Übernahmen lassen Gewinne von Pfizer und Merck & Co. sinken
06.05.2010 -
Die beiden US-Pharmagiganten Pfizer und Merck & Co. sind wegen der jüngsten Übernahmen von Konkurrenten in Milliardenhöhe mit einem kräftigen Gewinneinbruch ins neue Jahr gestartet. Während beim weltgrößten Pharmakonzern Pfizer ein Gewinnrückgang von 26 % auf 2,03 Mrd. US-$ anfiel, ließ die Integration von Schering-Plough den Gewinn von Merck & Co. um fast 80 % auf 299 Mio. US-$ einbrechen.
Pfizer hatte 2009 den Konkurrenten Wyeth für 68 Mrd. US-$ übernommen und deutliche Kosteneinsparungen mit Stellenstreichungen angekündigt. Bis Ende 2012 will Pfizer im Zuge der Integration 4 bis 5 Mrd. US-$ an Kostensenkungen realisieren. Seit dem Abschluss der Wyeth-Übernahme Mitte Oktober 2009 wurden rund 6.900 Stellen abgebaut.
Vor Sonderposten wies Pfizer einen Überschuss von 4,88 Mrd. US-$ aus und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Beim Umsatz stand mit 54 % ein sattes Plus auf 16,75 Mrd. US-$ in der Bilanz. Pfizer verliert seit einiger Zeit durch die Konkurrenz von Generika Umsatz und versucht, mit Kostensenkungen gegenzusteuern. So stagnierte der Umsatz des Blutfettsenkers Lipitor - mit fast 12 Mrd. US-$ im Jahr das weltweit meistverkaufte Medikament - im ersten Quartal bei 2,76 Mrd. US-$ auf Vorjahresniveau. Für das laufende Geschäftsjahr peilt Unternehmenschef Jeff Kindler einen Umsatz von 67 bis 69 Mrd. US-$ an.
Konzernchef Richard Clark von Merck & Co. versicherte, dass der Zusammenschluss im Plan liege. Bis 2012 will Merck 3,5 Mrd. US-$ jährlich einsparen. Merck hatte die 41 Mrd. US-$ schwere Übernahme von Schering-Plough Anfang November 2010 abgeschlossen. Der Umsatz verdoppelte sich durch den Zukauf auf 11,4 Mrd. US-$. Der Konzern übertraf ihre Erwartungen. 2010 will Merck & Co. nun einen Umsatz von 45,4 bis 46,4 Mrd. US-$ erreichen. Die Restrukturierungskosten lagen im ersten Quartal bei 288 Mio. US-$.