BAVC: Suckale fordert Vorfahrt für Tarifverträge
13.06.2016 -
Die Chemie-Arbeitgeber fordern von der Politik mehr Spielräume für die Tarifparteien. „Bei gesetzlichen Regelungen wollen wir Vorfahrt für Tarifverträge”, sagte BAVC-Präsidentin Margret Suckale mit Blick auf die aktuellen Regelungen zu Zeitarbeit und Werkverträgen sowie zur Entgelttransparenz. „Die Sozialpartner wissen am besten, was für ihre Branche passt. Das muss die Politik mit zusätzlichem Spielraum für tarifgebundene Unternehmen anerkennen.”
Beim Gesetzentwurf zu Zeitarbeit und Werkverträgen seien die Ansätze vielversprechender als beim Thema Entgeltgleichheit. Es sei dringend notwendig, tarifgebundene Unternehmen von neuer Bürokratie und zusätzlichen gesetzlichen Ansprüchen auszunehmen. „Unsere Tarifverträge garantieren eine geschlechterunabhängige Bezahlung”, betonte Suckale. „Die Gestaltung der Arbeitsbedingungen muss vorrangig durch die Tarifparteien erfolgen. Staatliche Regelungen sind per se weiter weg von den Betroffenen. Sie können immer nur zweite Wahl sein.”
Tarifrunde #Chemie2016: Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalten
Am kommenden Dienstag, 14. Juni 2016, werden die Chemie-Tarifverhandlungen auf Bundesebene in Hannover fortgesetzt. Suckale: „Die regionalen Verhandlungen haben gezeigt, dass der Weg zu einem Kompromiss noch weit ist.” Die Branche erwartet auch für 2016 kaum mehr als Stagnation bei Produktion und Umsatz. Zudem sind die Lohnkosten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Produktivität liegt dagegen im Minus. In dieser Situation kommt es darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten.
Beckmann neuer stellvertretender Vorsitzender – Liu neu im BAVC-Vorstand
Kai Beckmann (Merck) wurde zu einem der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des BAVC gewählt. Er folgt auf Georg Müller (Bayer), der sich auf sein Mandat als Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber konzentriert. Neu in den Vorstand gewählt wurde Zhengrong Liu (Beiersdorf). Klaus Hofmann (vormals Wacker Chemie) ist aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden.