Bestechungsvorwürfe gegen GlaxoSmithKline in China
16.07.2013 -
GlaxoSmithKline ist in China wegen Bestechungsvorwürfen ins Visier der Behörden geraten. Manager des britischen Pharmakonzerns hätten nach Befragungen durch die lokale Polizei Bestechung und Steuervergehen eingeräumt, teilte das chinesische Sicherheitsministeriums mit. GSK stehe unter Verdacht, zur Ankurbelung seiner Umsätze sowie zur Stützung von Preisen Regierungsvertretern, Medizinverbänden, Krankenhäusern und Ärzten Bestechungsgelder angeboten zu haben. Zudem habe GSK womöglich in Steuerdingen gefälschte Belege genutzt. Die Untersuchung laufe weiter. In Reaktion auf die Vorwürfe erklärte der Pharmakonzern, er werde voll mit den Behörden kooperieren.
Es ist schon jetzt einer der größten Bestechungsfälle in China in den vergangenen drei Jahren. Im März 2010 waren vier Manager des australischen Rohstoffkonzerns Rio Tinto wegen Bestechung und Diebstahl geistigen Eigentums ins Gefängnis gewandert. Sie hatten Strafen zwischen sieben und 14 Jahren erhalten. Das chinesische Rechtssystem sieht vor, dass die GSK-Manager erst dann angeklagt werden, wenn die vorläufigen Untersuchungen abgeschlossen sind.
"Wir nehmen alle Bestechungs- und Korruptionsvorwürfe sehr ernst", erklärte der Pharmakonzern. GSK überprüfe ständig seine Geschäftspraktiken, um sicherzustellen, dass sie den eigenen Verhaltensvorschriften entsprechen. Auch in China sei dies geschehen. Anhaltspunkte für Bestechung und Korruption seien aber nicht gefunden worden. Die Zahl der Befragten und ihre Nationalität nannte GSK nicht. Der Mitteilung des chinesischen Ministeriums war ebenfalls nicht zu entnehmen, wie viele GSK-Manager verhört wurden. Auch ihre Identität und wann die Befragungen stattfanden, ist nicht bekannt.