EBITA auf 110 (Vorjahr: 103) Mio. EUR gewachsen. Die bereinigte EBITA-Marge war mit 4,0 (Vorjahr: 3,9)% stabil.
Das Konzernergebnis lag bei -24 (Vorjahr: -89) Mio. EUR. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten konnte auf 36 (Vorjahr: -9) Mio. gesteigert werden und ist damit erstmals seit 2014 wieder positiv.
Die Kapitalrendite (ROCE) hat sich verbessert und erreichte im Berichtsjahr 0,1% (Vorjahr: -4,3%). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden leicht auf 66 (Vorjahr: 71) Mio. EUR zurückgeführt. Diesen Abflüssen stand ein Mittelzufluss von 12 (Vorjahr: 9) Mio. EUR gegenüber, so dass die Nettoinvestitionen auf 54 (Vorjahr: 62) Mio. EUR abgenommen haben. Dies führte zu einem nahezu ausgeglichenen berichteten Free Cashflow von -4 Mio. EUR, nachdem dieser im Vorjahr mit -181 Mio. EUR noch deutlich negativ gewesen war. Der bereinigte Free Cashflow war mit 56 (Vorjahr: -69) Mio. EUR positiv.
Vorgeschlagene Dividendenzahlung für Geschäftsjahr 2018: 1,00 EUR
Mit Blick auf die solide Bilanz sowie den positiven Unternehmensausblick beabsichtigt der Vorstand – vorbehaltlich einer entsprechenden Beschlussfassung des Aufsichtsrats – der Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1,00 EUR je Aktie auszuschütten. Gemessen am Jahresschlusskurs 2018 ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 4%.
Ausblick 2019
Im Zusammenhang mit der erläuterten Weiterentwicklung seiner Organisationsstruktur passt Bilfinger mit Beginn des Jahres 2019 auch seine Berichtssegmente an. Die Prognosen und Aussagen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns erfolgen im Rahmen dieser Berichtsstrukturen.
Der Konzern geht auf Basis des aktuellen Auftragsbestands für das Geschäftsjahr 2019 von einem organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus (2018: 4.153 Mio. EUR). Für das bereinigte EBITA (2018: 65 Mio. EUR) rechnet der Konzern mit einer deutlichen Steigerung auf einen Wert von mehr als 100 Mio. EUR. Beim berichteten Free Cashflow erwartet man einen positiven Wert (2018: -4 Mio. EUR).
Im Segment Technologies ist aufgrund des gewachsenen Auftragsbestands eine deutliche Steigerung des Umsatzes (2018: 499 Mio. EUR) zu erwarten, Voraussetzung hierfür ist auch ein antizipierter weiterer guter Auftragseingang im Laufe des Jahres. Im Segment Engineering & Maintenance Europe rechnet Bilfinger mit einer stabilen Umsatzentwicklung (2018: 2.732 Mio. EUR). Bei Engineering & Maintenance International sieht der Konzern eine positive Dynamik in den Märkten und geht daher von einem deutlichen Umsatzwachstum aus (2018: 763 Mio. EUR).
Für das bereinigte EBITA im Segment Technologies erwartet das Unternehmen eine deutliche Verbesserung auf einen mindestens ausgeglichenen Wert (2018: -24 Mio. EUR). Im Segment Engineering & Maintenance Europe geht Bilfinger von einer stabilen Entwicklung des bereinigten EBITA aus (2018: 101 Mio. EUR), bei Engineering & Maintenance International wird es sich im Geschäftsjahr 2019 auf bereits verhältnismäßig hohem Niveau (2018: 32 Mio. EUR) nochmals leicht verbessern. Aus den in der Überleitung Konzern zusammengefassten Positionen ist ebenfalls eine Verbesserung des bereinigten EBITA (2018: -44 Mio. EUR) zu erwarten, auch durch ein besseres Ergebnis der hier ausgewiesenen Gesellschaften des Bereichs Other Operations.