Bayer: Drittes Quartal erwartungsgemäß unter Vorjahr, Konzernausblick bestätigt
Der Konzernumsatz von Bayer lag im 3. Quartal mit 10,342 Mrd. EUR währungs- und portfoliobereinigt auf dem Niveau des Vorjahres (wpb. minus 0,2%). Währungseffekte wirkten sich mit minus 742 (Vorjahr: plus 940) Mio. EUR aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 31,3% auf 1,685 Mrd. EUR, vor allem bedingt durch den Ergebnisrückgang in der Division Crop Science. Hinzu kamen Währungseffekte von minus 31 (minus 78) Mio. EUR. Das EBIT betrug minus 3,594 (plus 1,199) Mrd. EUR. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 4,303 Mrd. (153 Mio.) EUR. Diese stehen im Wesentlichen in Verbindung mit zinsbedingten, nicht zahlungswirksamen Wertminderungen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis betrug minus 4,569 Mrd. (plus 546 Mio.) EUR. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie sank um 66,4% auf 0,38 EUR.
Der Free Cash Flow reduzierte sich um 6,4% auf 1,626 Mrd. EUR. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich zum 30. September gegenüber Ende Juni 2023 um 2,3% auf 38,721 Mrd. EUR, im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit.
„Die Ergebnisse entsprachen weitgehend unseren Erwartungen; schließlich ist das dritte Quartal nie unser stärkstes Quartal. Die wichtigste Botschaft ist: Auf der Grundlage des aktuellen Stands und unserer Erwartungen für das vierte Quartal bestätigen wir unsere aktualisierte Prognose für 2023, die wir im Juli kommuniziert hatten", sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson bei Vorlage der Quartalsmitteilung am Mittwoch. „Wir wissen, dass dies ein starkes viertes Quartal erfordert. Wir konzentrieren uns darauf, genau das zu erreichen – und wir sind zuversichtlich, was unseren Ausblick betrifft."
„Wir sind mit unserer Performance in diesem Jahr nicht zufrieden. Fast 50 Mrd. EUR Umsatz, aber null Cashflow – das ist einfach nicht akzeptabel", stellte Anderson klar, der das Unternehmen seit Juni leitet. Dabei möchte er alles ausrichten auf die Mission „Health for all, hunger for none", Innovationen und wirtschaftliche Performance. „Diese Mission stand nicht immer im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Das wird sich ändern. Wir werden Bayer so umgestalten, dass wir uns nur noch auf das konzentrieren, was für unsere Mission wesentlich ist – und von allem anderen befreien wir uns." Bayer werde bis Ende kommenden Jahres mehrere Führungsebenen streichen und Koordinationsprozesse vereinfachen, konkretisierte er. „Durch diesen Schritt erhalten unsere Teams die nötige Entscheidungsfreiheit, um sich voll und ganz auf die Mission zu konzentrieren und wirklich etwas zu bewegen. 95% der Entscheidungsfindung in der Organisation wird von den Managern auf die Beschäftigten verlagert, die die Arbeit machen." Auch wenn sich die Belegschaft erheblich reduzieren werde, handele es sich dabei um kein traditionelles Kostensparprogramm. Außerdem werde der nächsten Hauptversammlung ein neues Vergütungssystem für den Vorstand vorgeschlagen, das stärker an die langfristige Entwicklung des Aktienkurses gekoppelt sei.
„Wir analysieren unsere strukturellen Optionen sehr gründlich. Wir haben ein Expertenteam, einschließlich externer Finanzberater, von dem wir sie bewerten lassen. Sie analysieren die Marktbedingungen und die Auswirkungen, die strukturelle Veränderungen auf Wertschaffung, einmalige Kosten und Dissynergien, Cash Flows und Verschuldungsgrad, Steuereffekte und andere Kriterien haben würden", sagte Anderson. Bayer befasse sich mit verschiedenen Optionen – neben der Beibehaltung von drei Divisionen werde weiterhin eine Trennung von der Division Consumer Health oder der Division Crop Science geprüft. „Einige Optionen sind mittlerweile auch vom Tisch. So haben wir beispielsweise die Möglichkeit geprüft, das Unternehmen gleichzeitig in drei Teile aufzuspalten. Diese Option schließen wir aus. Eine Aufspaltung in drei Unternehmen würde einen zweistufigen Prozess erfordern." Über weitere Einzelheiten werde das Unternehmen im März 2024 bei seinem Kapitalmarkttag zusammen mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts und dem Ausblick für 2024 informieren. Auf Grundlage der aktuellen Marktdynamik und erster Annahmen erwarte Bayer für kommendes Jahr eher schwache Wachstumsaussichten und weiterhin Herausforderungen für die Profitabilität des Unternehmens.