Bayer steigert Umsatz und Ergebnis
09.11.2021 - Der Bayer-Konzern hat im 3. Quartal 2021 Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. „Wir haben eine starke operative Performance erzielt. Alle Divisionen entwickelten eine starke Wachstumsdynamik“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann bei der Vorlage der Zahlen zum 3. Quartal.
Erhebliches Wachstum erzielte Bayer im Agrargeschäft, die Division Pharmaceuticals profitierte insbesondere von großen Zuwächsen beim Augenmedikament Eylea. Die Division Consumer Health legte in allen Regionen und Produktkategorien zu. Den im August angehobenen Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 hat Bayer nochmals aktualisiert.
Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal 2021 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 14,3% auf 9,781 Mrd. EUR. Positive Währungseffekte wirkten sich mit 67 Mio. EUR aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 16,4% auf 2,089 Mrd. EUR. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte von 44 Mio. EUR. Das EBIT betrug 530 Mio. (Vorjahr: minus 9,399 Mrd.) EUR. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 694 Mio. (Vorjahr: 10,181 Mrd.) EUR, vor allem für Restrukturierungsmaßnahmen in allen drei Divisionen. Das Konzernergebnis lag bei 85 Mio. (Vorjahr: minus 2,744 Mrd.) EUR. Das bereinigte Ergebnis je Aktie steigerte Bayer um 29,6% auf 1,05 EUR. Positiv beeinflusst wurde es vor allem durch die Geschäftsentwicklung der Division Crop Science.
Der Free Cash Flow legte um 58,0% auf 1,954 Mrd. EUR zu. Die Nettofinanzverschuldung senkte das Unternehmen zum 30. September gegenüber Ende Juni 2021 um 1,1% auf 33,981 Mrd. EUR.
Ausblick aktualisiert
Nach der sehr guten Geschäftsentwicklung im 3. Quartal passt Bayer die im August angehobene Prognose für das Jahr 2021 nochmals an. Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2020) erwartet das Unternehmen nach wie vor einen Umsatz von etwa 44 Mrd. EUR. Dies entspricht nun wpb. einem Umsatzanstieg von etwa 7% (bisher: etwa 6%). Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll sich währungsbereinigt (wb.) unverändert auf etwa 26% belaufen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant Bayer nun wb. etwa 6,50 EUR bis 6,70 EUR (bisher: etwa 6,40 EUR bis 6,60 EUR). Der Free Cash Flow soll sich jetzt auf etwa minus 0,5 Mrd. bis minus 1,5 Mrd. EUR (bisher: etwa minus 2 Mrd. bis minus 3 Mrd. EUR) belaufen, da nun damit zu rechnen ist, dass sich ein Teil der Vergleichszahlungen für den Rechtskomplex Glyphosat in das Jahr 2022 verschieben wird. Außerdem rechnet der Konzern jetzt zum Jahresende mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. etwa 35,5 (bisher: etwa 36) Mrd. EUR.
Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 30. September 2021 erwartet das Unternehmen wie bisher für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von etwa 43 Mrd. EUR. Dies entspricht jetzt wpb. einem Umsatzanstieg von etwa 7% (bisher: etwa 6%). Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll sich jetzt auf etwa 25,5% (bisher: etwa 25%) belaufen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet Bayer nun bei etwa 6,10 EUR bis 6,30 EUR (bisher: etwa 6,00 EUR bis 6,20 EUR). Der Free Cash Flow soll sich jetzt auf etwa minus 0,5 Mrd. bis minus 1,5 Mrd. EUR belaufen (bisher: etwa minus 2 Mrd. bis minus 3 Mrd. EUR). Der Konzern rechnet unverändert mit einer Nettofinanzverschuldung von etwa 35 Mrd. EUR.
„Überragende Bedeutung neuer Technologien für Gesundheit und Ernährung“
„Die Entwicklung im dritten Quartal zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Das betrifft sowohl unsere operative Entwicklung als auch die Markteinführung neuer Produkte“, sagte Baumann und hob die Innovationsstärke von Bayer hervor. „Wir haben unsere Unternehmensstrategie und damit auch unser Innovationspotenzial auf die systemrelevanten Bereiche Gesundheit und Ernährung ausgerichtet. Damit wollen wir bei der Lösung einer der essenziellen Kernfragen mitwirken: Wie sichern wir in Zeiten des Klimawandels die Nahrungs- und Gesundheitsversorgung von immer mehr Menschen?“
Dabei komme neuen Technologien eine überragende Bedeutung zu. Der Konzern arbeite gemeinsam mit Partnern an zahlreichen Projekten, bei denen diese Technologien einen echten Mehrwert für die Gesellschaft darstellten. So arbeitet Bayer an zwei neuartigen Therapieansätzen gegen die bislang unheilbare Nervenkrankheit Parkinson. Zudem ist das Unternehmen über seine Leaps-Einheit an drei Biotech-Startups beteiligt, die mit unterschiedlichen Technologien an der Veränderung von Mikroben forschen. So könnten sich künftig mehr Pflanzen selbst düngen. Dies wäre eine echte Entlastung für das Klima, weil so Stickstoffdünger ersetzt werden könnte, der heute die Voraussetzung für etwa 40% der weltweiten Ernährung ist, aber auch verantwortlich für etwa 4% aller globalen Treibhausgase.
Nachhaltigkeit: Volumen von Lieferverträgen für Erneuerbare Energien verdreifacht
Auch an seinen ambitionierten Nachhaltigkeitszielen arbeitet Bayer mit Hochdruck. Der Konzern hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2030 in der eigenen Produktion klimaneutral zu sein. Neben Investitionen in energieeffizientere Anlagen und Gebäudetechnik setzt er auch großflächig auf Strom aus Erneuerbaren Energien. Bis zum Ende des 3. Quartals hat Bayer in diesem Jahr Verträge über rund 400.000 MW/h grünen Strom abgeschlossen. Das entspricht einer Verdreifachung des bisherigen Volumens.
Um wie angekündigt den Zugang zu Familienplanung gerade in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen zu verbessern, leitete das Unternehmen in den vergangenen Wochen den Bau einer neuen Produktionsstätte in Costa Rica sowie den Ausbau seiner bestehenden Anlage in Finnland ein. An beiden Orten sollen künftig langfristig wirkende, reversible Verhütungsmittel hergestellt werden. Diese Investitionen sind ein Meilenstein für das Nachhaltigkeitsziel, 100 Millionen Frauen bis zum Jahr 2030 Zugang zu moderner Familienplanung zu verschaffen.