Altana-Innovationsindex: Deutsche Unternehmen ideenreich wie nie
29.09.2016 -
Der Druck, sich mit Produkten und Lösungen vom Wettbewerb zu differenzieren, ist nach Ansicht der Topmanager deutscher Industrieunternehmen die größte Herausforderung, der sich die Branche in Zukunft stellen muss. 82% der Entscheider halten Innovationskraft für eine entscheidende Komponente, wenn es um den Unternehmenserfolg geht. Diese Innovationskraft ist seit 2015 gestiegen, wie der „Industrie-Innovationsindex 2016“ zeigt.
Für die Studie ließ der Spezialchemiekonzern zum dritten Mal in Folge durch das Forsa-Institut 250 Topentscheider sowie 250 Berufseinsteiger aus deutschen Industrieunternehmen befragen. Der Industrie-Innovationsindex, ein speziell entwickelter Indikator zur Erfassung der Innovationsfähigkeit innerhalb der deutschen Industrie, erreicht 2016 einen Stand von 143,5 Punkten. Im Vergleich zu 2015 ist das ein Anstieg um vier Punkte. Vor allem Manager bewerten die Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens besser als im Vorjahr. Mit 48% sieht fast jeder Zweite seine Firma als „sehr innovativ“ an; 2015 waren es 43%. Auch die Vergleichsgruppe der Berufseinsteiger bewertet ihre Arbeitgeber besser: 44% nehmen ihr Unternehmen aktuell als sehr innovativ wahr (2015: 42%).
Förderung einer Innovationskultur und höhere Investitionen
Die gestiegene Innovationsfähigkeit ist zum großen Teil auf eine verbesserte Innovationskultur in den Unternehmen zurückzuführen. Insbesondere wurden mehr Freiräume für Innovationen geschaffen. So ist der Anteil der Manager, die in ihren Unternehmen Gestaltungsspielraum für einzelne Mitarbeiter sehen, um 13 Prozentpunkte gestiegen. Diese Entwicklung deckt sich mit dem Trend von hierarchischen zu eher kollaborativen Führungsstilen innerhalb der Unternehmen. Dass diese Freiräume eine maßgebliche Voraussetzung für die Entwicklung neuer Ansätze sind, hat sich offenbar im Management der Industrieunternehmen verankert. Dazu passt auch, dass 24% der Manager und 16% der Berufseinsteiger Gestaltungsfreiräume als entscheidendes Kriterium sehen, damit Unternehmen bahnbrechende Innovationen hervorbringen können. Die Schaffung weiterer Freiräume wird von jungen Fachkräften allerdings nicht so stark wahrgenommen wie von Managern. Der Anteil der Berufseinsteiger, die große Freiräume in ihrem Unternehmen sehen, ist lediglich von 22 auf 23% gestiegen.
Oft fehlt Firmen noch der unternehmerische Mut für Innovationen. Sowohl Manager wie auch Berufseinsteiger sehen dort Verbesserungspotenzial. Nur 9% der Manager äußern, Risikobereitschaft sei in ihrem Unternehmen umgesetzt – ein Rückgang um fünf Prozentpunkte zum Vorjahr. Berufseinsteiger sehen mit 17% eine etwas höhere Risikobereitschaft; 2015 waren es noch 19%.
"Um Innovationen zu ermöglichen, ist es entscheidend, etablierte Handlungsweisen immer wieder zu hinterfragen und im Zweifelsfall auch einmal weniger betretene Pfade zu beschreiten. Dafür ist eine Unternehmenskultur, die Handlungsspielräume gewährt und auch Fehler zulässt, unverzichtbar“, so das Fazit von Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender von Altana.
Neben der Förderung einer Innovationskultur tragen auch höhere Investitionen zur gestiegenen Innovationsfähigkeit in der deutschen Industrie bei. 2015 hatte jeder dritte Manager angegeben, dass sein Unternehmen Investitionen in Innovationsprojekte erhöhen wird. Diese Investitionen beginnen sich offenbar auszuzahlen. Denn auch für 2016 plant jedes dritte Industrieunternehmen höhere Ausgaben für Innovation.